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Die Weimarer Republik war keine Einbahnstraße in die Diktatur. Das zeigen eindrucksvoll die Tagungen auf Burg Lauenstein in der Zwischenkriegszeit.Die oberfränkische Burg Lauenstein etablierte sich in der Zwischenkriegszeit zu einem Tagungsort der Extraklasse. Unter dem gut vernetzten Burgbesitzer Ehrhard Messmer waren schon gegen Ende Krieges zahlreiche Intellektuelle auf den Lauenstein gezogen, um über die Zukunft Deutschlands zu diskutieren. Kein Geringere als Max Weber hatte die ersten beiden »Lauensteiner Kulturtagungen« im Jahr 1917 maßgeblich geprägt. In den 1920er Jahren erlebte die Burg dann einen regelrechten Ansturm: Buchhändlertagungen des Leipziger Verlegers Eugen Diederichs, die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit, die Vertreter der pseudowissenschaftlich-esoterischen Welteislehre - und viele weitere Gruppen - trafen sich hier. Mit dem Kunsthändler Wilhelm Uhde und dem Maler Helmut Kolle zog der Verlag »Die Freude« auf die Burg und Gabriele Münter verarbeitete die Trennung von Wassily Kandinsky in Lauenstein. Die Beiträgerinnen und Beiträger kontextualisieren das Geschehen auf der Burg mit den politischen und kulturellen Strömungen der Weimarer Republik und nehmen gleichzeitig das unmittelbare regionale Umfeld im bayerisch-thüringischen Grenzraum in den Blick.
A propos de l'auteur
Sebastian Karnatz, geb. 1981, Leiter der Museen der Stadt Regensburg, lebt in Regensburg.
Veröffentlichung u. a.: Signatur und Selbstbild. Die Rolle des Künstlers vom Mittelalter bis in die Gegenwart (Mithg. 2019).Robert M. Müller-Mateen, geb. 1946 in Haßlach b. Teuschnitz, Gymnasiallehrer und Schriftsteller (Ps. Gabbo Mateen), lebt in Nürnberg.
Veröffentlichung u. a.: Eine Bühne für Weimar. Burg Lauenstein und die Familie Messmer (2024).
Résumé
Die Weimarer Republik war keine Einbahnstraße in die Diktatur. Das zeigen eindrucksvoll die Tagungen auf Burg Lauenstein in der Zwischenkriegszeit.
Die oberfränkische Burg Lauenstein etablierte sich in der Zwischenkriegszeit zu einem Tagungsort der Extraklasse. Unter dem gut vernetzten Burgbesitzer Ehrhard Messmer waren schon gegen Ende Krieges zahlreiche Intellektuelle auf den Lauenstein gezogen, um über die Zukunft Deutschlands zu diskutieren. Kein Geringere als Max Weber hatte die ersten beiden »Lauensteiner Kulturtagungen« im Jahr 1917 maßgeblich geprägt. In den 1920er Jahren erlebte die Burg dann einen regelrechten Ansturm: Buchhändlertagungen des Leipziger Verlegers Eugen Diederichs, die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit, die Vertreter der pseudowissenschaftlich-esoterischen Welteislehre – und viele weitere Gruppen – trafen sich hier. Mit dem Kunsthändler Wilhelm Uhde und dem Maler Helmut Kolle zog der Verlag »Die Freude« auf die Burg und Gabriele Münter verarbeitete die Trennung von Wassily Kandinsky in Lauenstein. Die Beiträgerinnen und Beiträger kontextualisieren das Geschehen auf der Burg mit den politischen und kulturellen Strömungen der Weimarer Republik und nehmen gleichzeitig das unmittelbare regionale Umfeld im bayerisch-thüringischen Grenzraum in den Blick.