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Hebammen im Wartheland - Geburtshilfe zwischen Privatheit und Rassenpolitik 1939-1945

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Jüdische und nicht-jüdische, deutsche und polnische Hebammen: neue Perspektiven auf Besatzungspolitik und »Besatzungsgesellschaft« in Polen während des Zweiten Weltkriegs.Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett sind individuelle, private Erfahrungen im Leben von Frauen und Familien und zugleich zentrale Bereiche staatlicher Bevölkerungspolitik in der Moderne. Das NS-Besatzungsregime verfolgte in den annektierten westpolnischen Gebieten eine radikale rassistische, vom Ziel der »Germanisierung« bestimmte Geburtenpolitik. Es förderte Geburten von deutschen Kindern und entzog polnischen und jüdischen Frauen gesundheitliche Ressourcen, um Geburten zu verhindern. Wie arbeiteten Hebammen als Expertinnen für Geburtshilfe unter diesen Bedingungen im Reichsgau Wartheland? Im Sinne einer neuen Besatzungsgeschichte zeichnet Wiebke Lisner anhand biografischer Aspekte deutscher, polnischer, nicht-jüdischer und jüdischer Hebammen Erfahrungen, Deutungen und Handlungspraxen nach. Auf Grundlage bislang nicht berücksichtigter Archivquellen reflektiert sie Lebensverläufe von Hebammen, ihre Interaktionen mit Frauen und Familien, Ärztinnen, Ärzten und staatlichen Stellen. Die Studie wirft erstmals ein Licht auf die »alltägliche« Umsetzung von »Germanisierung«, Rassen- und Biopolitik im weiblich dominierten Aktionsraum von Schwangerschaft, Geburt und Reproduktion unter deutscher Besatzungsherrschaft in Polen.

A propos de l'auteur

Wiebke Lisner ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethik, Geschichte und Philosophie der Medizin an der Medizinische Hochschule Hannover, wo sie sich 2024 habilitierte. Sie ist Expertin für Hebammengeschichte und promovierte mit einer Arbeit zu Hebammen im Nationalsozialismus.
Veröffentlichungen u. a.: Familientrennungen im nationalsozialistischen Krieg. Erfahrungen und Praktiken in Deutschland und im besetzten Europa 1939–1945 (Mithg., 2022); Das Medium Wissenschaftszeitschrift seit dem 19. Jahrhundert. Verwissenschaftlichung der Gesellschaft - Vergesellschaftung von Wissenschaft (Mithg., 2009); »Hüterinnen der Nation«. Hebammen im Nationalsozialismus (2006).

Résumé

Jüdische und nicht-jüdische, deutsche und polnische Hebammen: neue Perspektiven auf Besatzungspolitik und »Besatzungsgesellschaft« in Polen während des Zweiten Weltkriegs.

Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett sind individuelle, private Erfahrungen im Leben von Frauen und Familien und zugleich zentrale Bereiche staatlicher Bevölkerungspolitik in der Moderne. Das NS-Besatzungsregime verfolgte in den annektierten westpolnischen Gebieten eine radikale rassistische, vom Ziel der »Germanisierung« bestimmte Geburtenpolitik. Es förderte Geburten von deutschen Kindern und entzog polnischen und jüdischen Frauen gesundheitliche Ressourcen, um Geburten zu verhindern. Wie arbeiteten Hebammen als Expertinnen für Geburtshilfe unter diesen Bedingungen im Reichsgau Wartheland? Im Sinne einer neuen Besatzungsgeschichte zeichnet Wiebke Lisner anhand biografischer Aspekte deutscher, polnischer, nicht-jüdischer und jüdischer Hebammen Erfahrungen, Deutungen und Handlungspraxen nach. Auf Grundlage bislang nicht berücksichtigter Archivquellen reflektiert sie Lebensverläufe von Hebammen, ihre Interaktionen mit Frauen und Familien, Ärztinnen, Ärzten und staatlichen Stellen. Die Studie wirft erstmals ein Licht auf die »alltägliche« Umsetzung von »Germanisierung«, Rassen- und Biopolitik im weiblich dominierten Aktionsraum von Schwangerschaft, Geburt und Reproduktion unter deutscher Besatzungsherrschaft in Polen.

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