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Man/red Rehbinder Das Recht der Gegenwart ist das Recht einer Krisen-und übergangszeit. Nicht nur die sog. Entwicklungsländer, auch die Industrienationen west licher und östlicher Prägung befinden sich in Wandlungsprozessen, deren Dynamik durch die sich überstürzenden Fortschritte in Tedmik und Wis senschaft in ständiger Zunahme begriffen ist. Dementsprechend befindet sich auch das Ordnungsgefüge dieser Gegenwartsgesellschaft im Umbruch, und zwar in einem Interferenzstadium, in dem alte Ordnungsvorstellun gen mit neuen ringen. Der gegenwärtige Rechtszustand stellt sich somit als eine Gemengelage überkommener und sich neu entwickelnder Rechtsstruk turen dar, die zu Spannungen führen. Diese Spannungen machen sich zu weilen mit derartiger Heftigkeit bemerkbar, daß von einer "Krise des Rechts" gesprochen wird. I Diese Krise des Rechts ist nun keinesfalls ein Zeichen seines Absterbens, im Gegenteil: wir leben in einer "Konjunktur des Rechts" (Fritz Werner). Die Krisenerscheinungen sind nur Ausdruck gewisser Entwicklungstenden zen, die gegenüber der herkömmlichen Rechtsordnung zum Durchbruch gelangen. Einige dieser Entwicklungstendenzen mögen hier kurz aufge zeigt werden, denn sie machen deutlich, daß und warum am gegenwär tigen Rechtszustand Kritik zu üben ist. 1. Die Entwicklung der Technik und die durch sie hervorgerufenen Sach zwänge bewirken eine zunehmende Vereinheitlichung (Uniformierung) der Gegenwartsgesellschaft. Dies hat auch eine Tendenz zur Vereinheit Ziehung des Rechts zur Folge, und zwar eine Vereinheitlichung in räum licher, persönlicher und sachlicher Hinsicht. a) Die Vereinheitlichung der Rechtsnormen in ihrer räumlichen Geltung geschieht nicht nur über die Grenzen der nationalen Rechtsordnungen hin weg, sondern auch innerhalb der jeweiligen nationalen Rechtsordnung.
Table des matières
Einführung.- Vom liberalen zum sozialen Privatrecht?.- Das bürgerliche Recht am Ausgang des 19. Jahrhunderts.- Entwicklung des Zivilrechts nach 1900.- Zivilprozeßrecht.- Zusammenfassung.- Anmerkungen.- Verbraucherschutz.- Einige Vorbemerkungen zur Rechtsstellung des Verbrauchers.- Allgemeine Geschäftsbedingungen.- Bodenrecht.- Entwicklung und Aktualität der Bodenfrage.- Bodenreformvorschläge heute.- Bodenordnung und Stadtentwicklung.- und Grenzen des Privateigentums im geltenden Recht.- Kritik der Vorschläge zur Bodenreform.- Ausblick: Zur Ideologie und Funktion des Privateigentums.- Anmerkungen.- Entschädigung im Bodenrecht Zur Funktion der Enteignungsentschädigung in der Rechtssprechung des BGH.- Die Ausgangslage.- Die Begründung der extensiven Verkehrswertentschädigung aus der Eigentumsgarantie des Art. 14 GG.- Der Rückgriff auf die Wiederbeschaffungsfunktion.- Die Rechtfertigung der extensiven Verkehrswertorientierung aus dem Gleichheitssatz.- Zusammenfassung der Begründungsanalyse.- Anmerkungen.- Betriebs- und Unternehmensverfassung.- Das Problem.- Das Betriebsverfassungsgesetz von 1972.- Die politisch relevanten Mitbestimmungsmodelle.- Schluß.- Anmerkungen.- Verkehrsunfallschäden im Schnittpunkt von Sozial- und Privatrecht.- Einführung.- Sozialvorsorge.- Privatrechtlicher Schadensausgleich.- Neugestaltung des Schadensausgleichs bei Verkehrsunfällen.- Anmerkungen.- Gutachter im Prozeß.- Steuerrecht und Sozialstaatsprinzip.- Problemstellung.- Sozialstaatsprinzip.- Umverteilungsfunktion.- Zusammenfassung.- Anmerkungen.- Umweltschutz und sozialer Rechtsstaat Recht als Instrument zur Bewältigung der Umweltkrise.- Einige Vorbemerkungen.- Umweltschutz im Verfassungsrecht.- Stand und Gesetzgebung und Rechtsprechung.- Techniken zur Problembewältigung.-Zusammenfassung in Thesen.- Anmerkungen.- Notwendigkeit und Grenzen langfristiger Aufgabenplanung.- Verzeichnis der Autoren.