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Kundenrezensionen
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Spannender historischer Kriminalroman
Der Dumont Verlag hat "Die Passage nach Maskat" veröffentlicht, den neuen historischen Kriminalroman von Cay Rademacher. Ich hatte bislang noch nichts von dem Autor gelesen, aber sowohl das schöne Cover als auch der vielversprechende Klappentext machten mich sehr neugierig auf das Buch. Ich mag ruhig erzählte Krimis ohne Gemetzel und lag daher mit diesem Buch genau richtig. Wir schreiben das Jahr 1929: In Marseille sticht das Passagierschiff Champollion Richtung Orient in See. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der traumatisierte Kriegsrückkehrer Theodor Jung aus Berlin. Der 30jährige arbeitet als Fotoreporter für die Berliner Illustrirte, die sich übrigens erst ab 1941 Berliner Illustrierte nennt. Sein Auftrag besteht darin, eine Fotoreportage über die Reise zu fertigen. In Jungs Begleitung befinden sich neben seiner Ehefrau Dora, mit der er seit 10 Jahren verheiratet ist, sein Schwager Ernst sowie die Schwiegereltern Hugo und Marthe Rosterg. Hugo Rosterg kommt aus Hamburg, ist wohlhabender Importeur von exotischen Gewürzen und beabsichtigt, in Arabien Einkäufe zu tätigen. Mit dabei ist außerdem Hugos Prokurist Bertold Lüttgen. Bereits nach nur zwei Tagen verschwindet Dora spurlos. Ihr Stuhl am gemeinsamen Esstisch fehlt, alle behaupten, dass Dora nie mit an Bord gewesen ist, und tatsächlich steht auch ihr Name nicht auf der Passagierliste. Theodor versteht die Welt nicht mehr und beginnt, an seinem Verstand zu zweifeln. Die Reise wird für ihn zum Albtraum, und er begibt sich auf die Suche nach seiner Ehefrau. Der Autor nimmt sich nicht nur viel Zeit für die Beschreibung der einzelnen Personen, sondern schildert auch sehr detailreich das Leben an Bord und die einzelnen Stationen der Reise. Das mag manchem Leser vielleicht etwas zu ausführlich sein, mir hat es gefallen. Ich habe die detaillierten Beschreibungen genossen, sie gaben mir das Gefühl, mit dabei zu sein. Sehr interessant fand ich auch die Schilderung der Klassenunterschiede auf dem Schiff. Die Spannung steigert sich langsam, aber stetig. Geschickt hat der Autor mehrere Wendungen eingebaut, immer wieder gibt es neue Spuren, und das Ende hat mich dann sehr überrascht. Der schöne Erzählstil ist flüssig, die Charaktere hat der Autor sehr gut skizziert. Ich habe mich gern von Cay Rademacher in die Goldenen Zwanziger entführen lassen und dabei gut unterhalten gefühlt.
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Gut lesbar
Die reiche Kaufmannsfamilie Rosterg macht sich komplett auf dem Weg nach Maskat. Begleitet wird sie von dem ungeliebten Schwiegersohn Theodor, der Fotograf für eine Berliner Zeitung ist. Die Reise findet auf dem luxuriösen Schiff Champollion statt. Man genießt die Annehmlichkeiten der Luxusklasse, bis nach wenigen Tagen Dora, die Frau von Theodor, spurlos verschwindet. Angeblich war sie nie auf dem Schiff… Das Buch lässt mich ein klein wenig zwiegespalten zurück. Das liegt in erster Linie darin, dass es als Kriminalroman betitelt ist. Es findet auch eine Art Krimi statt, doch fehlt mir für diesen fast komplett die Spannung. Auch wenn jeder Beteiligte irgendetwas zu verbergen hat und es für einige Leute gefährlich wird. Trotzdem kann ich für das Buch eine Leseempfehlung aussprechen, denn zum einen ist es wirklich gut lesbar. Zum anderen erinnert es stark an Agatha Christie, was an sich schon eine Empfehlung ist. Besonders gefallen hat mir allerdings die Schilderung der damaligen Zustände auf dem Schiff und auch der verschiedenen Passagiere in den unterschiedlichen Klassen. Das ist für mich die Stärke des Buches. Das Ende finde ich ein klein wenig bemüht, aber das ist Geschmackssache. Alles in allem war es keinesfalls ein Fehlgriff.
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