Description
Détails du produit
Auteurs | Julia Phillips |
Collaboration | Roberto de Hollanda (Traduction), Sylvia de Hollanda (Pociao) (Traduction), pociao (Traduction) |
Edition | Hanserblau |
Titre original | Bear |
Langues | Allemand |
Format d'édition | Livre Relié |
Sortie | 22.07.2024 |
EAN | 9783446281530 |
ISBN | 978-3-446-28153-0 |
Pages | 272 |
Dimensions | 134 mm x 24 mm x 208 mm |
Poids | 360 g |
Catégories |
Littérature
> Littérature (récits)
> Littérature contemporaine (après 1945)
Familie, Liebe, Märchen, Vereinigte Staaten von Amerika, USA, Schwestern, Aufstieg, Armut und Prekariat, Westküste, eintauchen, Bear, Das Verschwinden der Erde |
Commentaires des clients
-
Ein Bär, der nicht brüllt - Wenig Tiefgang, viel Langeweile
Julia Phillips, Jahrgang 1989, ist eine US-amerikanische Schriftstellerin, deren Debütroman "Das Verschwinden der Erde" für den National Book Award for Fiction nominiert wurde. Cascadia ist das erste Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe, und ich war sehr gespannt darauf, nachdem mich das stimmungsvolle Cover sofort angesprochen hat.
In Cascadia erzählt Julia Phillips die Geschichte von Sam und ihrer Schwester Elena, die zusammen mit ihrer schwerkranken Mutter auf einer Insel im Nordwesten der USA leben. Beide Schwestern träumen von einem besseren Leben fernab ihrer aktuellen, bescheidenen Verhältnisse. Während Sam auf einer Fähre arbeitet, die wohlhabende Urlauber zu deren Feriendomizilen bringt, kellnert Elena in einem exklusiven Golfclub. Eines Nachts entdeckt Sam einen Bären, der durch die dunklen Gewässer vor der Küste schwimmt. Dieses wilde Tier wird zur Metapher für die unvorhersehbaren Veränderungen, die das Leben der beiden Schwestern auf den Kopf stellen. Während die Kulisse der rauen Natur und das angedeutete Drama viel Potenzial haben, bleibt die Erzählung größtenteils in Andeutungen und vagen Beschreibungen stecken.
Meine Meinung
Das Cover von Cascadia hat mich sofort neugierig gemacht, und so habe ich das Buch im Rahmen einer Leserunde begonnen. Leider muss ich sagen, dass es mich inhaltlich nicht wirklich überzeugt hat. Zwar merkt man der Autorin an, dass sie grundsätzlich eine schöne Sprache hat, doch aus den Ortsbeschreibungen hätte man viel mehr machen können. Statt die raue und faszinierende Landschaft der Insel lebendig werden zu lassen, bleiben die Beschreibungen flach und wenig eindrucksvoll.
Die Storyline selbst war für mich eine große Enttäuschung. Es passiert so wenig, dass ich mich beim Lesen oft gefragt habe, wann endlich etwas Spannendes passiert. Spoiler: Erst auf den letzten fünf bis sieben Seiten kommt so etwas wie Spannung auf. Bis dahin hat sich das Buch extrem gezogen, und ich habe mehrmals ernsthaft überlegt, es abzubrechen. Einzig die Verpflichtung gegenüber der Leserunde hat mich davon abgehalten.
Was mich zusätzlich gestört hat, war die Distanz zu den Charakteren. Sam und Elena blieben mir bis zum Ende fremd und unnahbar. Ihre Beziehung zueinander empfand ich als problematisch, ja fast toxisch, was es mir schwer machte, Sympathie für eine der beiden aufzubauen. Auch ihre Handlungen waren für mich oft schwer nachvollziehbar, was vielleicht auch daran liegt, dass die Figuren schlicht nicht genug Tiefe hatten, um ihre Motive wirklich zu verstehen.
Vielleicht sollte der Bär als Metapher einen tieferen Sinn im Buch haben, doch diese Symbolik hat sich mir jedenfalls nicht offenbart. Insgesamt fehlte mir einfach der Zugang zu dieser Geschichte, und das Buch hat meinen Geschmack nicht getroffen. Es ist wenig passiert, und die wenigen Ereignisse, die stattfanden, konnten mich nicht fesseln. Aus diesen Gründen kann ich Cascadia leider nicht weiterempfehlen.
Fazit
Cascadia von Julia Phillips konnte mich leider nicht überzeugen. Trotz einer vielversprechenden Ausgangsidee und einem atmosphärischen Cover blieb die Geschichte hinter meinen Erwartungen zurück. Die Handlung zog sich, die Charaktere blieben mir fremd, und die angedeutete Symbolik des Bären hat mich nicht berührt. Insgesamt vergebe ich 2 von 5 Sternen. -
Faszinierend und fesselnd
In ihrem zweiten Roman "Cascadia" führt uns die amerikanische Autorin Julia Phillips auf die malerische Insel San Juan im Nordwesten der USA. Dort bewohnen die Schwestern Sam und Elena gemeinsam mit ihrer Mutter ein inzwischen vom Verfall bedrohtes Haus, das die Großmutter nach dem Tod ihres Mannes gekauft hatte. Sam ist 28 Jahre alt und arbeitet nach durch die Pandemie verursachter zweijähriger Arbeitslosigkeit wieder im Bistro auf einer Fähre. Die fast 30-jährige Elena hat die kleine Familie mit ihren Einkünften im örtlichen Golfclub über Wasser gehalten, doch nach wie vor ist das Geld knapp, die unbezahlten Rechnungen stapeln sich. Es ist Sams Traum, mit Elena die Insel zu verlassen, um sich gemeinsam mit ihr ein neues, ein besseres Leben aufzubauen. Doch die Erfüllung ihres Traums liegt noch in weiter Ferne, da ihre Mutter betreut und gepflegt werden muss. Sie ist schwer lungenkrank und hat Sarkoidose, die Lösungsmittel im Nagelstudio, in dem sie arbeitete, haben sie krank gemacht. Eines Tages steht ein wilder Bär vor ihrem Haus, der das Leben der Schwestern und auch ihre Beziehung zueinander verändern wird .....
Wir erleben zwei Schwestern, die in prekären wirtschaftlichen Verhältnissen leben. Beide arbeiten hart, doch die geringen Einkünfte reichen nicht aus, um ihnen ein angenehmes Leben zu ermöglichen. Ihre Schulden wachsen durch die Behandlungskosten der Mutter stetig. Während Elena eher praktisch veranlagt ist und sich in hohem Maße um die Mutter kümmert, träumt Sam von einer sorglosen, finanziell gesicherten Zukunft. Mit dem Auftauchen des Bären geht eine Veränderung mit Elena vor. Während Sam sich vor dem Tier fürchtet, sucht ihre Schwester Kontakt zu ihm, sie füttert es und spricht mit ihm.
Die Geschichte ist in schöner Sprache ruhig erzählt und liest sich sehr flüssig. Die Autorin hat nicht nur die Hauptcharaktere, sondern auch die Nebenfiguren ganz wunderbar gezeichnet. Die psychische Verfassung von Sam ist hervorragend dargestellt, ebenso Elenas spirituelle Bindung zu dem Bären.
Das fesselnde Buch, in dem es neben Familie und Geschwisterbeziehung auch um Armut, Krankheit und Träume geht, hat mir sehr gut gefallen, es hat mich fasziniert und erschüttert. Ich mochte die verbitterte und träumerische Sam trotz ihrer etwas schroffen Art, und ich mochte die besonnene und sanfte Elena, die den wilden Bären als Bereicherung empfindet und sich auf die Begegnungen mit ihm freut. Die Geschichte endet überraschend, heftig und schockierend. Ich habe mich natürlich gefragt, ob ich eine reale Geschichte gelesen habe oder ein Märchen. Das Buch ermöglicht jedem, seinen Gedanken viel Raum zu geben und seine ganz persönliche Antwort zu finden.
Absolute Leseempfehlung für dieses außergewöhnliche und spannende Buch!
-
Für Märchen-Liebhaber*innen
Der Roman «Cascadia» von Julia Phillips erzählt die Geschichte der Schwestern Sam und Elena, die auf der Insel San Juan leben und von einem besseren Leben träumen. Sie haben einen gemeinsamen Plan – weg von der Insel…Sie kümmern sich um ihre sterbende Mutter und planen, das Haus nach dem Tod ihrer Mutter zu verkaufen, um ihr Leben neu anzufangen. Sam arbeitet als Verkäuferin auf einer Fähre, während Elena als Barkeeperin in einem Golfclub tätig ist. Beide sind unzufrieden mit ihrer finanziellen Situation und hoffen auf eine bessere Zukunft.
Als Sam sowie Elena eines Tages einen Bären entdecken, der immer wieder in der Nähe auftaucht, ändert sich ihr Leben schlagartig. Die ungewöhnliche Begegnung mit dem Tier sorgt für Spannung und lässt Sams Ängste wachsen. Die Frage ist, warum der Bär wohl immer wieder zurückkommt? Die Sicherheit der Schwestern steht auf dem Spiel und die Situation spitzt sich zu.
Julia Phillips entführt die Leserinnen und Leser in eine fantasievolle Inselwelt, die an Grimms Märchen (Schneewittchen und Rosenrot) erinnert.
«Cascadia» ist eine gelungene Mischung aus Spannung, Emotionen und Fantasie, die zum Träumen einlädt. Für alle, die gerne in magische Geschichten eintauchen, ist dieses Buch ein absolutes Muss, für andere eher nicht empfehlenswert.
Ich habe dieses Buch in einem Rutsch durchgelesen und war von der Handlung begeistert. Ich vergebe gerne 4 von 5 Sternen und freue mich auf weitere Werke der Autorin. 🐻 🏝️ ✨ -
Ein magisches Wesen
Die amerikanische Autorin Julia Phillips stellt in ihrem neuen atmosphärisch-märchenhaften Roman „Cascadia“ eine innige Schwesternschaft auf die Probe – Auslöser sind nicht nur eine schwerkranke Mutter und prekäre finanzielle Verhältnisse, sondern das Auftauchen eines großen Grizzlybären.
Sam und Elena wohnen auf der landschaftlich wunderschönen San Juan Island zwischen den USA und Kanada bei Washington State – zahlreiche Touristen besuchen die Inselgruppe per Fähre und dort verdient Sam an der Essens- und Getränketheke ihr Einkommen. Sie lässt niemanden richtig an sich heran, außer ihre ältere Schwester Elena, mit der sie sich ein Haus und die Pflege ihrer kranken Mutter teilt. Eines Tages durchschwimmt ein Bär eine Inselpassage – er ist eigentlich auf der Paarungs- und Durchreise, aber macht immer wieder Halt am Haus der Schwestern.
Während Sam ihm sehr ängstlich und panisch begegnet, knüpft Elena ein magisches Band zu dem wilden, unzähmbaren Tier – sie füttert es, sucht es im Wald auf und sagt, dass ihr nie etwas Schöneres passiert sei. Sam ist erschüttert und kontaktiert die Forst- und Wildbehörde – mit der zuständigen Beamtin knüpft sie ein ambivalentes Band: einerseits neidisch auf ihren Erfolg und auf ihr Aussehen, andererseits kontaktiert sie sie immer wieder, um Elena und ihren Traum zu schützen.
Julia Phillips spielt dicht und ergreifend mit inneren Zweifeln, Wünschen und Projektionen ihrer Protagonistin Sam und schildert atemberaubend die Natur und Wildnis, in denen die Mädchen ihre Freiheit und schönen Erlebnisse suchen, während sie innerhalb der Familie Traumata mit dem Ex-Freund der Mutter erlitten haben und in der Gegenwart voll und ganz in der Pflege und dem Bezahlen der Arztrechnungen involviert sind. Als der Riesenbär auftaucht, gerät das Leben durcheinander und die Schwestern verfolgen unterschiedliche Wege – Sam will nach dem Tod der Mutter das Haus verkaufen und weg von der Insel, Elena hat nur noch Augen für ihren Bären. Für jede der beiden Schwestern ist der Bär eine Metapher für etwas anderes und Phillips webt packend Grimm’sche Elemente mitein.
Diesen Zwiespalt fängt Phillips fulminant ein – auch die innere Zerbrechlichkeit und äußere Wut von Sam, die sie auf den Bären lenkt. Besonders die ergreifenden Szenen mit dem wilden Tier als Gestalt des Bären und im Inneren von Sam sind die Stärke des Romans – manch andere Passagen wirken etwas redundant und eintönig. Trotzdem ist „Cascadia“ ein lesenswertes Debüt mit einer durchwegs subtil-düsteren Spannung und einem tragisch-fulminanten Showdown am Ende.
Écris un commentaire
Super ou nul ? Donne ton propre avis.