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In 'Geschichte des Oströmischen Reiches' legt John Bagnell Bury eine beeindruckend fundierte und quellengestützte Analyse der byzantinischen Geschichte vor. Das Werk zeichnet sich durch seinen klaren, dennoch detailreichen Stil aus und ordnet das Oströmische Reich bewusst in den größeren Kontext der europäischen und nahöstlichen Geistes- sowie Machtgeschichte ein. Bury behandelt kritisch die politischen, kulturellen und religiösen Entwicklungen vom späten Römischen Kaiserreich bis zum Fall von Konstantinopel. Mit besonderem Augenmerk auf Quellenkritik und Textgenauigkeit gelingt es ihm, die Kontinuitäten und Brüche innerhalb dieses oftmals verkannten Weltreiches sichtbar zu machen. John Bagnell Bury gilt als einer der herausragendsten Historiker des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Sein besonderes Interesse galt stets der Transformation antiker Strukturen in das mittelalterliche Europa, was sich in zahlreichen vorherigen Werken zeigte. Seine profunden Sprachkenntnisse, der Zugang zu raren Primärquellen und sein wissenschaftlicher Eifer trugen maßgeblich dazu bei, dass dieses Werk zu einem Standardwerk der Byzantinistik wurde. Bury verfolgte das Ziel, Vorurteile und Missverständnisse über das Oströmische Reich wissenschaftlich zu revidieren und auch dessen kulturelle Leistungen neu zu bewerten. Dieses Buch ist all jenen sehr zu empfehlen, die ein vertieftes, sachlich fundiertes Verständnis der byzantinischen Geschichte anstreben. Es dient sowohl Fachwissenschaftlern als auch engagierten Laien als grundlegende Einführung in die Komplexität und Bedeutung des Oströmischen Reiches. Besonders hervorzuheben sind Burys klare Methodik und sein kritischer Blick, die den Leser zu einem differenzierten und objektiven Verständnis anleiten.