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»Ich bin eine mittelmäßige Mutter, wie vermutlich die meisten Frauen«, sagt Elisabeth Badinter. Doch so freimütig äußern sich heute nur wenige. Dominiert wird das neue Mutterbild vom Diktat der Natur, »Natur« im Sinne von ständiger körperlicher Anwesenheit und Stillen mindestens ein Jahr, die für die Entwicklung unverzichtbar seien. Eine kluge Polemik über die Wahrheiten und Mythen des angeblich Natürlichen. Gegen dieses wissenschaftlich nicht begründbare Diktat setzt Badinter die Freiheit der Frauen, ihr eigenes Leben und die Beziehung zu ihren Kindern selbst zu gestalten. Denn die Angst, keine vollkommene Mutter sein zu können, führt bei vielen Frauen zum Verzicht auf Kinder.
A propos de l'auteur
Elisabeth Badinter, geboren 1944 in Boulogne-Billancourt, ist Professorin für Philosophie an der Ecole Polytechnique in Paris. Sie veröffentlichte zahlreiche Studien zur Soziologie und Familie. §
Stephanie Singh studierte Literaturwissenschaften in Tübingen, Aix-en-Provence und Strasbourg und schloss ihre Dissertation 2006 an der LMU München ab. Sie ist ausgebildete Redakteurin und arbeitet als freie Übersetzerin für Französisch und Englisch.
Résumé
»Ich bin eine mittelmä;ß;ige Mutter, wie vermutlich die meisten Frauen«, sagt Elisabeth Badinter. Doch so freimü;tig ä;uß;ern sich heute nur wenige. Dominiert wird das neue Mutterbild vom Diktat der Natur, »Natur« im Sinne von stä;ndiger kö;rperlicher Anwesenheit und Stillen mindestens ein Jahr, die fü;r die Entwicklung unverzichtbar seien. Eine kluge Polemik ü;ber die Wahrheiten und Mythen des angeblich Natü;rlichen. Gegen dieses wissenschaftlich nicht begrü;ndbare Diktat setzt Badinter die Freiheit der Frauen, ihr eigenes Leben und die Beziehung zu ihren Kindern selbst zu gestalten. Denn die Angst, keine vollkommene Mutter sein zu kö;nnen, fü;hrt bei vielen Frauen zum Verzicht auf Kinder.
Commentaire
"Badinter hat nun den Warnschuss abgefeuert – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Sie provoziert bewusst, um gehört zu werden. Ihr Anliegen ist in erster Linie, die Selbstbestimmung der Frauen zu schützen. In ihrer Streitschrift macht Badinter aber auch deutlich: Richtig oder falsch gibt es beim Thema Mutterschaft nicht. Jede Frau soll für sich selbst entscheiden können – aber Auswahlmöglichkeiten, die müsse man ihr geben! Eine Forderung, die nicht skandalös ist, sondern längst fällig war."
Christine Heckmann, Deutschlandfunk 22.11.2010