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Abendliches Insolvenz-Entertainment im TV verzeichnet Spitzenquoten, die deutsche Staatsverschuldung erzeugt Weltuntergangsstimmung. Dabei ist unser ganzer Reichtum nur durch Schulden entstanden. In vormodernen Zeiten hat sich der materielle Wohlstand alle 500 bis 1000 Jahre verdoppelt, in den letzten beiden Jahrhunderten alle 40 Jahre.
Woran lag das? Erst durch die Erfindung der systematischen Schuldenwirtschaft war es möglich, aus Geld mehr Geld zu machen. Aber Kredite sind Wetten auf eine bestimmte Zukunft. Wenn diese so nicht eintritt, dann gibt es eine Krise. Das ist kein Unfall, sondern systemimmanent. So funktioniert der Kapitalismus! Und die Staaten der Welt bilden die Nachhut. Sie können gar nicht anders.
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A propos de l'auteur
Thomas Strobl, Jahrgang 1968, gebürtiger Österreicher, ist Ökonom, Manager und Publizist. Er führt einen der bekanntesten deutschen Wirtschaftsblogs, mit seinen Beiträgen im Feuilleton der FAZ löst er regelmäßig kontroverse Debatten aus.
Commentaire
"Erfrischend schnell schiebt Strobl alles beiseite, was die tonangebenden Ökonomen zu diesem Thema zu sagen haben, denn diese haben sich 'eine kapitalistische Welt zurechtgezimmert, der alles fehlt, was den Kapitalismus ausmacht', nämlich Geld, Kredit, Finanzmärkte und Zeit. Bei dieser inzwischen viel gehörten Klage bleibt Strobl allerdings nicht stehen. Stattdessen präsentiert er seinen Gegenentwurf einer Marktwirtschaft, zu der das Ziehen von Wechseln auf die Zukunft als elementarer Bestandteil gehört ... Dadurch, dass er den Kredit ins Zentrum seiner Überlegungen rückt, eröffnet Strobl dem Leser neue Einsichten in die Wirkungsweise der Marktwirtschaft und bringt die Diskussion über die Rolle des Staates und der Finanzbranche voran."
Norbert Häring, Handelsblatt 3. Dezember 2010