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Kaum einem historischen Themenbereich wurde so viel Aufmerksamkeit geschenkt wie den Fragen des nationalsozialistischen Deutschlands. Doch was am eindringlichsten über das Dritte Reich informiert, ist nicht das Wort, sondern das Bild. Und das effektivste, prägnanteste und populärste Bild des Dritten Reiches stammt keineswegs aus Deutschland, sondern aus Hollywood. Schon während der NS-Zeit konnte Hollywood auf seine Art nicht nur das Bild der Nationalsozialisten, sondern letztlich auch das Bild des ewigen Deutschen prägen.
Die Bilder riefen immer auch eine extreme Spannung hervor, welche die Einstellung des Zuschauers gegenüber den historischen Themenkomplexen von Drittem Reich, Verfolgung, Konzentrationslagern, Gestapo und Widerstand im Allgemeinen beeinflusst hat. Der Umgang mit der bildlichen Darstellung der hier assoziierten Begriffsbereiche bewegt sich zwischen Kontrolle, Selektion und Zensur, zwischen Kunst und Politik. Dieser Umgang resultierte zwar aus den Zwängen der Zeit, sollte im Endeffekt jedoch trotzdem für das zukünftige Bild Deutschlands und des Deutschen entscheidend werden.
Der Band befasst sich mit der Frage, wie dieses Bild in den 1940er Jahren entstanden ist, wieso Hollywood nicht bereits in den 1930er Jahren eine entsprechende Initiative ergriffen hatte, welche Erwägungen bei der Produktion der bildlichen Prägungen eine Rolle gespielt haben und welche Auswirkungen diese Bilder für die kollektive Erinnerung hatten und immer noch haben.
A propos de l'auteur
Moshe Zimmermann, geb. 1943, Historiker, seit 1986 Leiter des R. Koebner-Zentrums für deutsche Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem; für seine Forschungen erhielt er u. a. den Lessing-Preis für Kritik (2006).