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Forum für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte - Jahrgang 29.1

Allemand · Livre de poche

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Am 11. November 2021 jährte sich der 200. Geburtstag von Fedor Dostoevskij (1821-1881) und einige Monate zuvor im selben Jahr, am 9. Mai, war der 100. Geburtstag von Sophie Scholl (1921-1943). Der Zusammenfall der beiden großen Jubiläen war ein Anlass, nach dem Einfluss von Dostoevskij auf das Denken der Mitglieder der Widerstandsgruppe Die Weiße Rose zu fragen...
Auf Dostoevskij haben sich viele berufen. Konservative Kritiker der Revolution von 1905 sahen zum Beispiel im Roman Die Dämonen/Böse Geister (Besy) eine Warnung vor Sozialismus und westlichem Liberalismus, Kommunisten dagegen eine Warnung vor dem Anarchismus eines Bakunin. In der Emigration und nach dem Ende des kommunistischen Regimes war es der kommunistische Terror, den Dostoevskij vorausgeahnt habe, wovon Begriffe wie Roman-Warnung und Titel wie Dostojewskijs Analyse der bolschewistischen Revolution oder Das Prophetische in Dostojewskijs Dämonen zeugen, während sich für den heutigen russischen Ultranationalismus und -imperialismus erneut der antiwestliche und antiliberale Dostoevskij als kulturgeschichtlich herausragender Prophet anbietet, der außerhalb der "russischen Welt" nicht zuletzt deshalb zu einer Art "Horrorclown" geworden ist. In der Weißen Rose lässt sich dagegen eine klar religiöse, zum Teil mystisch-verklärende Lesart Dostoevskijs mit Anteilen einer theologischen Rezeption erkennen, vor allem aber ist ihre Rezeption Dostoevskijs stark utopisch im Sinne einer Utopie des Geistes.

(Aus dem Beitrag von Holger Kuße)

A propos de l'auteur

Dr. Leonid Luks studied History at Jerusalem and Munich. He is Professor Emeritus of Central and East European History at The Catholic University of Eichstätt-Ingolstadt, author of many books, and the General Editor of the Forum für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte and Forum noveishei vostochnoevropeiskoi istorii i kul’tury.Andreas Umland, M.Phil. (Oxford), Dr.Phil. (FU Berlin), Ph.D. (Cambridge), Research Fellow at the Swedish Institute of International Affairs in Stockholm, Senior Expert at the Ukrainian Institute for the Future in Kyiv, and Associate Professor at the National University of Kyiv-Mohyla Academy.Dr. Leonid Luks studied History at Jerusalem and Munich. He is Professor Emeritus of Central and East European History at The Catholic University of Eichstätt-Ingolstadt, author of many books, and the General Editor of the Forum für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte and Forum noveishei vostochnoevropeiskoi istorii i kul’tury.

Résumé


Am 11. November 2021 jährte sich der 200. Geburtstag von Fedor Dostoevskij (1821–1881) und einige Monate zuvor im selben Jahr, am 9. Mai, war der 100. Geburtstag von Sophie Scholl (1921–1943). Der Zusammenfall der beiden großen Jubiläen war ein Anlass, nach dem Einfluss von Dostoevskij auf das Denken der Mitglieder der Widerstandsgruppe
Die Weiße Rose
zu fragen…


Auf Dostoevskij haben sich viele berufen. Konservative Kritiker der Revolution von 1905 sahen zum Beispiel im Roman
Die Dämonen/Böse Geister(Besy)
eine Warnung vor Sozialismus und westlichem Liberalismus, Kommunisten dagegen eine Warnung vor dem Anarchismus eines Bakunin. In der Emigration und nach dem Ende des kommunistischen Regimes war es der kommunistische Terror, den Dostoevskij vorausgeahnt habe, wovon Begriffe wie
Roman-Warnung
und Titel wie
Dostojewskijs Analyse der bolschewistischen Revolution
oder
Das Prophetische in Dostojewskijs Dämonen
zeugen, während sich für den heutigen russischen Ultranationalismus und -imperialismus erneut der antiwestliche und antiliberale Dostoevskij als kulturgeschichtlich herausragender Prophet anbietet, der außerhalb der „russischen Welt“ nicht zuletzt deshalb zu einer Art „Horrorclown“ geworden ist. In der Weißen Rose lässt sich dagegen eine klar religiöse, zum Teil mystisch-verklärende Lesart Dostoevskijs mit Anteilen einer theologischen Rezeption erkennen, vor allem aber ist ihre Rezeption Dostoevskijs stark utopisch im Sinne einer Utopie des Geistes.

 
(Aus dem Beitrag von Holger Kuße)

Détails du produit

Collaboration Gunter Dehnert (Editeur), Nikolaus Lobkowicz (Editeur), Nikolaus Lobkowicz u a (Editeur), Leonid Luks (Editeur), Alexei Rybakow (Editeur), Marina Tsoi (Editeur), Andreas Umland (Editeur)
Edition ibidem
 
Langues Allemand
Format d'édition Livre de poche
Sortie 21.07.2025
 
EAN 9783838220840
ISBN 978-3-8382-2084-0
Dimensions 148 mm x 10 mm x 210 mm
Poids 222 g
Thèmes Forum für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte
Forum für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte
Catégories Sciences humaines, art, musique > Histoire

Philosophie, Verstehen, Russland, Russia, Dostoevskij

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