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Robert Castel stellt sich gegen die These vom »Ende der Arbeit«. In einem breit angelegten historischen Panorama entfaltet er den langen Weg, der die Lohnarbeit von der elendsten und würdelosesten Lage zum Modell der Produktion gesellschaftlichen Reichtums geführt hat, welches materielle Sicherheit und soziale Identität gewährleistete. Unsere aktuelle Krise wirft in verwandelter Form die gebannt geglaubten sozialen Fragen der europäischen Geschichte erneut auf, wobei sie weit über das Problem sozialer Ausgrenzung am Rand unserer Gesellschaft hinausgreift. Das heute spürbare Prekärwerden der Arbeit bringt unser über Jahrhunderte hinweg mühsam erbautes Modell des gesellschaftlichen Zusammenhalts, die Lohnarbeitsgesellschaft, ins Wanken. Robert Castels Diagnose mündet in die Formulierung möglicher Szenarien für die Zukunft und daraus resultierender Herausforderungen an Politik und Gesellschaft. Sein Buch schöpft aus der Geschichte, erzählt aber eine Geschichte der Gegenwart. Bisher in vier Sprachen überSetzt, erhielt Robert Castel für sein Buch 1997 den Genfer »Prix Jean-Jacques Rousseau« und 1998 den »European Award for Social Sciences« (»Amalfi-Preis«).
Commentaire
Diese Diagnose der desintegrativen Wirkungen der neuen sozialen Frage ist für eine Politikwissenschaft, die sich zentral mit dem Problem politischer Einheitsbildung zu befassen hat, von hoher Relevanz. (zpol.de, 28.07.2008)
R. Castel gelang ein großartiger Wurf mit überraschenden Erkenntnissen. Das Buch ist eine unerschöpfliche Quelle historischer, soziologischer Erkenntnisse und sozialer und soziokultureller Faktoren und Bedingungen, unter denen sich Arbeit im Laufe der Geschichte gewandelt hat. (socialnet.de, 08.07.2009)