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Keine Angst vor Stroh ist ein Plädoyer für ein Futtermittel, das zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist. Dabei war es über Jahrtausende ein selbstverständlicher Bestandteil der Pferdefütterung, wie Heu und Wasser.
Denn was viele nicht wissen: Die Geschichte der Strohfütterung bei Pferden reicht bis in die Antike zurück. 24/7-Heu hingegen wird erst seit den 1990er-Jahren propagiert.
Ob in der Antike, im Mittelalter oder in Kriegszeiten, Stroh diente als strukturreicher, sättigender Bestandteil täglicher Pferderationen. Erst mit der Einführung der ständigen Heufütterung wurde es vom Speiseplan unserer Pferde immer mehr verbannt als wertloses Füllmaterial, Einstreu oder gar gefährlicher Kolikverursacher.
Heute zeigt sich jedoch: Nicht jedes Pferd kommt mit 24/7-Heu zurecht. Übergewicht, EMS, Hufrehe, chronische Verdauungsprobleme oder sogar Atemwegserkrankungen nehmen zu.
Viele Pferdehalter greifen verzweifelt zu Heunetzen, Fressbremsen oder zeitgesteuerten Raufen. Dabei ist das Problem heute nicht selten das Heu selbst.
Moderne Heuwiesen sind häufig artenarm, stark gedüngt und liefern oft ein energiereiches, aber strukturarmes Grundfutter. Ideal für Kühe, aber weit entfernt von der kräuterreichen Vielfalt traditioneller Weiden, die seit jeher die Grundlage gesunder Pferde bildeten.
Und genau hier kann Stroh heute wieder ein wertvoller Baustein gesunder Pferdefütterung werden. Denn Stroh bietet genau das, was vielen Rationen fehlt: Es ist energiearm, verlängert die Fresszeiten, fördert die Kautätigkeit und unterstützt die Verdauung, ohne den Stoffwechsel zusätzlich zu belasten.
Ein Blick in andere Länder zeigt: In Südspanien beispielsweise war Stroh nie aus der Fütterung verschwunden. Dort gehört es, pur oder mit Luzerne kombiniert, ganz selbstverständlich zur Tagesration.
Ein Buch für alle, die das Beste für ihre Pferde wollen, mit Verstand, Augenmaß und einer gesunden Ration Neugier.
A propos de l'auteur
Seit über 20 Jahren bin ich im Bereich Marketing zu Hause. Seit 17 Jahren führen wir unsere eigene Werbeagentur im Homeoffice auf unserer Finca auf Mallorca.
Doch meine Leidenschaft gilt seit jeher den Pferden, Mulis, Eseln, Ponys, Hunden, Katzen und Schafen. Die besonderen Fütterungsherausforderungen hier auf Mallorca, anfangs ganz ohne Heu und heute mit teurem Importheu, das meist aus Monokulturen stammt und potenziell mit Endophyten belastet ist, haben mich im Laufe der Zeit tief in das Thema Pferdeernährung eintauchen lassen.
Was mit praktischer Erfahrung begann, wurde durch ein fundiertes Studium der Pferdefütterung ergänzt.
Mir geht es in meiner Arbeit darum, dem Pferd das zu bieten, was es wirklich braucht, nicht mehr und nicht weniger. Dabei handle ich nach dem Grundsatz: "Never change a running system", denn gerade der sensible Stoffwechsel des Pferdes profitiert von Stabilität und Einfachheit.
Zudem arbeite ich markenunabhängig und so ressourcenschonend wie möglich, mit dem, was vorhanden ist: an Futter, an Möglichkeiten und an Budget. Denn nicht jeder, der Pferde hält, kann oder möchte monatlich hohe Summen für Ergänzungsfuttermittel ausgeben.