Description
Détails du produit
Auteurs | Nam-Joo Cho, Cho Nam-Joo |
Collaboration | Ki-Hyang Lee (Traduction) |
Edition | Kiepenheuer & Witsch |
Titre original | Kim Jiyoung, Born 1982 |
Langues | Allemand |
Format d'édition | Livre Relié |
Sortie | 11.02.2021 |
EAN | 9783462053289 |
ISBN | 978-3-462-05328-9 |
Pages | 208 |
Dimensions | 122 mm x 21 mm x 194 mm |
Poids | 266 g |
Catégories |
Littérature
> Littérature (récits)
> Littérature contemporaine (après 1945)
Feminismus, Deutsche Literatur, Sexismus, Patriarchat, Koreanische Literatur, Gesellschaft und Kultur, allgemein, Seoul, Mutterschaft, Gleichberechtigung, Feminismus und feministische Theorie, Die Vegetarierin, Südkorea, Frauenfeindlichkeit, Misogynie, K-Pop, parasite, auseinandersetzen, leichtlesen |
Commentaires des clients
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Feministische internationale Lektüre
Kim Jiyoung, geboren 1982 erzählt vom Leben einer koreanischen Frau im Millenial Zeitalter. Gefangen zwischen den traditionellen Forderungen an Frauen, sich um Kinder, Haushalt, Mann, Eltern und Schwiegereltern zu kümmern und ihren eigenen Wünschen für ihr Leben, droht sie zu zerbrechen. Kim Jiyoung steht sinnbildlich für viele koreanische Frauen, aber auch Frauen aus anderen Kulturkreisen werden sich mit ihr identifizieren können. Ist doch die Mysoginie in allen Teilen der Welt ein prävalentes Phänomen. Das Buch ist in einem recht nüchternen Tonfall geschrieben, und auch kurz gehalten - dies mag einigen Lesern vielleicht weniger gefallen. Ich fand es aber für diese Erzählung besonders gut, dass ein beschreibender Tonfall verwendet wurde - so lassen sich Kim Jiyoungs Erfahrungen auf die Allgemeinheit projezieren.
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Wichtiges Buch, das zum Nachdenken anregt
Das extreme Medienecho und die guten Kritiken haben mich dazu bewogen, „Kim Jiyoung, geboren 1982“ zu lesen und ich wurde nicht enttäuscht. Cho Nam-Joo schildert eindrucksvoll, wie das Leben einer Frau in Korea aussieht und welche Benachteiligungen diese gegenüber Männern erfahren müssen, kurz „wie schwierig es für eine Frau (….) in diesem Land ist, ein erfülltes Leben zu führen“ (Zitat). Die Sprache ist nüchtern und sachlich, sicher auch dadurch bedingt, dass große Teile des Buches aus der Sicht eines Psychiaters, der Jiyoung aufgrund ihrer sich spaltenden Persönlichkeit behandelt, erzählt wird. Das Buch bewegt sich dabei an der Schwelle zum Sachbuch, verstärkt auch durch die Fußnoten, lässt sich aber sehr gut lesen und regt zum Nachdenken an, wenn man das quasi vorherbestimmte Leben von Jiyoungs Mutter, ihr selbst und auch der anderen Frauen in ihrem Umfeld erzählt bekommt. Männliche Nachkommen werden bevorzugt, schon in der Kindheit, und auch später im Berufsleben haben es Frauen deutlich schwerer. Auch wenn man das natürlich alles irgendwie weiß, dass es vor allem in Korea so ist, war zumindest mir das nicht in allen Einzelheiten bekannt , so z.B. dass im Jahr 2014 „jede fünfte verheiratete Südkoreanerin ihren Job wegen Heirat, Schwangerschaft beziehungsweise Kindererziehung“ aufgab. Vor dem Hintergrund der geschilderten ambitionierten Bildungswege, die auch die Frauen zuvor gegangen sind, erschreckend viel. Die Art der Erzählung hat etwas mit mir gemacht und mich teils bedrückt, aber auch Hoffnung schöpfen lassen, da durchaus auch deutlich wurde, dass auch hier für eine bessere Welt gekämpft wird und festgefahrene Strukturen hinterfragt werden.
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Die Rolle der Frau
Ein kleines Büchlein mit einer äußerst intensiven Geschichte. Die Protagonistin Kim Jiyoung ist ungefähr Mitte 30, mit ihrem Mann Chong Daehyon verheiratet und sie haben eine Tochter namens Ziwon. Dieser macht sich Sorgen um seine Frau, die sich in ihrer postnatalen Depression vorstellt, jemand anderes zu sein, und zwar immer wechselnde Personen. Ihr Mann macht sich große Sorgen. Das hat der Beginn des Buches und anschließend geht es zurück in der Zeit und wir lesen über die Lebensgeschichte dieser südkoreanischen jungen Frau. Sie lebt in der Großstadt Seoul und aus meiner doch sehr naiven, westeuropäischen Sicht, hätte ich nicht gedacht, was für eine Frauenrolle dort noch vorherrscht. Und zwar nicht vor vielen Jahrzehnten, denn Kim Jiyoung wurde - wie der Titel des Buches verrät - im Jahr 1982 geboren. Sie hat eine ältere Schwester und einen jüngeren Bruder. Die Mutter war sehr enttäuscht, dass auch das zweite Kind kein Junge war. Als der Bruder geboren war, wurde er überall verhätschelt und den Mädchen vorgezogen. Und dies zieht sich als Leitthema durch das Buch. Was sich südkoreanische Jungen und Männer alles herausnehmen, wie schwer es für Frauen ist, einen vernünftigen Beruf zu bekommen und dass es fast unmöglich ist, in diesen Beruf zurück zu kehren, wenn man Kinder hat. Immer wieder verweist die Autorin auf Statistiken und so ist dieses Buch viel mehr als nur ein Roman. Mir hat das Buch gefallen und mich sehr nachdenklich gestimmt.
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Packende und berührende Emanzipationsgeschichte
Schon als ich den Beginn des Romans, eine Geschichte der jungen in Südkorea, gelesen habe, war ich sehr berührt und erschreckt. In welchem archaischen Rollenverhältnis hier noch Frauen und Männer verhaftet sind. Wie gut, dass Cho Nam-Joo diese Muster spiegelt und in dem Land etwas aufgebrochen ist, auch wenn das ein sehr schmerzhafter Prozess war, der in dem Buch sehr bewegend in Form eines Romans dargestellt wird.
Als das erste Kind geboren von Kim Jiyoung wird kommt eine Psychose zum Vorschein, in der die junge Frau verschiedene Frauenrollen annimmt, alle ein Ausdruck der gesellschaftlichen Benachteiligung und Demütigung von Frauen. Ich habe mich beim Lesen gefragt, wie viel Leid muss eine Frau ertragen, dass das gesellschaftlich manifestierte Geschlechterverhältnis zu solch einer ausgeprägten Psychose führt, wie sie der Psychiater im Blick auf das Ergehen von Kim Jiyoung uns exemplarisch darlegt. Viele Klischees, die unserem Land zum Glück zumindest teilweise überwunden sind, werden in der modernen Gesellschaft Südkoreas noch sichtbar und von der Autorin auf sehr packende Art thematisiert.
Zurecht ist dieser Roman mit seiner messerscharfen Analyse und gnadenlosen Darstellung der Benachteiligung von Frauen weltweit ein Erfolg geworden. Diese Tatsache macht noch einmal mehr deutlich, dass diese Probleme nicht nur in Südkorea zu finden sind. -
Bedrückend ehrlich
Die Geschichte um Kim Jiyoung hat mich nachhaltig beeindruckt.
Wir begleiten die Südkoreanerin von ihrer Geburt im Jahr 1982 bis ins Jahr 2016, in dem das Buch auch tatsächlich erschienen ist. Dabei wird die Geschichte jedoch nicht von Jiyoung selbst erzählt, sondern von ihrem Psychiater, der sie aufgrund seltsamer Symptome behandeln soll.
Das Buch ist in Abschnitte aufgeteilt, welche immer mehrere Jahre umfassen und Jiyoungs Leben als Kind, Jugendliche, Studentin und Ehefrau beleuchten. Dabei wird in der Erzählung immer deutlich, wie sie von Männern in ihrer Umgebung beeinflusst, unterdrückt und belästigt wurde. Doch nicht nur von Männern geht eine emotionale Gewalt aus, auch die internalisierte Misogynie der Frauen, mit denen sie zusammen studiert oder arbeitet, beeinflussen Jiyoung, sodass sie am Ende nicht mehr das sagt, was sie wirklich denkt, sondern nur noch Antworten gibt, die in der Gesellschaft auch anerkannt sind.
Besonders hat mich mitgenommen, dass die beschriebenen Situationen keine Ausnahmefälle sind. Jeder kennt das „Was sich liebt, das neckt sich“ aus Kindheit und Jugend, kennt das „Wenn du nicht drauf eingehst, wird er schon wieder aufhören“ und sehr oft ist „Stell dich nicht so an, er ist doch nur freundlich“ eine Antwort, wenn man darauf hinweist, dass einem eine Person zu nahe gekommen ist.
Ich musste beim Lesen mehrmals inne halten, um zu rekapitulieren, was da passiert und wie oft es mir selbst schon widerfahren war. Das macht das Buch bedrückend, denn ich wurde als Leser direkt darauf hingewiesen, was in unserer Gesellschaft - auch an internalisierter - Misogynie existiert und dass sich diese durch alle Gesellschaftsschichten und Altersgruppen zieht.
Natürlich ist das Buch in seiner geschilderten Kultur ein koreanisches, doch keine der Verhaltensweisen habe ich bisher nicht auch in Europa sehen können.
Für mich ist es natürlich ein wichtiges Buch für Männer, aber noch wichtiger ist es meines Erachtens für Frauen, um zu sehen, dass man nicht alleine mit dem Erlebten ist. -
Bedrückend
Das Cover des Weltbestsellers von Cho Nam-Joo aus Korea zeigt eine gesichtslose und auf Personendaten reduzierte Frau, "Kim Jiyoung, geboren 1982", die hier stellvertretend für viele typische koreanische Frauen steht.
Die Geschichte beschreibt das Leben von Jiyoung beginnend mit ihrer Kindheit bis hin zu ihrem Lebensabschnitt als verheiratete Frau und Mutter. Durchgehend erfährt sie Erniedrigungen vor allem von Männern aber auch von anderen Frauen, die Teil einer männerdominierten Welt sind, in der von Frauen ganz selbstverständlich die komplette Unterordnung und Zurückstellung eigener Bedürfnisse und Gefühle erwartet wird. Es wird deutlich, dass sie in ihrer Situation gefangen ist und in dieser frauenfeindlichen Gesellschaft keine Möglichkeiten finden kann, ein selbstbestimmtes und für sie zufriedenstellendes Leben zu führen.
Der Roman ist kurz gehalten und in einer sehr nüchternen und reduzierten Sprache geschrieben. Hierdurch werden die bedrückende Stimmung und Ausweglosigkeit aus meiner Sicht aber noch verstärkt. Zu Recht ein Bestseller und ein äußerst lesenswertes Buch für Frauen und Männer! -
Das Frauenbild in Südkorea
Dieser Roman berührte bei seinem Erscheinen in Südkorea im Jahr 2016 einen Nerv und wurde eines der meist verkauften Bücher, auch weltweit.
In ihm erzählt die Autorin die Geschichte der koreanischen Durchschnittsbürgerin Kim Jiyoung von ihrer Geburt im Jahr 1982 bis 2016. Kim Jiyoung erfährt in allen Phasen ihres Lebens systematische Frauenfeindlichkeit, sei es als Kind in ihrer eigenen Familie, in der Schule und an der Universität, am Arbeitsplatz, als Ehefrau und Mutter. Nicht nur hat die Protagonistin unter stereotypischen, Frauen hassenden Machos zu leiden, die durchaus auch zahlreich vorkommen. Nein, es besteht ein ganzes Netz von gesellschaftlichen Faktoren, Einstellungen und Erscheinungen, die sich zum Nachteil von Kim Jiyoung auswirken – z.B. das Erziehungssystem, die Wirtschaftskrise. Ein allgegenwärtiges Gefühl der Ohnmacht und verinnerlichte gesellschaftliche Regeln führen bei Frauen zu einem Trauma, das über Generationen weitergegeben wird: Als Kim Jiyoung geboren wird, entschuldigt sich ihre Mutter bei ihrer Schwiegermutter dafür, ein Mädchen statt eines Jungen bekommen zu haben. Als Kim Jiyoung mit einem Mädchen schwanger ist, wird sie von ihren Mitmenschen bemitleidet und getröstet. Eine Frau zu sein, bedeutet ein Scheitern.
Das Buch führte zu einer heftigen Sexismus-Debatte in Südkorea. So völlig fremd sind die geschilderten Zustände auch hierzulande nicht. Sprachlich ist das Buch eher nüchtern gehalten. Die Autorin streut interessante belegte Studien und Forschungen über die Lage der Frauen ein. Das Ergebnis ist erschütternd: Die Geschlechterungleichheit in Südkorea ist eine der höchsten in der Welt.
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