En savoir plus
Die zentralen, teils vergriffenen, teils ungedruckten Reden und Essays von Stefan Andres.In den 1950er Jahren zählte Stefan Andres als politischer Essayist und öffentlicher Redner zu den wichtigsten Köpfen der Zeit. Seine großen Themen sind die Aufarbeitung der Vergangenheit, die innerdeutsche Verständigung, die Europaidee und das christlich-humanistische Engagement gegen den Kalten Krieg und die atomare Aufrüstung. Aktuell ist Andres vor allem als Vordenker einer deutschen und europäischen Einheit in Frieden und Freiheit. Daneben hat er eine ästhetisch bedeutende Essayistik entwickelt, die über sein dichterisches Selbstverständnis, über literarische Vorbilder und den Umgang mit der Tradition Auskunft gibt.Der Band versammelt die zentralen, zum Teil ungedruckten bzw. vergriffenen politischen Reden von Stefan Andres, ausgewählte autobiographische Aufsätze und literarische Essays (u. a. über Friedrich Schiller und Joseph Conrad), die seine klassizistische Idee von Maß, Wert und Schönheit der Kunst darlegen.Das Nachwort stellt den Autor als Dichter in seiner Zeit vor, dessen europäisches Vermächtnis uns heute viel zu sagen hat.
A propos de l'auteur
Stefan Andres, 26. 6. 1906 Breitwies bei Trier - 29. 6. 1970 Rom. Der Sohn eines Müllers wuchs in einer katholisch geprägten bäuerlich-dörflichen Umwelt auf und war von seinen Eltern zur geistlichen Laufbahn bestimmt. Er trat in den Kapuzinerkonvent in Krefeld ein (1926-28), entschied sich aber nach dem Noviziat, den Orden zu verlassen und Germanistik zu studieren (1929- 1932 Köln, Jena, Berlin; kein Abschluss). Da seine Frau, die er 1932 geheiratet hatte, 'Halbjüdin' war, verlor er 1935 seine Stellung beim Reichssender Köln. 1937 gelang es ihm, mit seiner Familie Deutschland zu verlassen und nach Italien überzusiedeln (Positano). 1950 kehrte er nach Deutschland zurück (Unkel am Rhein), seit 1961 lebte er in Rom.§§Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der »inneren Emigration« und war nach dem Zweiten Weltkrieg ein vielgelesener Autor. Zu seinen bekanntesten Werken zählen »El Greco malt den Großinquisitor« (1936), »Wir sind Utopia« (1943) und »Der Knabe im Brunnen« (1953)
Michael Braun ist Privatdozent am Institut für Deutsche Sprache und Literatur der Universität zu Köln und Leiter des Referats Literatur bei der Konrad-Adenauer-Stiftung in St. Augustin.