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In seinen beliebten Novellen zeichnet Stefan Andres ein farbiges Porträt seiner moselländischen Heimat.Dieser Band, einer der erfolgreichsten von Stefan Andres, hat seinen Ruhm als Dichter seiner moselländischen Heimat begründet. Er enthält die fünf Erzählungen »Die unglaubwürdige Reise des Knaben Titus«, »Die Vermummten«, »Der Menschendieb«, »Gäste im Paradies« und »Der Abbruch ins Dunkle«. Hinzu kommen in dieser Neuausgabe drei weitere - schon lange vergriffene - Novellen: »Utz der Nachfahr« (1936), »Wirtshaus zur weiten Welt« (1943) und »Der Mörderbock« (1962). Die in den dreißiger Jahren verfassten Novellen wurden 1937 zunächst unter dem Titel »Moselländische Novellen« erstveröffentlicht und 1949 nochmals unter dem Titel »Gäste im Paradies. Moselländische Novellen« publiziert. Andres porträtiert in seinen Novellen Land und Leute mit kritischer Sympathie, mit Humor und Ironie; sie erschließen den Trierer Raum als europäische Region. Immer handeln sie von Schuld, Sühne und Selbstbesinnung, von Utopie- und Gesellschaftskritik - und sind dabei erstaunlich modern. Die Novellen dokumentieren die literarische und persönliche Entwicklung des Autors vom Dichter mit thematisch heimatlichen Bezügen, der in den dreißiger Jahren Beifall auch von der falschen Seite bekam, zum Schriftsteller mit europäischer Dimension der sechziger Jahre. Im Anhang werden Entstehung und Rezeption des Novellenzyklus dargestellt, das Nachwort bietet darüber hinaus Hinweise zur Interpretation und zeigt die Bedeutung der Novellen im Gesamtwerk von Stefan Andres auf.
A propos de l'auteur
Stefan Andres, 26. 6. 1906 Breitwies bei Trier - 29. 6. 1970 Rom. Der Sohn eines Müllers wuchs in einer katholisch geprägten bäuerlich-dörflichen Umwelt auf und war von seinen Eltern zur geistlichen Laufbahn bestimmt. Er trat in den Kapuzinerkonvent in Krefeld ein (1926-28), entschied sich aber nach dem Noviziat, den Orden zu verlassen und Germanistik zu studieren (1929- 1932 Köln, Jena, Berlin; kein Abschluss). Da seine Frau, die er 1932 geheiratet hatte, 'Halbjüdin' war, verlor er 1935 seine Stellung beim Reichssender Köln. 1937 gelang es ihm, mit seiner Familie Deutschland zu verlassen und nach Italien überzusiedeln (Positano). 1950 kehrte er nach Deutschland zurück (Unkel am Rhein), seit 1961 lebte er in Rom.§§Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der »inneren Emigration« und war nach dem Zweiten Weltkrieg ein vielgelesener Autor. Zu seinen bekanntesten Werken zählen »El Greco malt den Großinquisitor« (1936), »Wir sind Utopia« (1943) und »Der Knabe im Brunnen« (1953)