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Die in großer Zahl überlieferten italienischen Stadtrechte des Mittelalters sind eine reiche, bisher noch nicht hinreichend genutzte Quelle für Kunstgeschichte und Rechtsgeschichte. Sie geben nicht nur Auskunft über die Anlage von Plätzen und Denkmälern, Kirchen und Stadtbefestigungen, sondern lassen auch Rückschlüsse auf den ästhetischen Gestaltungswillen der damaligen Obrigkeiten und ihre Vision der bellezza della città zu. Der Band dokumentiert eine interdisziplinäre Tagung vom 20.-23. September 2001 in der Villa Vigoni am Comer See.
Table des matières
Inhalt: Bernd Roeck, Urbanistische Konzepte des Quattrocento. Zu Ideal und Wirklichkeit der Stadtplanung der Frührenaissance. - Hagen Keller, Zur Quellengattung der italienischen Stadtstatuten. - Gerhard Dilcher, Zum Verhältnis von Recht und Stadtgestalt im Mittelalter. Eine Skizze. - Enrico Guidoni, 'Pulchritudo civitatis': statuti e fonti non statuarie a confronto. - Vito Piergiovanni, L'organizzazione di una città portuale: Il caso di Genova. - Antje Middeldorf-Kosegarten, Kommunale Gesetzgebung, Bauplanung und Stadtästhetik im mittelalterlichen Venedig (13.-14. Jahrhundert). - Guido Tigler, Der Fall Lucca: Erwähnungen und bislang teilweise unveröffentlichte Fragmente der verlorenen kommunalen Statutenbücher vor 1308 als Quellen zur architektonischen und politischen Entwicklung des Stadtstaats. - Peter Seiler, Kommunale Heraldik und die Visibilität politischer Ordnung: Beobachtungen zu einem wenig beachteten Phänomen der Stadtästhetik von Florenz. - Mario Ascheri, Le più antiche norme urbanistiche del Comune di Siena. - Ingrid Baumgärtner, Kommunale Bauplanung in Rom: Urkunden, Inschriften und Statuten vom 12. bis 14. Jahrhundert. - Ruth Wolff, Grabmäler, Platzgestaltung und Stadtstatuten. - Julian Gardner, The Painted City: Legal Domain or Visualized Utopia?
A propos de l'auteur
Michael Stolleis, geboren 1941, Balzan-Preisträger 2000, ist seit 1975 Professor für Öffentliches Recht, Neuere Rechtsgeschichte und Kirchengeschichte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a. M. und seit 1991 Direktor am dortigen Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte.
Commentaire
"Ruth Wolff geht es um die Verhältnisse zwischen Grabmälern, Platzgestaltung und Stadtstatuten. Julian Gardner stellt die Painted City in die Spannung zwischen Legal Domain und Visualized Utopia und rundet damit die überwölbende Zielsetzung der Suche nach dem Verhältnis von ästhetischem Gestaltungswillen der damaligen italienischen Obrigkeiten und ihren Visionen der bellezza della città eindrucksvoll ab."
Gerhard Köbler in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte 126/2009