épuisé

Poeta philologus - Eine Schwellenfigur im 19. Jahrhundert

Allemand · Livre de poche

Description

En savoir plus

Die Geschichte der Philologien kann nicht von der Geschichte der Literaturen getrennt werden: Dichtung bezieht sich immer auf Traditionen. Diese existieren aufgrund ihrer Konstitution, ihrer Bewahrung, ihrer Kritik, ihrer Interpretation - aufgrund der klassischen Tätigkeiten von Philologie bzw. Literaturwissenschaft. Der poeta philologus ist ein aufschlussreicher Sonderfall für diesen Befund, der aber auch darüber hinaus Geltung beanspruchen kann.
Der Band widmet sich der Lage des Dichterphilologen im 19. Jahrhundert. Seine Situation ist ambivalent. Innerhalb von Kulturen und Gesellschaften, die ihre ästhetischen, didaktischen und politischen Ambitionen durch einen Rückgang auf die Geschichte legitimieren, gewinnt der poeta philologus eine herausragende Bedeutung: Er verfügt als Philologe über das Vergangene, um es als Dichter wirkungsmächtig in die Öffentlichkeit zu geben. Gleichzeitig aber ist seine Doppelrolle seit den ästhetisch-poetischen Entwicklungen vom späten 18. Jahrhundert an gefährdet: Droht nicht die Gelehrsamkeit die Fähigkeit zur Dichtung abzutöten? Der Dichterphilologe ist eine Schwellenfigur zur Moderne: Er versucht noch einmal, die Sehnsucht nach dem Vergangenen in gegenwärtiges Leben umzuwandeln, das sich multiplizierende historische Wissen in die Präsenz gegenwärtiger Dichtung zu bannen.
Die Beiträge beschränken sich nicht auf eine Nationalphilologie. In exemplarischen Studien zu Dichterphilologen unterschiedlicher Länder und Literaturen wird deutlich, dass der poeta philologus ein europäisches Phänomen ist.

Table des matières

Aus dem Inhalt: Mark-Georg Dehrmann/Alexander Nebrig: Einleitung - Evi Zemanek: Fingierte Philologie und philologische Fiktion im Werk Ugo Foscolos - Massimo Pizzingrilli: Der unendliche Horizont hinter der Dichtung. Kreative Philologie bei Giacomo Leopardi - Hartmut Bobzin: Friedrich Rückert. Der 'orientalische' Dichter und Philologe - Mark-Georg Dehrmann: Des Sängers Fluch. Philologie und Dichtung bei Ludwig Uhland - Michael Schmidt: Spur der Aura. Esaias Tegnérs Versepos «Frithiof» - Birgit Krehl: Adam Mickiewiczs künstlerisches Schaffen im Kontext seines Vorwortes «Über die romantische Dichtung» («O poezji romantycznej») - Dorothea Scholl: Zwischen Historiographie und Dichtung: Jules Michelet - Sebastian Donat: Übersetzung als Brücke zwischen poeta und philologus. Das Phänomen Friedrich Bodenstedt - Maximilian Gröne: Von der Philologie zur Fiktion. Paul Heyses Strategien der Literarisierung am Beispiel von Adam de la Halle und Raimon de Miraval - Brigitte Rath: «Our knowledge petrifies our rhymes». Edmund Gosse im Kontext der Institutionalisierung von English Literature - Alexander Nebrig: Nietzsches Dichterbild und die Wiederbelebung des Dithyrambus durch die Philologie - Vladimir Sabourín: Penco Slavejkov als (Anti-)Philologe. Das nietzscheanische Epos - Bernhard Teuber: Poeta doctus an philologus? Gelehrsamkeit, Philologie und Antiphilologie bei Arthur Rimbaud.

A propos de l'auteur










Die Herausgeber: Mark-Georg Dehrmann (1975), Dr. phil., Akademischer Rat am Deutschen Seminar der Leibniz-Universität Hannover.
Alexander Nebrig (1976), Dr. phil., Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin.

Détails du produit

Collaboration Mark-Georg Dehrmann (Editeur), Alexander Nebrig (Editeur)
Edition Peter Lang
 
Langues Allemand
Format d'édition Livre de poche
Sortie 01.01.2010
 
EAN 9783034300094
ISBN 978-3-0-3430009-4
Pages 292
Dimensions 150 mm x 15 mm x 220 mm
Poids 399 g
Thèmes Publikationen zur Zeitschrift für Germanistik
Publikationen zur Zeitschrift für Germanistik
Catégorie Sciences humaines, art, musique > Linguistique et littérature > Linguistique et littérature allemandes

Commentaires des clients

Aucune analyse n'a été rédigée sur cet article pour le moment. Sois le premier à donner ton avis et aide les autres utilisateurs à prendre leur décision d'achat.

Écris un commentaire

Super ou nul ? Donne ton propre avis.

Pour les messages à CeDe.ch, veuillez utiliser le formulaire de contact.

Il faut impérativement remplir les champs de saisie marqués d'une *.

En soumettant ce formulaire, tu acceptes notre déclaration de protection des données.