Description
Détails du produit
Auteurs | Doris Knecht |
Edition | Hanser Berlin |
Langues | Allemand |
Format d'édition | Livre Relié |
Sortie | 22.07.2025 |
EAN | 9783446282889 |
ISBN | 978-3-446-28288-9 |
Pages | 240 |
Dimensions | 134 mm x 22 mm x 208 mm |
Poids | 332 g |
Catégories |
Littérature
> Littérature (récits)
> Littérature contemporaine (après 1945)
Freundschaft, Gemeinschaft, Österreich, Landleben, Empowerment, entspannen, In Bezug auf das mittlere Erwachsenenalter, Leben mit Hund, Single-Dasein, Alleinstehend, leichtlesen, Themen, die sich speziell an Frauen und/oder Mädchen richten, Erste Hälfte 21. Jahrhundert (ca. 2000 bis ca. 2050), empty-nest |
Commentaires des clients
-
ohne Leichtigkeit
"Ja, nein, vielleicht" bildet für mich genau den Inhalt ab: genau so verlaufen die Gedankengänge der Protagonistin. Ganz speziell beim Thema Friedrich: eigentlich hat sie ihn ja nur im Supermarkt getroffen. Den Mann mit dem sie in jungen Jahren zusammen war. Wenn man nach vielen Jahren in die Nähe seiner Heimat zurück kommt ist es eben gut möglich, dass so etwas passiert. Ab da beginnt in ihrem Kopf eine Spirale, wie sie es selbst nennt. "meint er das ... , soll ich ... , oder doch nicht ..., vielleicht..." Ich persönlich fand das übertrieben.
Daneben kämpft sie noch mit den Themen Zahn, einem Problem mit ihrer Schwester in ihrer Stadtwohnung und den Hochzeitsvorbereitungen für die beste Freundin. Sie reflektiert ihren Lebensweg und hadert mit dem Älterwerden. Da ich genau in dem beschriebenen Alter bin kann ich die Themen schon gut nachvollziehen aber hier klang alles recht verbittert und pessimistisch.
Die Erzählfluss soll wohl auch humorvoll und ironisch rüberkommen aber ich fand ihn eher schwergängig und ohne Leichtigkeit. Dass zum Schluss hin einiges wieder in seine Bahnen kommt war für mich eine angenehme Wendung. -
Klug, präzise und fein beobachtet
Letztes Jahr war Doris Knechts "Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe" eines meiner Highlights, und so war ich sehr gespannt auf „Ja, nein, vielleicht“. Der Roman setzt die Geschichte der Ich-Erzählerin in gewissem Sinne fort, auch wenn er sich eigenständig lesen lässt.
Die Ich-Erzählerin ist Ende 50, und sie spürt den Zahn der Zeit, der an ihr nagt, im übertragenen Sinne und ganz konkret: Wegen einer Parodontose-Erkrankung muss sie sich damit auseinandersetzen, einen Backenzahn zu verlieren. Die Lücke, die zurückbleiben wird, macht ihr schwer zu schaffen, versinnbildlicht sie doch den Verfall des eigenen Körpers.
Seit der Trennung vom Vater ihrer beiden inzwischen erwachsener Kinder lebt sie allein, sie hat sich eingerichtet ohne Mann und genießt die Freiheit eines selbstbestimmten Lebens. Neben ihrer kleinen Stadtwohnung, die momentan ihre Schwester okkupiert, besitzt sie ein Häuschen auf dem Land, in dem sie den Sommer verbringt und an ihrem neuen Roman schreibt. Eines Tages begegnet sie im Supermarkt Friedrich, mit dem sie vor über 20 Jahren eine kurze Affäre hatte. Zwischen den beiden ist sofort eine gewisse Nähe da, und sie überlegt, wie es wäre, sich noch einmal auf einen Mann einzulassen. Ist die romantische Liebe nicht nur ein Trugbild? Ist es eine Beziehung wert, all die mühsam errungenen Freiheiten aufzugeben, sich wieder selbst mit dem prüfenden Blick eines Mannes von außen zu sehen, mehr oder weniger faule Kompromisse einzugehen, das Sehnen, Denken und Wünschen auf diesen einen Menschen zu fokussieren?
Doris Knecht erzählt fein beobachtend, präzise und klug, stellt der Figur Frauen mit unterschiedlichsten Lebensentwürfen zur Seite: Da ist Therese, die beste Freundin, die sich gerade zum ersten Mal verlobt hat und demnächst heiraten wird, die Schwester Alexandra, seit Jahrzehnten glücklich verheiratet, und Paula, eine weitere Schwester, die Trennungsabsichten hegt und den Ausbruch aus der Ehe probt.
Wie schon bei "Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe" liebe ich den Schreibstil von Doris Knecht, der leicht dahinfließt und die Gedanken der Protagonistin lebendig und authentisch auf den Punkt bringt. Beim Lesen ertappe ich mich immer wieder, wie ich zustimmend nicke, vieles kenne ich aus eigener Erfahrung, und Doris Knecht spricht mir aus dem Herzen.
Spannend finde ich die Kapitel, in denen eine Autorin von außen auf ihre Figur blickt. Hierbei wird nicht ganz klar, ob es sich um Doris Knecht handelt, die über die Ich-Erzählerin im Buch sinniert, oder um die Ich-Erzählerin, die ihr eigenes Leben autofiktional in einem Roman verarbeitet. An späterer Stelle vermischen sich die Ebene kurz und deuten eher auf die zweite Variante hin. Möglicherweise ist eine gewisse Unschärfe aber ja sogar beabsichtigt.
Mich hat Doris Knecht mit „Ja, nein, vielleicht“ wieder begeistert und ich es empfehle es rundum weiter – nicht nur vielleicht, sondern ganz unbedingt! -
Ein Ja zum Buch
Doris Knecht knüpft mit ihrem neuesten Roman an ihren vorangegangenen an („Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe“). Zwar ist er eine Art Fortsetzung, in sich aber völlig selbständig und gut ohne Kenntnisse des früheren Werkes lesbar. Die Ich-Erzählerin, bei der offen bleibt, ob sie identisch mit Doris Knecht ist, erzählt Weiteres aus ihrem Leben. Sie ist jetzt Ende fünfzig und hat sich gut eingerichtet in ihrem Leben als Single (der sich vor zehn Jahren vom langjährigen Lebenspartner getrennt hat), Mutter eines erwachsenen Zwillingspaares, Autorin, umgeben mit einer Schar guter Freunde und Hund, mit zwei Wohnsitzen in der Stadt (Wien) und auf dem Land. Erst das zufällige Zusammentreffen mit ihrem Freund von vor etwa zwei Jahrzehnten konfrontiert sie mit der Frage, ob sie doch noch einmal bereit ist, ihr gutes Leben mit einem Mann zu teilen. Immer wieder geht sie hierzu Gedankenspiele durch, die interessant zu lesen sind. Mich fasziniert vor allem die gute Beobachtungsgabe und Lebensklugheit, mit denen die Protagonistin Alltägliches, aber auch lebenswichtige Aspekte wie das Älterwerden, Krankheit, Freundschaft reflektiert – Themen, die jeden Leser auch betreffen können. Dass sie dabei ihren Reflexionen freien Lauf lässt und nicht unbedingte Ordnung herrscht, tut dem Ganzen keinen Abbruch.
-
Lebenskluge und humorvolle Geschichte mit Tiefgang
Nachdem ich "Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe" der österreichischen Autorin Doris Knecht mit großer Begeisterung gelesen habe, freute ich mich sehr auf ihr neues Buch "Ja, nein, vielleicht". Meine Erwartungshaltung war sehr hoch - und ich wurde nicht enttäuscht!
Im Mittelpunkt der in der Ich-Form erzählten Geschichte steht eine namenlose Autorin Ende fünfzig, die nie geheiratet hat und deren Kinder, die Zwillinge Mila und Max, bereits ausgezogen sind und ihr eigenes Leben führen. Sie ist erschüttert, als ihr Zahnarzt ihr sagt, dass einer ihrer Backenzähne nicht zu retten ist und gezogen werden muss. Der Gedanke, sich mit dem Älterwerden abzufinden, nagt an ihr, fühlt sie sich doch heute fitter als früher. Ein zweites Problem bahnt sich an, als ihre jüngere Schwester Paula sie bittet, wegen einer beruflichen Fortbildung einige Tage in der Stadtwohnung der Protagonistin wohnen zu dürfen. Zähneknirschend willigt diese ein, sie hat ja noch das kleine Haus auf dem Land, in das sie sich zurückziehen kann. Vollkommen überraschend läuft ihr dann auch noch nach 24 Jahren Friedrich im Supermarkt über den Weg. Die beiden pflegten damals ein lockeres und unverbindliches Verhältnis, das irgendwann endete, einfach so. Bald schon fragt sie sich, ob sie wirklich bereit ist, ihr behagliches Leben Friedrich zuliebe aufzugeben, schließlich ist sie doch zufrieden mit ihrem selbstbestimmten Leben, sie hat ihren Seelenfrieden und genießt ihre Unabhängigkeit ...
Wie bereits das Vorgängerbuch, so hat mich auch dieser lebenskluge Roman von der ersten Seite an mitgerissen und begeistert. Ich mag die intelligente Sprache und den Erzählstil der Autorin sehr, und ich bin gern in das Leben und die Gefühls- und Gedankenwelt der Ich-Erzählerin eingetaucht. Mit viel Empathie skizziert Doris Knecht ihre Protagonistin ganz wunderbar, mit ihrer unnachahmlichen Beobachtungsgabe und feinem Humor schildert sie ihren Alltag, die stressigen Vorbereitungen für die Hochzeit der besten Freundin, die Zahnbehandlungen und die Begegnungen mit ihrer Familie, ihren Freunden - und Friedrich.
Das Buch mit dem wunderschönen und farbenfrohen Cover beschreibt äußerst kurzweilig das wahre Leben und hat mir bis zum stimmigen Ende sehr gut gefallen. Es beschäftigt sich nicht nur mit dem persönlichen Ja, Nein oder Vielleicht der sympathischen Protagonistin, sondern auch mit Themen wie dem Leben als alleinstehende Frau mit Kindern, dem Älterwerden, gesundheitlichen Problemen und der Kraft der Freundschaft.
Es hat mir sehr viel Freude bereitet, die Ich-Erzählerin zu begleiten und ihren Gedankengängen zu folgen. Ich fand mich oft wieder in den Texten, konnte vieles nachempfinden und habe dabei auch immer wieder mein eigenes Leben reflektiert.
Absolute Leseempfehlung für diesen großartigen, leider mit seinen 238 Seiten viel zu kurzen Roman, der zum Nachdenken anregt!
Écris un commentaire
Super ou nul ? Donne ton propre avis.