Beschreibung
Produktdetails
Autoren | Carmen Korn |
Verlag | Kindler |
Sprache | Deutsch |
Produktform | Fester Einband |
Erschienen | 22.09.2020 |
EAN | 9783463407043 |
ISBN | 978-3-463-40704-3 |
Seiten | 640 |
Abmessung | 132 mm x 52 mm x 205 mm |
Gewicht | 644 g |
Illustration | Mit 1 s/w Stammtafel |
Serie |
Drei-Städte-Saga |
Themen |
Belletristik
> Erzählende Literatur
> Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Nachkriegszeit, Deutsche Literatur, Hamburg, Köln, Familienleben, Wirtschaftswunder, entspannen, Nachkriegsdeutschland, Saga, Familiensaga, Carmen Korn, Norditalien, töchter einer neuen zeit, San Remo |
Kundenrezensionen
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Familiengeschichte aus den 1950er Jahren
Wer Familiengeschichten mit historischem Bezug, hier insbesondere zu den 1950er Jahren mag, wird durch dieses Buch gut unterhalten. Wir erhalten Einblick in das Leben dreier miteinander verwobener Familien an den Schauplätzen Köln, Hamburg und San Remo in den Jahren 1950 bis 1958. Für alle ist es eine Zeit des Aufbruchs und Neuanfangs nach den Entbehrungen des noch nicht lange zurückliegenden Zweiten Weltkriegs. Auf dessen Folgen (z.B. Verfolgung der Juden, Kriegsgefangenschaft) wird in der Geschichte immer mal wieder eingegangen, so dass sie für mich von interessanter historischer Bedeutung ist. Zugleich werden viele Besonderheiten aus dem Leben des Nachkriegsjahrzehnts geschildert und manches Detail kommt mir, die in dem nachfolgenden Jahrzehnt geboren ist, bekannt vor (z.B. Gartenstühle mit bunten Kunststoffbändern, Karl May-Bücher). Was mich auf Dauer etwas gelangweilt hat, war, dass das Buch im Wesentlichen aus Dialogen zusammengesetzt ist und diese auf mich häufig gekünstelt und nicht sehr realitätsgerecht wirken. Welche Kinder werden sich etwa mit ihren Eltern anstatt mit dem Partner über Verhütung und Familienplanung sowie die Partnersuche unterhalten? Überhaupt wurden für meine Begriffe Liebesbeziehungen zu rasch geknüpft und von den Beteiligten unbesehen für gut befunden. Wegen dieser Kritikpunkte und des für mich unverständlichen Endes tendiere ich eher zu einer dreieinhalb Sterne statt voller vier Sterne-Bewertung.
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Ein neues Jahrzehnt hat begonnen
Ein neues Jahrzehnt hat begonnen, der Krieg ist vorbei, doch wie soll es weitergehen und was bringt die Zukunft? Diese Fragen stellen sich drei unterschiedliche Familien am Neujahrstag 1950. Alle kommen aus verschiedenen Orten und haben abweichende Lebensstile. In Hamburg leben Elisabeth und Kurt Borgfeldt gemeinsam mit ihrer Tochter Nina und dessen Sohn Jan, der seinen Vater nie kennengelernt hat. Nina ist mit Joachim verheiratet, doch ihr Mann wird in Russland vermisst. Im Herzen von Nina macht sich ein anderer Mann breit. Doch darf sie das zulassen? Die Freundin von Elisabeth, Gerda Aldenhoven wohnt gemeinsam mit ihrem Mann Heinrich, den beiden Kindern und den unverheirateten Kusinen im geerbten Haus in Köln. Finanziell geht es der Familie nicht gut. Sie haben eine Galerie und die Geschäfte laufen schlecht, denn wer kauft in dieser Zeit Bilder. Die dritte Familie ist Anfang des Krieges von Köln nach San Remo gezogen. Margarethe Canna, die Schwester von Heinrich, ist ihrem Mann Bruno nach Italien gefolgt und lebt hier gemeinsam mit dem Sohn Gianni. Agnese, die Schwiegermutter, hat klare Vorstellungen wie die Dinge zu laufen haben. Alle fühlen sich durch die Familienbande an Agnese gefesselt. Die Handlung setzt im Januar 1950 ein und endet im September 1959. Nach dem Krieg geht es langsam aufwärts, die Spuren des Krieges sind noch sichtbar. Als Leser begleiten wir die Familien über diese zehn Jahre. Hilfreich sind am Anfang des Buches das Personenregister und die Stammbäume der Familien. Carmen Korn schafft es diese Zeit mit all ihren Höhen und Tiefen aus der Perspektive dieser drei Familien zu schildern. Die Figuren des Romans werden einem schnell vertraut und kommen nah, so dass man fast glauben könnte, dabei gewesen zu sein. Sie bedient sich einer sehr gradlinigen Sprache, die ohne große Beschreibungen zur Sache kommt. Die Geschichte wird in vielen kurzen Momentaufnahmen beschrieben und wechselt von einer Familie zur nächsten. Die Schilderungen handeln nicht immer von großen Ereignissen, sondern auch viele Alltäglichkeiten werden aufgeführt. Dieses macht den besonderen Charme des Buches aus. Am Ende bleiben noch einige Fragen offen, so dass man gespannt auf die Fortsetzung sein darf.
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Stimmig
Das Buch beginnt 1950 und endet 1959. Es erzählt die Geschichte dreier Familien, die in Hamburg, Köln und San Remo leben. Sie sind teils miteinander verwandt, teils miteinander befreundet. Nach und nach erweitern sie sich um Schwiegerkinder, Kinder, Enkel und Freunde. Es ist noch nicht lange her, da habe ich ein Buch über genau diese Zeit gelesen. Damals hat es mich sehr gestört, dass quasi alle Probleme dieser Zeit in das kleine Buch gepackt worden waren. Es war einfach überfrachtet und teilweise wirkte es aufgesetzt. Hier ist genau das gleiche passiert. Der Krieg ist noch nicht lange vorbei, die Probleme mit den Nazis sind aktuell, der Hass auf zurückkehrende Juden ist vorhanden, Frauen gehören in die Küche und in die Kirche, das Leben wird nur langsam besser. Doch in diesem Buch ist das einfach alles stimmig beschrieben. Diese verschiedenen Themen werden oft eher am Rande und mit Nebenfiguren behandelt, trotzdem sind sie eindringlich vorhanden und trotzdem ist das Buch gut lesbar und eine liebenswerte Familiengeschichte, die aber gleichzeitig nicht in den Kitsch abrutscht. Ich kann das Buch wirklich nur zum Lesen empfehlen und freue mich auf den zweiten Teil.
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