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Das Naturschöne und das Kunstschöne berühren sich vielfach. Die mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Biologin Christiane Nüsslein-Volhard zeigt, welche Funktionen visuelle Attraktion bei Tieren besitzt. Natürliche 'standards of beauty' sind, im Anschluss an Darwin, Resultat und Motor zweigeschlechtlicher Fortpflanzung, wobei die relativ schmucklose Oberfläche des Menschen enorme Gestaltungsspielräume ermöglicht. Körperliche Signale - Farben, Töne, Gerüche - besitzen zugleich eine umfassendere kommunikative Funktion im interspezifischen Zusammenleben von Tier- und Pflanzenarten. Wie kommt es aber zur Ausbildung von Farben und Mustern an der Körperoberfläche ? Erst in jüngster Zeit ist es gelungen, die molekulargenetischen Mechanismen zu entschlüsseln, die zur Farbproduktion und -verteilung führen. Im zweiten Teil ihres Essays zeichnet Nüsslein-Volhard die wissenschaftsgeschichtliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte nach und fasst ihre bahnbrechenden Studien zum Zebrafisch - ihrem Modellorganismus - zusammen. Zuletzt plädiert sie für Staunen und Bescheidenheit angesichts der ungeheueren Komplexität selbstregulierender Prozesse in der lebendigen Natur.
A propos de l'auteur
Christiane Nüsslein-Volhard, Studium in Frankfurt/M., Diplom in Biochemie Tübingen (1968), Promotion Tübingen (1973). Seit 1985 ist Direktorin am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie (Tübingen). Für ihre Entdeckungen von Genen, die die Entwicklung von Tier und Mensch steuern, erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und Preise, unter anderem den Leibnizpreis (1986), den Albert Lasker Award (1991) und den Nobelpreis für Medizin (1995). Seit 2001 gehört sie dem nationalen Ethikrat der deutschen Bundesregierung an.
Résumé
Das Naturschöne und das Kunstschöne berühren sich vielfach. Die mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Biologin Christiane Nüsslein-Volhard zeigt, welche Funktionen visuelle Attraktion bei Tieren besitzt. Natürliche ›standards of beauty‹ sind, im Anschluss an Darwin, Resultat und Motor zweigeschlechtlicher Fortpflanzung, wobei die relativ schmucklose Oberfläche des Menschen enorme Gestaltungsspielräume ermöglicht. Körperliche Signale – Farben, Töne, Gerüche – besitzen zugleich eine umfassendere kommunikative Funktion im interspezifischen Zusammenleben von Tier- und Pflanzenarten. Wie kommt es aber zur Ausbildung von Farben und Mustern an der Körperoberfläche ? Erst in jüngster Zeit ist es gelungen, die molekulargenetischen Mechanismen zu entschlüsseln, die zur Farbproduktion und -verteilung führen. Im zweiten Teil ihres Essays zeichnet Nüsslein-Volhard die wissenschaftsgeschichtliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte nach und fasst ihre bahnbrechenden Studien zum Zebrafisch – ihrem Modellorganismus – zusammen. Zuletzt plädiert sie für Staunen und Bescheidenheit angesichts der ungeheueren Komplexität selbstregulierender Prozesse in der lebendigen Natur.