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Das bewegte und mit dem Schicksal Europas eng verknüpfte Leben des Mannes, der "Ulysses" schrieb.
James Augustine Aloysius Joyce, geboren 1882 in Dublin und Zögling mehrerer Jesuitenkollegs, hat die Literatur des 20. Jahrhunderts revolutioniert, die Tabus seiner Zeit gebrochen und sieben Meisterwerke hinterlassen, wie ein bekannter Kritiker schrieb. Sein Roman "Ulysses" dürfte mit das berühmteste ungelesene Werk der Weltliteratur sein, auch wenn Ort und Zeit klar umrissen sind: der 16. Juni 1904 in Dublin. Wer Joyces Biografie kennt, findet Zugang zum Bewusstseinsstrom der Protagonisten des "Ulysses" und zum Werk eines in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Autors.
Mit 22 Jahren verließ James Joyce, der aus einer ehemals vermögenden katholischen Familie stammte, zusammen mit seiner Lebensgefährtin Nora Barnacle - einer Hotelangestellten - Irland und ging freiwillig ins Exil. Geheiratet hat er Nora erst 1931. Vorher wussten nicht einmal die eigenen Kinder, dass die beiden nicht verheiratet waren. Von Anfang an hat Joyce die Zensur und alle Konventionen mit Lust und List bekämpft.
Als moderner Odysseus lebte er in Paris, Rom, Triest und Zürich und schlug sich als Sprachlehrer, Bankangestellter und Journalist durch. Er war sein Leben lang ein Gentleman ohne Geld, das ihm nämlich durch die Finger rann. Besessen von seinem Werk und unbeirrbar auch in Zeiten des quälenden Misserfolgs, blieb Joyce abhängig von der Hilfe der Familie, guter Freunde und weiblicher Mäzene. Als chronisch Augenleidender brauchte er schließlich sogar Vorleser und Sekretäre. Der Ire mit britischem Pass starb 1941 in Zürich.
A propos de l'auteur
Jörg W. Rademacher, geb. 1962, Studium der Anglistik und Romanistik; 1993 Promotion. Seit 1996 freier Schriftsteller und Übersetzer mit einem Schwerpunkt in irischer Literatur und Geschichte.