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Als Standquartier diente Jünger dabei der mondäne Badeort Mondello vor den Toren Palermos. Von dort aus besuchte er etwa die berühmte Kapuzinergruft - und verlebendigt eine idyllisch-harmonische Szenerie, die sich scharf von den Gräueln des Zweiten Weltkriegs abhebt. Die Reise ist somit auch Flucht aus einer Realität, die von Jünger mehr und mehr als ungenügend empfunden wurde.
A propos de l'auteur
Ernst Jünger, geb. in Heidelberg am 29. 3. 1895, war Soldat in der Fremdenlegion, dann in der Reichswehr und der Wehrmacht. Er ist der Bruder von Friedrich G. Jünger. Seine Schriften 'In Stahlgewittern' (Tageb., 1920), 'Der Kampf als inneres Erlebnis' (Essay, 1922) und 'Feuer und Blut' (En., 1925) gelten als Verherrlichung von Soldatentum und Krieg. Später Schriften gegen Gewalt und Macht. Jüngers Teilzeitideologien sind bis heute ebenso umstritten wie seine literarischen Werke.
Résumé
Jünger notierte 1942: »Der Autor ist verpflichtet, viel
zu reisen, um zu erfahren, was die Erde zu bieten hat. Dann aber
müssen die Bilder sich mischen und verflüssigen wie
Honig, der aus vielen Blüten eingetragen ist. Nur aus den
Elementen der Erinnerung fließt dem Geiste Nahrung zu
Dieses Gebot Jüngers erfordert nun auch die schriftliche
Fixierung des Reiseeindrucks, in der Landschaftsbeschreibung,
die den Dämon einer Landschaft zu erfassen hat, im Reisebericht
im Reisetagebuch. »Aus der Goldenen Muschel sammelt den
größten Teil der Aufzeichnungen Jüngers zu seinen
mittelmeerischen Fahrten aus mehr als vierzig Jahren. Der Band
enthält außer dem titelgebenden Bericht die Stücke
Dalmatinischer Aufenthalt, Ein Inselfrühling,
Ein Vormittag in Antibes, Xylökastron und die Tagebücher
über Jüngers Aufenthalte auf Korsika, Kreta, Sizilien
und in Griechenland Aus Siebzig verweht.