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Soziologische Zeitdiagnosen und Theorien bauen auf den Zwillingskonzepten "erfolgsorientiertes Handeln" und "Scheitern" auf, sie konzentrieren sich allerdings auf erstgenanntes Handeln. Dieses liefert die Folie zur Erarbeitung von Normalitätsvorstellungen, leitet die Diskussion um Erwartungssicherheit an, legt die Grundlage für gesellschaftliche Entwicklungsprognosen u.v.m. Gesellschaft wird in dieser Perspektive als ein Mechanismus zur Vermeidung von Kontrollverlust, als ein Programm zur Verhinderung des Scheiterns beschrieben.
Welche soziale Bedeutung aber hat Scheitern? Scheitern in einem umfassenden Sinne meint einen absoluten Endpunkt. Etwa eine zertrümmerte Biografie unter Ausschluss jeglicher weiterer Anschlussmöglichkeiten, Selbstmordhandlungen, das Begehren um Sterbehilfe oder unerfüllbare Kinderwünsche. Lässt sich eine neue Perspektive auf gesellschaftliche Zusammenhänge aus der Perspektive des Scheiterns gewinnen? 
Das Buchprojekt möchte diesem Defizit entgegentreten, indem es die Frage nach der gesellschaftlichen Bedeutung des Scheiterns in empirischen und theoretischen Beiträgen aufnimmt.
Table des matières
Scheitern als Erfahrung und Konzept. Zur Einführung.- I. Kann die Soziologie das "Scheitern" denken?.- Scheitern: Ein unausgearbeitetes Konzept soziologischer Theoriebildung und ein Vorschlag zu seiner Konzeptualisierung.- Soziologie des Scheiterns - ein romantisch archäologischer Versuch.- II. Soziologische Perspektiven auf das Scheitern.- Sterben - Scheitern oder Sieg?.- Kulturen des Scheiterns: Gesellschaftliche Bewertungsprozesse im internationalen Vergleich.- Lebensstile von Gescheiterten oder gescheiterte Lebensstile? Empirische Informationen zum Zusammenhang von Lebensstilen, sozialer Schicht und Anomiesymptomen.- Das Scheitern gering qualifizierter Jugendlicher an den Normalisierungspflichten moderner Bildungsgesellschaften.- Ungewollte Kinderlosigkeit als Krise - Reproduktionsmedizin als Hilfe?.- Tragisches "Scheitern": Behandlungsausschlüsse in der Transplantationsmedizin.- Scheitern am Erfolg? Reflexionen zur Polyvalenz sozialer Kämpfe.- Die unschuldige Mündigkeit und ihre ungeliebten Folgen. Zur Überforderung des Sozialstaates durch den mündigen Bürger.- III. Scheitern jenseits der Soziologie.- Zwischen Akzeptanz und Abwehr: Psychologische Ansichten zum Scheitern.- Mit Scheiternden aushalten. Ressourcen des christlichen Glaubens für die Sozialarbeit in der Wohnungslosenhilfe.- Hinweise zu den Autoren.
A propos de l'auteur
PD Dr. phil. habil. Matthias Junge, geboren 1960, vertritt zur Zeit die Professur für Soziologische Theorien und Theoriegeschichte am Institut für Soziologie und Demographie an der Universität Rostock.
Dr. Götz Lechner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der TU Chemnitz.
Résumé
Warum und wie scheitern Menschen? Der originelle Band gibt Antworten auf diese Fragen und zeigt die Relevanz des Scheiterns in den verschiedenen Bereichen der Gesellschaft.
Préface
Soziologie des Scheiterns
Texte suppl.
"Insgesamt [...] ist dieser Band ein guter Anlass, um auf dem eingeschlagenen Weg weiterzudenken und diesen zu systematisieren und zu vertiefen. Soziologische Revue, 03/2006
"Er liefert vielmehr spannende Aspekte eines bisher abwesenden soziologischen Diskurses." Publik-Forum, 12/2005
Commentaire
"Insgesamt [...] ist dieser Band ein guter Anlass, um auf dem eingeschlagenen Weg weiterzudenken und diesen zu systematisieren und zu vertiefen. Soziologische Revue, 03/2006
 
 "Er liefert vielmehr spannende Aspekte eines bisher abwesenden soziologischen Diskurses." Publik-Forum, 12/2005