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Der Band geht in fünfzehn Studien der literarischen Verarbeitung von Forschungs- und Künstler:innenreisen nach. Analysiert werden strukturelle Ähnlichkeiten, wie die erlebte Fremde dem Publikum daheim vermittelt wird, zum Teil auch durch nachträgliche Integration künstlerischer Medien. Oft ergeben sich bereits auf einer Reise Synergien zwischen Forschung und künstlerischer Darstellung, gemäß der Humboldt’schen Auffassung von Landschaften als ‚Naturgemälden‘. Dabei sind vielen ‚Nachreisen‘ Verschiebungen von einst heroischen Dokumentationen zur kritischen Neusichtung etwa unter postkolonialen Prämissen eingeschrieben.
Table des matières
- Reiseansichten.- Prolog.- Reisebilder.- Beziehungen von Text und Bild.- Vermessungen des Übernatürlichen.- Fotografien als Vermittlungsinstanz von Fridtjof Nansens Forschungsreisen.- Naturfotografie zwischen Anspruch und Begehren.- Raumdurchquerung und Scheitern in Christoph Ransmayrs Die Schrecken des Eises und der Finsternis (1984).- Pionierinnen und ihre Popularisierungen.- Zwischen Dattelkern und Naturgemälde.- Auf den (Ton-)Spuren von Ella Maillart.- Aurora Bertrana und Erna Pinner.- Nachreisen und biographische Annäherungen.- Hoppes Romanreise durch die USA als „progressive Universalpoesie“.- Marion Poschmanns große nordische Expedition.- Der Forschungsreisende als Anti-Dichter?- „Waren Sie schon einmal in Indien?“.- Epilog.- Venus-Durchgänge.
A propos de l'auteur
Michaela Holdenried
ist Professorin für Neuere Deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt Interkulturelle Germanistik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br.
Hanna Rinderle
ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Neuere skandinavische Literaturen an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Jeremias Stein
ist Akademischer Mitarbeiter an der Professur für Interkulturelle Literaturwissenschaft von Frau Prof. Dr. Michaela Holdenried an der Universität Freiburg.
Résumé
Forschungs- und Künstler:innenreisen weisen – vor allem in ihrer nachträglichen Literarisierung – vielfach strukturelle Ähnlichkeiten auf. Sei es aufgrund ihres Zwecks, eine auf der Reise erlebte Fremde einem Publikum, das zuhause geblieben ist, allererst erfahrbar zu machen oder aber um durch die nachbearbeitende Integration von künstlerischen Medien des jeweiligen Zeitalters Zeugnis abzulegen von der bereisten Fremde. Häufig ergeben sich aber auch bereits auf einer Reise Synergien zwischen Forschung und deren künstlerischen Darstellung, wie etwa im prominentesten Beispiel der Humboldt‘schen Auffassung von Landschaften als ‚Naturgemälden‘. Oft werden solche Forschungsreisen später fiktionaliesiert (
Die Vermessung der Welt
u.a.). Verschiebungen von der einst heroischen Dokumentation zur kritischen Neusichtung etwa unter postkolonialen Prämissen sind diesen ‚Nachreisen‘ oft eingeschrieben. Der Band geht in fünfzehn Studien der literarischen Verarbeitung von Forschungs- sowie Künstler:innenreisen nach.