Description
Détails du produit
Auteurs | Kirsty Capes |
Collaboration | Judith Schwaab (Traduction) |
Edition | BTB |
Titre original | Girls |
Langues | Allemand |
Format d'édition | Livre Relié |
Sortie | 27.08.2025 |
EAN | 9783442763054 |
ISBN | 978-3-442-76305-4 |
Pages | 544 |
Dimensions | 148 mm x 220 mm x 43 mm |
Poids | 688 g |
Catégories |
Littérature
> Littérature (récits)
> Littérature contemporaine (après 1945)
London, Kalifornien, Vereinigte Staaten von Amerika, USA, Vereinigtes Königreich, Großbritannien, Verlust, London, Greater London, Liebesgeschichte, Schwestern, Road Trip, Geschwisterliebe, Mental Health, tod der mutter, Marina Abramovic, Dolly Parton, Daisy Jones & the Six, Erste Hälfte 21. Jahrhundert (ca. 2000 bis ca. 2050), Coco Mellors, Ann Napolitano |
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Ingrid und ihre Töchter
Im Mittelpunkt von "Girls", dem dritten Roman der englischen Autorin Kirsty Capes, stehen die beiden Töchter Matilda und Nora der weltberühmten Malerin Ingrid Olssen. Diese führte ein ausschweifendes und hemmungsloses Leben, war manisch depressiv und suchtkrank. Mit 50 Jahren erkrankte sie an Lungenkrebs und starb vier Jahre später. Ihr letzter Wunsch war, dass Matilda und Nora ihre Asche in einem Canyon verstreuen und all ihre Werke ins Meer werfen.
Zwei Jahre nach Ingrids Tod plant der Kunstkritiker Richard, ein Buch über die Malerin zu schreiben, deren bekanntestes Werk ein Bild ist, das sie und ihre beiden Töchter zeigt. Karoline, die ihre Schwester Ingrid als Managerin und Agentin unterstützte und sich um alles Geschäftliche kümmerte, plant derweil eine Ausstellung mit Ingrids Werken in San Francisco.
Ingrids älteste Tochter Matilda führt uns als Ich-Erzählerin durch die Geschichte. Die 33-Jährige arbeitet als Sozialarbeiterin und lebt mit ihrer 17-jährigen Tochter Beanie in einer kleinen Wohnung. Matildas Verhältnis zu ihrer 9 Jahre jüngeren Schwester Nora ist schwierig, die Schwestern haben sich seit Ingrids Tod nicht mehr gesehen. Nora nimmt ihr immer noch übel, dass Matilda sie mit 8 Jahren der labilen Mutter überließ, die trank und immer wieder für einige Tage verschwand. Wenn Karoline sich dann nicht um die Kleine kümmern konnte, blieb Nora sich selbst überlassen.
Kirsty Capes verwebt in ihrem Buch gekonnt die Gegenwart mit den Ereignissen der Vergangenheit. Wir beobachten rückblickend das Aufwachsen der Schwestern bei ihrer chaotischen Mutter, die psychisch krank war und ihre Kínder vernachlässigte, und wir sehen, welche Herausforderung die Aufarbeitung der Vergangenheit für die Schwestern darstellt. Das Buch ist keine leichte Kost, es behandelt schwere Themen wie komplizierte Beziehungen, Kindheitstraumata, Selbstverletzung, Suchtkrankheiten, Depressionen und Suizid. Die einzelnen Kapitel wechseln sich ab mit Auszügen aus Interviews, die Richard für sein Buch über Ingrid führte. Diese Auszüge ermöglichen dem Leser eine andere Sicht auf die Ereignisse.
In der ersten Hälfte des Buchs lernen wir Ingrids Töchter und ihre Lebensumstände kennen und blicken zurück auf Ingrids Leben, im zweiten Teil geht es um die Reise von Matilda, Nora und Beanie in die Vereinigten Staaten, wo sie Ingrids Vermächtnis erfüllen wollen. Während mir der erste Teil gut gefallen hat, hatte ich mit dem zweiten Teil meine Schwierigkeiten. Er ist stellenweise traurig und herzzerreißend, dann aber wieder geradezu absurd, vorhersehbar und wenig glaubhaft.
Die Sprache der Autorin konnte mich leider nicht überzeugen. Formulierungen wie "... mit zusammengebissenen Zähnen, in den Wind gerichtet, sage ich zu ihm ..... " und ".... und dann würde er mich wieder anschauen, und es würde sein, als prickelte die Welt um uns herum wie Schampus" sind mir immer wieder begegnet und haben mir das Lesen etwas verleidet.
Bis auf Gus und Marnie war mir keine der Personen wirklich sympathisch, ich fand einfach keinen Zugang zu den Hauptfiguren. Die Episoden mit der Jagd nach der Kühltasche und Dolly Parton fand ich recht albern.
Ingrids Lebensgeschichte mit all ihren Höhen und Tiefen ist glaubhaft dargestellt. Auch die Beschreibung von Noras Schmerz und Matildas Schuldgefühlen sowie die daraus resultierende Problematik der Schwesternbeziehung konnte mich überzeugen. Im zweiten Teil hat die Geschichte einige Längen, dennoch finde ich sie insgesamt sehr gut aufgebaut, sie hat mich berührt und ist mir unter die Haut gegangen.
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Der Fluch des Künstlerlebens
Im Mittelpunkt dieses Romans von Kirsty Capes stehen die beiden Girls Matilda und Nora, die beiden Töchter der gefeierten Künstlerin Ingrid Olssen. Ihre Kindheit war alles andre als harmonisch und liebevoll, die Skandale und Exzesse der Mutter überschatten ihr Leben bis in die Gegenwart. Jetzt ist die Mutter tot und vor allem Matilda weigert sich, die Künstlerin in einer großen posthumen Retrospektive feiern zu lassen. Doch dafür müssen sich die beiden Schwestern erst einmal wieder annähern und Ereignisse aus der Vergangenheit aufarbeiten.
Der Roman wird aus der Sicht von Matilda erzählt, sie ist hier die Protagonistin, die die Geschichte zusammen hält. 9 Jahre älter als ihre Schwester ist sie es, die an der Verantwortung für Noras Leben gescheitert ist weil sie sich entschieden hat, sich selbst zu retten. Sie wird mit 16 Mutter und die Liebe zu ihrer Tochter Beanie ist überwältigend. Es scheint so, als versuche sie mit ihr all das richtig zu machen, was ihre eigene Mutter versäumt hat. Doch Beanie ist auch nur ein Teenager mit allen Höhen und Tiefen und so ist die Beziehungen zwischen den beiden erfrischend und lebendig dargestellt.
Nora ist eine schwer traumatisierte junge Frau, die die Vernachlässigung in ihrer Kindheit und das Verlassen werden durch die Schwester nie ganz verkraftet hat. Selber Künstlerin driftet sie zwischen Ruhm und Absturz am Rande des Lebens entlang. Die Beschreibung ihres Lebens ist zutiefst traurig und wird von Capes gefühlvoll und eindringlich erzählt.
Besonders berührt hat mich die schwierige Annäherung der beiden Schwestern mit all ihren menschlichen Facetten.
Aber auch mit Ingrid Olssen hat man trotz ihres Lebenswandels irgendwie Mitleid. Völlig überfordert zwischen ihrer Kunst und dem Leben als Mutter ist sie manisch depressiv, Alkohol-, Tabletten- und Drogenabhängig und phasenweise völlig hilflos.
Kirsty Capes gelingt dieses Porträt der drei Frauen so gut, dass ich tatsächlich anfangs geglaubt habe, es handelt sich bei ihrem Roman um eine Biografie. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass immer wieder Kapitel mit Interviews eingestreut werden, die ein Biograf für ein Buch über Ingrid Olssen mit Familienangehörigen führt.
Ein Buch, dass mich sehr gefesselt hat, so dass die 540 Seiten viel zu schnell vergangen sind. Zugleich ist die Geschichte sehr berührend und auch die Nebencharaktere wie Beanies Vater oder Ingrids Schwester Karoline runden das Bild sehr gut ab. Viele ernste Themen werden behandelt, doch der Autorin gelingt es, sie mit einer Leichtigkeit und einer Spur Humor so zu erzählen, dass die Lektüre nicht bedrückend ist.
Ein wunderbares Buch, vor allem für Frauen zu empfehlen.
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