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Der heute geläufige Titel des Romans »Der goldene Esel« (»Asinus aureus«) ist erst in der Spätantike (beim Theologen und Philosophen Augustinus) bezeugt. Ebenfalls ist der Roman unter dem Titel »Metamorphosen« (»Verwandlungen«) bekannt.Der Roman gehört - wie Petrons Satyricon - zu den bedeutendsten und gleichzeitig unterhaltsamsten Romanen der Weltliteratur. Verfasst wurde er um 160 n. Chr. von Apuleius aus Madauros (im heutigen Algerien). In der Erzählung wird Lucius, der aus dem griechischen Korinth stammende Romanheld, infolge seiner ausgeprägten Neugier, als er unbedingt hinter die Geheimnisse der Magie gelangen möchte, auf einer Reise durch den hexenbevölkerten Norden Griechenlands im Zusammenhang mit einem amourösen Abenteuer versehentlich in einen Esel verwandelt. Als Esel behält er seine menschliche Wahrnehmung und sein menschliches Denken bei, seine erwähnte Neugier und seine ausgeprägten erotischen Neigungen lassen ihn in ein Abenteuer nach dem anderen geraten ...Von diesem Roman voller Spritzigkeit und Verve existiert bisher keine moderne deutsche Übersetzung, welche die Lebendigkeit und Zeitlosigkeit des fantastischen wie satiresken Panoramas dieses Werkes sowie die Buntheit und Flottheit der meisterlich lebendigen Sprachkunst seines Autors in die heutige Zeit angemessen und kongenial hineinholt. Dies wird mit der vorliegenden Übertragung endlich nachgeholt.
A propos de l'auteur
Lucius Apuleius ( 124-180) entstammte einer wohlhabenden Familie aus Madaura (Ostalgerien). Er studierte Grammatik und Rhetorik in Karthago und Athen, ehe er nach einem längeren Aufenthalt in Rom 155 nach Madaura zurückkehrte.Apuleius befasste sich nicht allein mit der höheren Bildung, sondern hatte auch lebhaftes Interesse an den orientalischen Kulten, besonders dem ägyptischen Isiskult. Eine konstruierte Mordanklage gegen Apuleius wurde fallen gelassen, aber ein Prozess wegen Zauberei worauf die Todesstrafe stand, kam zustande. Erhalten ist seine Verteidigungsrede Apologie, mit der er dem gegen ihn erhobenen Vorwurf begegnet; er wurde freigesprochen.
Helmut Schareika hat Altphilologie, Archäologie und Germanistik studiert. Er ist Autor und Übersetzer zahlreicher Sachbücher zu Kultur und Geschichte des Römischen Reiches.
Dr. Meinhard-Wilhelm Schulz, geboren 1947, studierte Geschichte Latein und Pädagogik und stand von 1971 bis 2011 im hessischen Schuldienst. 2007 promovierte er, 2009 folgte die Dissertation "Caesar zu Pferde. Ross und Reiter in Caesars Kommentarien und der Germania des Tacitus". Von ihm sind zahlreiche Aufsätze in den Zeitschriften "Der Altsprachliche Unterricht" und "Geschichte, Politik und ihre Didaktik" erschienen.