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Das Buch mit dem provokanten Titel, das die beiden Herausgeber Markus Ritter und Martin Schmitz nach über 60 Jahren erneut vorlegen, erschien erstmals im Herbst 1953 im Verlag von Felix Handschin in Basel. Es behandelt einen Fragenkomplex, den die beiden Autoren Lucius Burckhardt und Markus Kutter in ihrer Heimatstadt Basel in den fünf Jahren zuvor mächtig umgetrieben hatte: Warum überlässt die Gesellschaft die Stadtplanung den Liegenschaftsspekulanten und Beamten der Bauverwaltung? Woher kommt es, dass die Stadtentwicklung so stark von verborgenen Kapitalinteressen, und nicht von den Anforderungen der Bewohnerschaft gelenkt wird? Diese wäre doch fähig und wohl auch interessiert, ihre Stadt selber zu bauen! Aber ihre Interessen setzen sich nicht durch. Und wenn sie organisiert sind in Vereinen und Verbänden, sind sie gegenüber der Groß-Spekulation wehrlos. Die Frage lautet also: Wie entsteht der Entwurf für die Planung einer Stadt, der Gültigkeit beanspruchen darf und nicht verworfen werden muss? Die trotzige Programmatik des "Wir selber bauen unsre Stadt" wird später als bohrende Frage formuliert, die Lucius Burckhardt immer wieder aufruft: Wer plant die Planung?
A propos de l'auteur
Lucius Burckhardt (1925-2003), Gründer der Spaziergangswissenschaft, lehrte Architekturtheorie in Kassel.
Markus Ritter war als Kunsthistoriker und Iranist wissenschaftlicher Mitarbeiter und stellvertretender Direktor am Institut für Iranistik (IfI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. Er hatte über Architektur des 17. bis 19. Jahrhunderts in Iran (Monographie kadscharischer Architektur, 2005) und zu frühislamischer Kunst des 7. bis 9. Jahrhunderts in Arabien (Monographie zu umayyadischer Baudekoration in Vorbereitung) gearbeitet. Er forschte zum Herrscherbild in der Malerei und Austauschprozessen in spätmittelalterlichen Textilien und unterrichtete an verschiedenen Universitäten. Markus Ritter verstarb 2013.