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Durch eine Organtransplantation den Nutzen eines Kranken zu mehren, ohne dem Organspender Schaden zuzufügen - dieses Kalkül geht nicht auf. Die Postmortalität der Organentnahme ist fraglicher denn je. Zudem sind die Anzeichen klar und deutlich, dass bei der Explantation dem Spender ein wirklicher Schaden zugefügt wird.Aus Achtung vor dem Leben des Menschen ist es nicht legitim, die Organe aus seinem Leib zu entnehmen, der zu jenem Zeitpunkt noch immer ein Sterbender und kein Leichnam ist.Das Buch bietet eine Hilfe zur eigenen Orientierung. Jeder muss sich nach der neuen Regelung (Entscheidungslösung) für oder gegen eine Organspende entscheiden. Der Autor bezieht klar Stellung zu einem "Nein" und benennt die Argumente. Was ist Leben, was bedeutet Tod und wie läuft das Sterben ab? Das Buch nennt Fakten, warum das Hirntod-Konzept nicht tragfähig ist, und plädiert für ein Sterben ohne Übergriffe.
Table des matières
Kapitel 1: Was bedeutet Leben? 9einfaches zelluläres Leben 11komplexeres zelluläres Leben 16Leben in Form fortgeschrittener Organisationsgrade 20ineinander verschränkte Ebenen von Leben 24komplex integrierte Viel-Einheit 28was also bedeutet Leben? 30Lebensbegriff zwischen Biologie und Philosophie 33Kapitel 2: Was bedeutet Tod? 41biologische Bedeutung 43Tod bezogen auf den Organismus als funktionell ganzen 46Kapitel 3: Wie vollzieht sich Sterben? 49sukzessive Reduzierung der Stoffwechselvorgänge 49Sterben auf Zellebene 50Sterben eines menschlichen Organismus 53Sterben: vom lebensnah-alltäglichen Ereignis zum klinischen Faktum 58Kapitel 4: Das Hirntod-Konzept 65Vorgeschichte: Vom natürlich-einheitlichen zum intensivmedizinisch-entkoppelten Sterbeprozess 65Etablierung des Konzepts vom sog. Hirntod 68Einführung des Hirntod-Konzepts als Todeskriterium 74Lesarten des Hirntods 79Kriterien für das Vorliegen des Hirntods 84Kapitel 5: Auseinandersetzung um das Hirntod-Konzept 89fehleranfällige Hirntod-Diagnostik 92klinisch gestützte Argumente gegen Hirntod-Konzept 95Fazit: nur begrenzte Rolle des Gehirns bei der Erhaltung des Organismus als integrierte Funktionseinheit 102Konsequenzen aus der neu gewonnenen Evidenz 104Kapitel 6: Anpassungen am Hirntod-Konzept von 2008 109Kapitel 7: Tod als Voraussetzung für Organentnahme? 121Interpretation über Leben und Tod 123Diskussion um Grenzziehung zwischen Leben und Tod 129Forderungen nach Lockerung der dead donor rule 136Ethik der Organentnahme 143Kapitel 8: Praxis der Organentnahme 149die Prozedur der Organentnahme 153Segen oder Fluch? 158das zugrunde liegende Menschenbild 166man darf nicht alles, was man zu können meint 171Epilog: Ich sage 'nein zur Organspende', weil 173Anmerkungen 177
A propos de l'auteur
Thomas Schumacher, Dr. phil. Dr. theol., ist Autor zahlreicher systematischer und theologiegeschichtlicher Publikationen u.a. zur christlichen Existenz, Trinität, Feier der Eucharistie und Theologie des Amtes.
Commentaire
"Das Hirntodkonzept ignoriert das medizinisch gebotene Nichtschadensprinziip sowohl am Spender wie am Empfänger. Das Wohl des Spenders bleibt bei seiner operativen Vorbereitung und während der Organexplantation selbst weitgehend unberücksichtigt - und er erleidet einen von außen bestimmten Tod [.] Diese Lektüre ist hochaktuell, sie befördert das Nachdenken und wird allen Interessierten zur Bewältigung der [.] Problematik um die Organspende dringend empfohlen."Dr. med. Maria Overdick-Gukdenin: Die Tagespost Nr. 84 vom 13. Juli 2013"Die sehr differenzierte und dennoch sehr anschauliche Argumentation beleuchtet zunächst die biologisch-medizinischen Fakten, um diese dann aus ethischer Sicht zu bewerten. Kurz gesagt kommt der Autor zu dem Schluss, dass ein komplexer lebendiger Organismus nicht nach einem mechanistischen Ansatz als bloß funktionales Zusammenwirken einzelner austauschbarer Teile begriffen werden kann - ein Todenbegriff, der nur ein einzelnes Organ betrachtet, ist daher unzureichend, ein hirntoter Mensch zwar als [.] Sterbender, aber eben noch nicht als Leichnam zu betrachten. Aus ethischer Sicht erfolgt daraus das eindeutige Urteil: Das abwägende Kalkül, durch die Maßnahmen einer Organtransplantation den Nutzen eines Kranken zu mehren, ohne dem Organspender Schaden zuzufügen, geht nicht auf. (.) In jedem Fall kann dieses Buch als ebenso aktuelle wie nachhaltige Diskussionsgrundlage sehr empfohlen werden."in: Buchprofile 58 (2013) Heft 3