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In »Leben der kleinen Toten« gelingt es Pierre Michon auf wunderbare Weise, Menschen aus kleinen, meist bäuerlichen Verhältnissen zu porträtieren, ohne ihrem Elend auch nur eine Spur von malerischer Idylle anhaften zu lassen. Die Tragik der Schicksale, die so besonders bewegen, rührt daher, daß inmitten dieses Elends plötzlich die Ahnung von einer anderen Welt auftaucht, der Traum vom Reichtum oder vom Wissen - und aus dieser Zerrissenheit zwischen dem Erahnten und dem Gelebten entsteht eine Sehnsucht, die den Menschen, so geringfügig ihre Existenz auch sein mag, Größe verleiht.
A propos de l'auteur
Pierre Michon, 1945 im französischen Les Cards geboren, studierte in Clermont-Ferrand Literatur und gilt heute als einer der bedeutendsten französischen Gegenwartsschriftsteller.§2010 erhielt er den Petrarca-Preis für europäische Literatur.§Pierre Michon lebt mit Frau und Tochter in Nantes.
Anne Weber, geboren 1964 in Offenbach, lebt als Autorin und Übersetzerin in Paris. Sie übersetzt sowohl aus dem Deutschen ins Französische (u.a. Wilhelm Genazino und Sibylle Lewitscharoff) als auch aus dem Französischen ins Deutsche (u.a. Pierre Michon und Marguerite Duras). Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Preise, darunter den "Kranichsteiner Literaturpreis" 2010. Anne Weber schreibt auf Deutsch und Französisch, ihre Bücher erscheinen in Frankreich und Deutschland. 2015 wurde Anne Weber mit dem "Johann-Heinrich-Voß-Preis" ausgezeichnet.
Résumé
In »Leben der kleinen Toten« gelingt es Pierre Michon auf wunderbare Weise, Menschen aus kleinen, meist bäuerlichen Verhältnissen zu porträtieren, ohne ihrem Elend auch nur eine Spur von malerischer Idylle anhaften zu lassen. Die Tragik der Schicksale, die so besonders bewegen, rührt daher, daß inmitten dieses Elends plötzlich die Ahnung von einer anderen Welt auftaucht, der Traum vom Reichtum oder vom Wissen – und aus dieser Zerrissenheit zwischen dem Erahnten und dem Gelebten entsteht eine Sehnsucht, die den Menschen, so geringfügig ihre Existenz auch sein mag, Größe verleiht.
Texte suppl.
»[Dem] Abseits und seinen kleinen Leuten setzt Michon ein melancholisches, sprachgewaltiges Denkmal. Es sind reale Figuren, allesamt vereint im Tode wie auch in ihrer ungestillt gebliebenen Sehnsucht nach einem Leben jenseits des erdrückenden Erbes. Michon gibt ihnen ihre Würde wieder, indem er sie über die Ruinen des möglichen Gewesenen erhebt.«
Commentaire
»[Dem] Abseits und seinen kleinen Leuten setzt Michon ein melancholisches, sprachgewaltiges Denkmal. Es sind reale Figuren, allesamt vereint im Tode wie auch in ihrer ungestillt gebliebenen Sehnsucht nach einem Leben jenseits des erdrückenden Erbes. Michon gibt ihnen ihre Würde wieder, indem er sie über die Ruinen des möglichen Gewesenen erhebt.« Ingeborg Waldinger Wiener Zeitung