En savoir plus
Friedrich Hund gehörte zu den prägenden Köpfen der modernen Physik. Als Theoretiker lieferte er fundamentale Beiträge zur Elektronenstruktur von Atomen, als Hochschullehrer bewies er in den Umbruchjahren nach 1945 Haltung und Rückgrat.
Dieses Buch erzählt von Hunds Wirken in Leipzig und Jena: von politischen Zumutungen, wissenschaftlicher Leidenschaft und persönlichen Entscheidungen in einer Zeit ohne klare Wegweiser. Es zeigt einen Physiker, der sich weder vor den wechselnden Besatzungsmächten noch vor ideologischen Erwartungen beugte. Als Forscher, Lehrer, Rektor und kritischer Zeitzeuge durchmaß er Räume zwischen Systemen und Überzeugungen und ging am Ende seinen Weg zurück nach Göttingen.
Auf der Grundlage von Interviews, Dokumenten und Erinnerungen entsteht das lebendige Porträt eines Physikers, der Grenzen überschritt, ohne sich selbst zu verlieren. Ein Buch über Haltung, Mut, Maßstäbe und die Freiheit des Denkens.
gnt-verlag.de/1146
Table des matières
Vorwort der Herausgeber
1 Friedrich Hund: Seine Jenaer Jahre als Physiker und Nachkriegsrektor der FSU
Von Helmut G. Walther
Berufung nach Jena 1946
Die Wahl Hunds zum Rektor 1948
Ein Rektor unter Verdacht - das Wartburgtreffen Pfingsten 1948
Rücktritt und politische Instrumentalisierung im Herbst 1948
Zwischen Anpassung und Rückzug - die letzten Jahre in Jena 1950/51
Der Bruch mit der DDR 1951 und die Nachwirkungen
2 Vortrag zum Hund-Kolloquium Technik-Geschichte, Jena, 30.9.2010
Von Gerhard Hund
Herkunft und frühe Bildung - Vom Hinterhof zur Wissenschaft
Göttingen in den 1920ern - Quantenphysik und "Bonzen"
Leipzig 1945 - Würde statt Gehorsam
Jena - Neuanfang im Osten
Familienleben - Mit Bauklötzen zur Physik
Abschied aus Jena - Drei Züge nach Westen
Rückblick und Vermächtnis - Göttingen als Heimat
3 Anmerkungen zu Friedrich Hunds Jenaer Zeit
Von Gerhard Weber
4 Rede zur Jahresfeier der Friedrich-Schiller-Universität Jena am 26. Juni 1948
Von Friedrich Hund
Physik und Naturbild
Physik und Erkenntnislehre
Physik und Haltung
5 "Theoretische Physik war diffamiert": Ein Gespräch mit Friedrich Hund
Von Michael Schaaf
Das Göttinger "Mekka der Physik"
Leipzig als neue Wirkungsstätte
"Die Russen konnten alle gut Deutsch"
Kriegsende, Nachkriegszeit und Neuaufbau
Neue Institutionen, alte Herausforderungen
Über die Einheit der Physik
6 Schauplatz der Quantentheorie: Heisenberg und Hund in Leipzig
Von Konrad Lindner
Abitur Naumburg 1915
Wetterfrosch im Weltkrieg
Assistent von Max Born
Von Harvard nach Leipzig
Seminar "Heisenberg mit Hund"
Schauplatz Linnéstraße 5
Wahrnehmung der NS-Diktatur
Widerstand gegen die "deutsche" Physik
Vorträge zur Quantentheorie
Im Professorenkränzchen
Heisenbergs Nachfolger im Krieg
Prorektor im Kellerversteck
Forscher mit Seltenheitswert
Nicht Einfalt, sondern Vielfalt
7 Vom Akteur zum Historiker einer wissenschaftlichen Revolution: Friedrich Hund über die Bohrfestspiele von 1922
Von Konrad Lindner
Wunder des Erinnerns
Der philosophische Geist von Niels Bohr
Bestseller über wissenschaftliche Revolutionen
Marx trifft Kuhn
Hund über Heisenberg: "Er sah aus wie ein Schulbub!"
8 Der Friedrich-Hund-Dissertationspreis der Physikalisch-Astronomischen-Fakultät
Von Andreas Wipf
Personenregister
gnt-verlag.de/1146