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In der Zeit des Nationalsozialismus zählte Harald Schultz-Hencke neben Felix Boehm und Carl Müller-Braunschweig zu den drei bedeutendsten Psychoanalytikern in Deutschland. Ab den 1980er-Jahren schufen zahlreiche Publikationen ein Bild, nach dem Schultz-Hencke - mindestens der Gesinnung nach - ein Nationalsozialist gewesen sei. Zur Überprüfung dieser These hat Steffen Theilemann erstmals umfangreiches Quellenmaterial gesichtet, um die Arbeits- und Tätigkeitsfelder Schultz-Henckes während der Zeit des Nationalsozialismus, seine Publikationen, die Art seiner Mitarbeit am Deutschen und späteren Reichsinstitut für psychologische Forschung und Psychotherapie und die Positionen Schultz-Henckes gegenüber den Charakteristika des Nationalsozialismus systematisch zu untersuchen. Es ist ein differenziertes Porträt entstanden, das zeigt: Harald Schultz-Hencke war kein Nationalsozialist und kein Opportunist, er war ein Gegner des Nationalsozialismus, ein Anti-Nationalsozialist. Aber dabei kein Widerstandskämpfer.
Table des matières
Vorwort ... 91. Einführung ... 172. Die Zeit bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 ... 252.1 Gymnasiast, Freistudent und Mitglied der deutschen Jugendbewegung (1911-1921) ... 252.2 Psychoanalytische Ausbildung und die Zeit als Psychoanalytiker bis 1932 ... 432.2.1 Das persönliche Umfeld ... 432.2.2 Die Monografien Schultz-Henckes von 1927 und 1931 ... 503. Die nationalsozialistische Zeit (1933-1945) ... 573.1 Arbeits- und Tätigkeitsfelder ... 603.1.1 Privatpraxis ... 603.1.2 Fachgesellschaften ... 623.2. Publikationen und Vorträge ... 653.2.1 Der Aufsatz Die Tüchtigkeit als psychotherapeutisches Ziel (Schultz-Hencke 1934 a) ... 663.2.1.1 Entstehungsgeschichte ... 673.2.1.2 Der Aufsatz im Überblick ... 753.2.1.3 Vergleich mit den früheren Schriften Schultz-Henckes: Interpretation I ... 813.2.1.4 Der erste und der zweite Abschnitt: Interpretation II ... 893.2.1.5 Interpretationen anderer Autoren ... 1093.2.1.6 Die Sprache: Interpretation III ... 1193.2.1.7 Ergänzungen: Interpretation IV ... 1313.2.2 Die Monografie Der gehemmte Mensch (Schultz-Hencke 1940) ... 1363.2.3 Öffentliche Vorträge ... 1473.3 Deutsches Institut für psychologische Forschung und Psychotherapie (DI) ... 1483.4 "Deutsche Seelenheilkunde" ... 1583.5 Positionierung gegenüber einzelnen Charakteristika des Nationalsozialismus ... 1673.5.1 Rassenideologie und Antisemitismus ... 1673.5.2 Idealisierung des nationalsozialistischen Systems, Adolf Hitlers und der NSDAP ... 1783.5.3 Verfolgung von sogenannten "Minderwertigen" ... 1903.5.3.1 Schizophrene Erkrankungen ... 1903.5.3.2 Homosexuelle ... 1913.5.3.3 Psychopathische Persönlichkeiten ... 1933.6 Der Freundeskreis ... 1963.7 Einschätzungen von Zeitzeugen ... 2024. Abschließendes ... 205VerzeichnisseLiteraturverzeichnis ... 209Abkürzungsverzeichnis ... 231Personenregister ... 232Faksimile: Die Tüchtigkeit als psychotherapeutisches Ziel(Schultz-Hencke 1934a) ... 239
A propos de l'auteur
Steffen Theilemann, Dr. phil., Dipl.-Psych., ist Mitglied der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft (DPG) und arbeitet als Psychoanalytiker in eigener Praxis in Potsdam.
Er hat mehrfach über Harald Schultz-Hencke publiziert, z. B. zu dessen Korrespondenz mit Sigmund Freud. 2018 erschien die Monografie "Harald Schultz-Hencke und die Freideutsche Jugend. Biografie bis 1921 und die Geschichte einer Bewegung".