Fr. 38.90

Der Postmoralismus und die Frage nach dem Bösen - Eine philosophische Intervention

Allemand · Livre de poche

Expédition généralement dans un délai de 6 à 7 semaines

Description

En savoir plus

"Wer sich dem Impfangebot verweigert, verletzt das moralische Gebot des kategorischen Imperativs im Sinne von Immanuel Kant." (Karl Lauterbach)
"Der militärische Einsatz von KI ist [...] nicht nur ethisch gerechtfertigt, sondern sogar geboten."
"Ein moralischer Skandal." (Robert Habeck über das Verhalten der Mineralölkonzerne im Gefolge der Steuersenkung auf Diesel und Benzin)
"Ab einer bestimmten normativen roten Linie wird das Verhalten der ukrainischen Regierung gegebenenfalls unzulässig, dann berufen wir uns nicht auf rechtliche Kompetenzen, auf die Reichweite der politischen Entscheidungen, sondern auf fundamentale Prinzipien der politischen Ethik." (Reinhard Merkel)

Man sieht: Mit Moral wird Politik gemacht. Die Moral als symbolische Form und Denkungsart ist ein Machtinstrument. Indem Politiker und politische Akteure, aber auch Berufsethiker sich auf eine vorgeblich absolut gültige Moral berufen, auf ein angebliches unbedingt Gesolltes, versuchen Sie jeglichen Diskurs zu stoppen, um uns Ihre partikularen Überzeugungen und Wünsche als allgemein verbindlich zu verkaufen und gegen jeden Widerstand durchzusetzen. Wer anderer Meinung ist, kann so leicht als unmoralisch und als schlechter Mensch disqualifiziert und damit zum Schweigen gebracht werden.
Es ist jedoch nicht so, dass die Moral einfach nur politisch und rhetorisch gelegentlich missbraucht wird. Dies würde bedeuten, dass es eine richtige, wahre und gute Moral gäbe, die der legitime Gegenstand der philosophischen Ethik wäre. Eine solche 'wahre' Moral gibt es jedoch nicht. Die Moral ist vielmehr eine der letzten umfassenden Ideologien der globalen (oder zumindest der westlichen) Postpostmoderne. Ich nenne diese Ideologie daher: 'Moralismus'. Es wird im Folgenden um die Kritik dieser Ideologie gehen. An die Stelle des Moralismus 'soll' freilich keine neue Ideologie treten, sondern eine geistig befreite Gesellschaft. Eine geistig befreite Gesellschaft wäre eine postideologische und insbesondere auch postmoralische Gesellschaft. Eine solche Gesellschaft wäre eine zugleich aufgeklärte und wirklich durch und durch politische Gesellschaft. 'Politik statt Moral', 'Agonistik statt Moralismus' , 'politische Inklusion statt moralistischer Exklusion' - dies ist es, wozu der Postmoralismus rät und wodurch eine postmoralische Gesellschaft ausgezeichnet wäre. Der Postmoralismus ist keine neue Moral, sondern das Ende des Moralismus und ein neuer Anfang. Das 21. Jahrhundert benötigt eine neue radikale Aufklärung. Der Postmoralismus muss Teil dieser Aufklärung sein, wenn diese wirklich radikal sein soll.

Table des matières

1. Der Moralismus als großer Verblendungszusammenhang.- 2. Begriffsklärungen: Moralismus, Hypermoralismus, Amoralismus, Unmoralismus, Postmoralismus.- 3. Die Ziele des Postmoralismus.- 4. Die Begründung des Postmoralismus.- 5. Der Postmoralismus und die Frage nach dem Bösen.- 6. Schlussbetrachtung und Ausblick.

A propos de l'auteur

Dr. Thorsten Streubel lehrt Philosophie an der Freien Universität Berlin.

Résumé

„Wer sich dem Impfangebot verweigert, verletzt das moralische Gebot des kategorischen Imperativs im Sinne von Immanuel Kant.“ (Karl Lauterbach)
„Der militärische Einsatz von KI ist […] nicht nur ethisch gerechtfertigt, sondern sogar geboten.“
„Ein moralischer Skandal.“ (Robert Habeck über das Verhalten der Mineralölkonzerne im Gefolge der Steuersenkung auf Diesel und Benzin)
„Ab einer bestimmten normativen roten Linie wird das Verhalten der ukrainischen Regierung gegebenenfalls unzulässig, dann berufen wir uns nicht auf rechtliche Kompetenzen, auf die Reichweite der politischen Entscheidungen, sondern auf fundamentale Prinzipien der politischen Ethik.“ (Reinhard Merkel)

Man sieht: Mit Moral wird Politik gemacht. Die Moral als symbolische Form und Denkungsart ist ein Machtinstrument. Indem Politiker und politische Akteure, aber auch Berufsethiker sich auf eine vorgeblich absolut gültige Moral berufen, auf ein angebliches unbedingt Gesolltes, versuchen Sie jeglichen Diskurs zu stoppen, um uns Ihre partikularen Überzeugungen und Wünsche als allgemein verbindlich zu verkaufen und gegen jeden Widerstand durchzusetzen. Wer anderer Meinung ist, kann so leicht als unmoralisch und als schlechter Mensch disqualifiziert und damit zum Schweigen gebracht werden.
Es ist jedoch nicht so, dass die Moral einfach nur politisch und rhetorisch gelegentlich missbraucht wird. Dies würde bedeuten, dass es eine richtige, wahre und gute Moral gäbe, die der legitime Gegenstand der philosophischen Ethik wäre. Eine solche ‚wahre‘ Moral gibt es jedoch nicht. Die Moral ist vielmehr eine der letzten umfassenden Ideologien der globalen (oder zumindest der westlichen) Postpostmoderne. Ich nenne diese Ideologie daher: ‚Moralismus‘. Es wird im Folgenden um die Kritik dieser Ideologie gehen. An die Stelle des Moralismus ‚soll‘ freilich keine neue Ideologie treten, sondern eine geistig befreite Gesellschaft. Eine geistig befreite Gesellschaft wäre eine postideologische und insbesondere auch postmoralische Gesellschaft. Eine solche Gesellschaft wäre eine zugleich aufgeklärte und wirklich durch und durch politische Gesellschaft. ‚Politik statt Moral‘, ‚Agonistik statt Moralismus‘ , ‚politische Inklusion statt moralistischer Exklusion‘ – dies ist es, wozu der Postmoralismus rät und wodurch eine postmoralische Gesellschaft ausgezeichnet wäre. Der Postmoralismus ist keine neue Moral, sondern das Ende des Moralismus und ein neuer Anfang. Das 21. Jahrhundert benötigt eine neue radikale Aufklärung. Der Postmoralismus muss Teil dieser Aufklärung sein, wenn diese wirklich radikal sein soll.

Détails du produit

Auteurs Streubel, Thorsten Streubel
Edition Springer, Berlin
 
Langues Allemand
Format d'édition Livre de poche
Sortie 27.10.2023
 
EAN 9783662672846
ISBN 978-3-662-67284-6
Pages 130
Dimensions 127 mm x 8 mm x 203 mm
Illustrations XIII, 130 S. 1 Abb.
Catégories Littérature spécialisée > Philosophie, religion > Philosophie: général, ouvrages de référence
Sciences humaines, art, musique > Philosophie > Général, dictionnaires

Ethik, Wille, A, Werte, Ethics, auseinandersetzen, Moralismus, Moralkritik, Moral Philosophy and Applied Ethics, J.B. Metzler Humanities, Moraldiskurs

Commentaires des clients

Aucune analyse n'a été rédigée sur cet article pour le moment. Sois le premier à donner ton avis et aide les autres utilisateurs à prendre leur décision d'achat.

Écris un commentaire

Super ou nul ? Donne ton propre avis.

Pour les messages à CeDe.ch, veuillez utiliser le formulaire de contact.

Il faut impérativement remplir les champs de saisie marqués d'une *.

En soumettant ce formulaire, tu acceptes notre déclaration de protection des données.