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Wen interessieren schon Zeit, Lampen oder andere Dinge des Alltags, scheinen uns Fotos zu fragen, wenn darauf eine sexuell erregte Frau zu sehen ist.ausgespreizt im Vordergrund?
- Inda Schaenen, salon -
Commentaire
"Groß und dünn, scharf geschnittene Gesichtszüge, ruhig, aber mit einem schnellen Lachen und einem breiten Lächeln - wenn Sie Peter Gorman auf der Straße träfen, würden Sie sicherlich niemals erwarten, dass er der Schöpfer der dunklen, scharflinigen Aufnahmen in Apartment 7 ist. Und so, wie Gorman der unerwartete Schöpfer der in diesem Buch gezeichneten Welt ist, sind seine Modelle äußerst bereitwillige, aber ebenso unerwartete Teilnehmer an diesen außerweltlichen Erforschungen des Voyeurismus. Es ist Gormans Ausstrahlung des Jungen-von-Nebenan, die dazu beiträgt, dass sich diese Frauen, allein in seiner Gegenwart, in seiner kleinen 30 Quadratmeter-Wohnung ungezwungen fühlen, wenn sie sich vor ihm ausziehen und zeigen. Das Wohlgefühl und die Beziehung, die die Modelle zu Gorman aufbauen, sind noch bemerkenswerter, weil seine Aufnahmen für viele der Frauen die ersten Aktfotos ihres Lebens sind. Sei es die Erregung, fotografiert zu werden oder das besondere Maß an Wohlgefühl, das Gorman schafft: Einige dieser Frauen fassen sich so an, wie sie es nicht einmal in Gegenwart ihrer Freunde oder Ehemänner täten. Nur Gorman und seine Kamera sind Eingeweihte der hier eingefangenen Momente. Und Sie jetzt natürlich auch. Die Erregung ist spürbar. Dies ist wahrscheinlich auf den physisch eingeschränkten Raum zurückzuführen, der zu einer verstärkten Nähe und Intimität zwischen Fotograf und Modell beiträgt. Natürlich liegt es auch daran, dass diese Bilder den Voyeur in uns herauslocken. Was ist schließlich das Blättern durch ein Buch mit Aktfotos anderes, als die gesellschaftlich akzeptabelste Form des Voyeurismus? Wie Helmut Newton, einer von Gormans großen Vorbildern, konstruiert dieser produktive junge Künstler seine Fotografien, indem er die Schwebstoffe des Alltags, die ihn umgeben, verwendet, um sie in seine Bilder einzubinden, anstatt sie zu verschleiern oder zu entfremden. Das verstärkt in manchen der Fotos das Wohlgefühl und die Vertrautheit - schließlich könnte dies ihr eigenes kleines New Yorker Apartment sein. In anderen Bildern aber trägt es auch zum Gefühl der Unstimmigkeit bei, das durch das schrille Nebeneinander von Modell und arrangierter Umgebung entsteht. Und - wie bei Newton - sind Gormans Frauen mächtig. Manchmal türmen sie sich vor dem Fotografen und seiner Kamera auf und lassen ihren Slip herunter, ganz kontrolliert. Es ist unmöglich festzustellen, wer hier das Sagen hat. Entscheiden Sie selbst. Viel Spaß dabei." (Reed Massengill)
