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Die Verlorene - Der neue fesselnde Roman der Bestsellerautorin von Elbleuchten

German · Hardback

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Description

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Die Vergangenheit unserer Mütter, die Zukunft unserer Töchter: der neue große Roman von Bestsellerautorin Miriam Georg (»Elbleuchten«).
Lauras Großmutter Änne hat oft von den goldenen Sommern in Schlesien erzählt. Über die Menschen von damals wollte sie jedoch nie sprechen. Als Änne schwer erkrankt, scheint es Laura auf einmal zu spät für all ihre unausgesprochenen Fragen. Auf der Suche nach Antworten fährt sie zum ehemaligen Gutshof ihrer Familie und taucht immer tiefer ein in die Vergangenheit. Dabei stößt sie auf schmerzliche Wahrheiten, die das Bild der Frau, die ihr so vertraut war, erschüttern. Und plötzlich geht es nicht mehr nur um Fragen nach dem Früher, sondern auch um Lauras eigenes Glück.
Emotional, modern, generationsübergreifend: ein Roman, der zum Nachdenken und zum Gespräch anregt.

About the author










Miriam Georg, geboren 1987, schrieb sich mit den Hamburg-Dilogien 'Elbleuchten', 'Das Tor zur Welt' und 'Im Nordwind' an die Spitze der Bestsellerlisten. Für 'Die Verlorene' hat sie sich von ihrer eigenen Familiengeschichte und ihrer Ausbildung zur Systemischen Therapeutin inspirieren lassen. Sie hat einen Studienabschluss in Europäischer Literatur und lebt mit ihrer gehörlosen Hündin Rosali in Berlin-Neukölln. Auf Instagram ist sie unter @miriam_georg zu finden.

Additional text

»Miriam Georg übertrifft sich mit ›Die Verlorene‹ wieder einmal.«

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Georg macht das Persönliche politisch, verbindet große Gefühle mit Aha-Momenten und am Ende wartet ein starker Twist. Bewegend! Silvi Feist emotion 20250901

Customer reviews

  • Eine emotionale Reise in Lauras Familiengeschichte

    Written on 31. August 2025 by Lesebienchen36.

    Inhalt:
    Lauras Großmutter Änne stammt ursprünglich aus Schlesien, wo sie als junges Mädchen auf dem Familiengutshof „Pappelhof“ aufwuchs. Trotz zahlreicher Fragen ihrer Mutter bzw. Enkelin erzählt sie nur von den wunderbaren goldenen Sommertagen, die sie dort erleben durfte. Ihre Vergangenheit, wozu auch die damaligen Einwohner des Dorfes zählen, verschweigt sie. Warum bloß? Als Änne nah einem Sturz verstirbt, entdeckt ihre Enkelin Laura ein Foto, dass sehr viele Fragen aufwirft. Sie beschließt Nachforschungen bezüglich ihrer Familie anzustreben und reist zu dem ehemaligen Gutshof, der einst ihren Vorfahren gehörte. Ob sie dort Antworten auf ihre Fragen bekommt, bleibt abzuwarten.
    Nach zahlreichen Veröffentlichungen (wie z.B. die Dilogie „Elbleuchten“ oder „Nordwind“) hat Miriam Georg ihr neustes Werk „Die Verlorene“, dass im August 2025 im Fischer Verlag erschienen ist, vorgelegt. Ich muss gestehen, dass ich zwar die Autorin und deren Bücher vom Namen her kenne, aber noch keins ihrer Romane gelesen habe. Das Cover, dass ein wahrer Eye-Catcher ist, und der dazugehörige Klapptext haben meine Neugierde mehr als nur geweckt. Dieses Buch wollte, nein, musste ich unbedingt lesen und so ging meine Reise (buchtechnisch) zum einen nach Frankfurt und zum anderen in Richtung Schlesien.
    Obwohl der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin mir sehr gut gefiel, hatte ich auf den ersten knapp hundert Seiten meine Schwierigkeiten, der Geschichte in irgendeiner Weise zu folgen. Es fiel mir regelrecht schwer dranzubleiben und ich kann noch nicht einmal erklären, woran es lag. Ich zwang mich weiterzulesen und wurde mehr als nur belohnt. Was danach folgte, war ein wahrer Leserausch. Jede Seite zog mich magisch in seinen Bann und ans (vorzeitige) Aufhören war nicht mehr zu denken. Zu jeder Sekunde musste, nein, wollte ich wissen, was passiert bzw. wie die Familiengeschichte weiter geht. Zu dieser Begeisterung trugen die authentischen und lebensnahen Charaktere auch eine Menge bei. Alle Emotionen übertrugen sich auf mich und so fieberte, litt und freute ich mich mit ihnen. Vieles ließ mich wütend zurück und bei einigen Szenen hatte ich sogar Tränen in den Augen, so emotional war das Gelesene.
    Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen. Zum einen im Jahr 2019, als Lauras Großmutter Änne verstarb und zum anderen im Jahr 1941 – 1947, als Ännes Familie noch auf dem Pappelhof lebte.
    Ich kann noch nicht einmal schreiben, welche der beiden Zeitebenen spannender war. Die heutige Zeit fand ich enorm wichtigen, denn hier ließ mich die Autorin teilhaben an dem Familienleben von Laura und ihrer Mutter Ellen, die mit all den ungeklärten Fragen regelrecht allein dastanden. Ihre unermüdliche Recherche, bei der sie einzelne Puzzleteile fanden, sie zusammenbauten, um so vielleicht eine Antwort auf eine der vielen Fragen zu bekommen. Die angespannte Gefühlswelt der beiden bekommt man deutlich zu spüren.
    Die damalige Zeit ist dramatischer und emotionaler, denn sie spielt in der Kriegszeit, wo in erster Linie Hungersnot oder Verluste durch Gefallene zu verzeichnen waren. Die beiden Schwestern Luise und Änne wuchsen sehr eng miteinander auf. Als Änne krank wurde, wurde sie auf dem Dachboden versteckt. Ihr Eltern mussten die schmerzhafte Maßnahme treffen, um sie, im schlimmsten Fall, vor dem Tod zu bewahren. Dieses traumatische Erlebnis hat Änne nie überwunden. Ihre Lebensfreude bzw. dir Leichtigkeit, die sie früher in sich trug, verlor sie. Aber nicht nur die Krankheit überschattete das Leben der Familie, auch Schicksalsschläge oder die abscheulichen Kriegsereignisse prägten alle.
    Bei dieser Art von Romanen finde ich es immer wieder sehr interessant, wie die zwei Handlungsstränge miteinander verknüpft und zu einem stimmigen Ende werden.
    Miriam George hat mit „Die Verlorene“ es geschafft, einen wahren emotionalen und spannenden Familienroman zu schreiben, der gedanklich noch Tage nachhängt. Das Buch kann man zwar zuschlagen, aber das Gelesene und die dazugehörigen G

  • Eine Geschichte von Vertreibung und Verlust

    Written on 28. August 2025 by Barbara Bayer.

    Ein Roman in zwei Zeitebenen, der einerseits vom Krieg und der Vertreibung aus Schlesien und andererseits von der Suche nach Wahrheiten und Identität handelt.
    2019 stirbt Lauras Großmutter Änne und hinterlässt viele unbeantwortete Fragen. Zusammen mit ihrer Mutter Elena begibt sich Laura auf die Spuren ihrer Großmutter nach Schlesien und entdeckt Geheimnisse aus der Vergangenheit, über die Änne tunlichst geschwiegen hat. Die Haupterzählung beschreibt Ännes Leben zwischen 1943-47 und ist geprägt vom Krieg in Schlesien und den damit einhergehenden Verlusten und Bedrohungen.
    Sehr eindringlich und einfühlsam beschreibt Miriam Georg in diesem Roman das Schicksal einer schlesischen Familie, in dem sie auch Wurzeln ihrer eigenen Familie verarbeitet hat. Sehr gut recherchiert sind die Geschehnisse rund um die schwer traumatisierten Kriegsrückkehrer, zu denen auch ihr eigener Großvater gehörte. Doch vor allem geht es in diesem Roman um die Frauen, hier gleich in 4 Generationen. Ännes Mutter Hela ist eine starke Frau, die ihre Familie beschützt und mit unermüdlichem Fleiß auf dem Hof in Schlesien schuftet. Änne erlebt die Kriegswirren zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Luise. Die beiden Mädchen verbindet eine schon fast ungesund enge Beziehung, doch die Charaktere der Mädchen könnten unterschiedlicher nicht sein. Und so passieren schreckliche Dinge, die das Weiterleben und die Verbindung der beiden zueinander dauerhaft beeinflusst. Elena leidet Zeit ihres Lebens unter dem schwierigen Verhältnis zu ihrer Mutter Änne. Auf der Suche nach der Wahrheit muss sie erkennen, dass die Schicksalsschläge ihrer Mutter generationsübergreifende Folgen hatten. Und schließlich Laura, die ihren Platz im Leben noch nicht wirklich gefunden hat und deren Leben sich in Kürze drastisch ändern wird.
    Mit großer Spannung beschreibt die Autorin hier die schrecklichen Geschehnisse in Schlesien im 2. Weltkrieg. Einige überraschende Wendungen machen dieses Buch über 500 Seiten hinweg spannend und interessant, auch wenn einige Episoden sehr düster und bedrückend sind. Besonders gut gefallen hat mir die Geschichte von Änne, dagegen bin ich Laura und Elena nie so ganz nahe gekommen. Trotzdem bleibt diese emotionale Geschichte im Gedächtnis und gerade die Kraft der Frauen im 2. Weltkrieg hat mich sehr berührt.
    Auch wenn es schon viele Bücher zu ähnlichen Themen gibt hat mich hier doch die aufrechterhaltene Spannung und Abwechslung gut überzeugen können.
    Es ist eine gelungene Kombination aus Zeitgeschichte und Spurensuche nach Geheimnissen aus der Vergangenheit.

  • Bewegende Spurensuche

    Written on 23. August 2025 by nati.

    Der neue Roman von Miriam Georg spielt auf zwei Zeitebenen. Im Jahr 2019 erkrankt Großmutter Änne schwer und liegt im Krankenhaus. Ihre Enkelin Laura geht allein in das Haus der Oma. Hier entdeckt sie auf dem Küchentisch ein Paket mit polnischen Briefmarken, in dem eine gemalte Leinwand eingepackt gewesen war. Die Frau auf dem Gemälde ähnelt Änne in jungen Jahren und in der unteren Ecke steht der Name Luise. Änne war nach dem Krieg aus Schlesien gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter geflohen, aber sie hatte sich geweigert, etwas darüber zu erzählen. Laura hatte noch viele Fragen, die bisher unbeantwortet geblieben sind. Sie reist nach Polen und macht sich auf die Spurensuche nach dem Pappelhof, dem ehemaligen Gut ihrer Familie. Sie findet Antworten, die ihr Bild von der Oma erschüttern.

    Der Autorin Miriam Georg ist es wieder gelungen einen Blick in die Vergangenheit zu werfen, so dass man sich in eine andere Zeit versetzt fühlt. Die Rückblenden führen nach Schlesien in die 1940er Jahre, wo wir mehr über Änne und ihre Schwester Luise erfahren. Der Einstieg beginnt sehr ruhig bis sich nach und nach Spannung aufbaut und ich mich dem Sog nicht entziehen konnte. Alles ist sehr bildhaft beschrieben, so dass die Schauplätze und Charaktere sehr lebendig werden. Geschickt hat die Autorin die Gegenwart mit der Vergangenheit verwoben. Auch mit ihrem neuen Roman hat Miriam Georg es wieder geschafft mich auf eine Reise durch ein Stück Zeitgeschichte mitzunehmen und durch ihren wunderbaren Erzählstil fesselnde Lesestunden bereitet. Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der historische Romane liebt.

  • Highlight

    Written on 21. August 2025 by lesemaus2021.

    Ich habe schon einige Bücher von Miriam Georg gelesen, die mir ausnahmslos alle sehr gut gefallen haben. Das Buch "Die Verlorene" stellt aber aus meiner Sicht alle Romane von der Autorin ein wenig in den Schatten. Die Geschichte wird auf verschiedenen Zeitebenen erzählt, was ich sehr mag. Der Schreibstil ist unglaublich packend und spannend und ebenso emotional und bildlich. Die Handlungsorte sind sehr detailliert beschrieben, sodass man sich alles sehr gut vorstellen kann. Ich war beim Lesen gefesselt von der Geschichte, aber auch schockiert und unglaublich traurig. Das was die Menschen damals mitmachen mussten, nimmt mich, egal wie oft ich darüber lese, jedes Mal unglaublich mit. Ganz besonders das Verhältnis der beiden Schwestern zueinander hat mich sehr fasziniert, aber auch nachdenklich gestimmt. Der Spannungsbogen wird von der Autorin kontinuierlich bis zum Ende hoch gehalten und der Wunsch dieses Buch in einem Rutsch zu lesen ist unglaublich groß. Zum Ende des Buches erwarten einen dann noch verblüffende Wendungen, mit denen man so nie gerechnet hätte. Wer gerne historische Romane liest, die den Zweiten Weltkrieg, Flucht und Vertreibung thematisieren, der sollte dieses Buch unbedingt lesen. Für mich ist dieser Roman ein echtes Highlight, das ich nur zu gerne weiterempfehle.

  • Reise in die Vergangenheit

    Written on 21. August 2025 by heikek .

    Der Roman "Die Verlorene" von Miriam Georg erscheint am 27. August 2025 im S. Fischer Verlage und lädt den Leser zu einer Zeitreise ein. Der Roman erzählt von einer schlesischen Gutsfamilie, die auf dem Pappelhof eine Pferdezucht betreibt.
    Als Änne nach einem schweren Sturz stirbt, stellen ihre Tochter Ellen und ihre Enkeltochter Laura fest, dass sie nur wenig über ihre Familie wissen. Änne hatte nie viel erzählt, vor allem die Fragen zu Ellens Vater bleiben weitestgehend unbeantwortet. Als Laura im Haus ihrer Großmutter eine Kiste mit Bildern und Dokumenten findet, beschließt sie nach Schlesien zu fahren und das Elternhaus von Änne, den Pappelhof, zu suchen. Sie weiß nicht, was sie erwartet, aber sie hofft jemanden zu finden, der die Familie ihrer Großmutter kennt. Nach anfänglicher Ablehnung macht sich auch Ellen auf den Weg in die Heimat ihrer Mutter, um Laura bei ihren Suche zu unterstützen.
    Im Wechsel verfolgt der Leser die Nachforschungen von Ellen und Laura und das Leben der Familie in Schlesien und die Herausforderungen, die der Krieg mit sich bringt. Die Autorin versteht es, zum Ende einzelner Kapitel eine Spannung aufzubauen und man fiebert den nächsten Kapiteln und den weiteren Enthüllungen entgegen. Miriam Georg entführt den Leser mit ihrem Roman in einen wichtigen Teil deutscher Geschichte.

  • Wow, was für ein tolles Buch

    Written on 19. August 2025 by netti.

    Es gibt nicht viele Bücher, die es schaffen, einen von Anfang an zu fesseln.

    Dieses Buch hat es bei mir geschafft. Von Anfang an war ich sofort mit der Geschichte verbunden, fand sie interessant und spannend und konnte es kaum aus der Hand legen. So wurde es oft spät beim lesen, da man doch paar Kapitel mehr gelesen hat als man eigentlich wollte.
    Die Autorin schafft es, von Anfang an das Interesse des Lesers zu wecken und eine Spannung aufzubauen, die sich das ganze Buch über hält und sich teilweise sogar noch steigert! Langatmige Stellen gab es nicht! Es hatte soviel Überraschungen und Wendungen auf sich, mit denen ich nicht gerechnet habe. Es ist nicht vorhersehbar.

    Ein wunderbarer Schreibstil, mit dem man sofort in die Geschichte abtauchen kann und dabei ist.
    Worum es geht: Lauras Großmutter Änne ist gestorben. Grund war ein Sturz, weil sie etwas aus einer Kiste auf dem Schrank holen wollte und vorher ein Bild zugeschickt bekam, was sie wohl sehr aufgeregt hat. Laura schaut nach, was sich in dieser Kiste befand und fand Sachen, die mit Großmutters Leben in Schlesien zu tun haben mussten, bevor sie im 2. Weltkrieg flüchten mussten. Diese Sachen werfen Fragen auf, da sie sich nicht mit den Erzählungen der Großmutter decken. Laura und ihre Mutter Ellen fahren nach Schlesien, da Änne nie viel erzählt hat von ihrem Leben und der Vergangenheit dort und sie den Ungereimtheiten auf den Grund gehen wollen. Und was sie da alles erleben und rausfinden, werde ich nicht verraten.

    Meine Großeltern mütterlicherseits sind auch als Schlesien geflohen. Sie haben nie über die Flucht gesprochen. Selten gab es mal 2-3 Erzählungen aus ihrer Kindheit, mehr nicht. Genauso wie Ellen und Laura weiß ich nicht viel aus dieser Zeit. Aber auch wir haben die Häuser vor Jahren mal besucht!

    Ich denke aber, auch alle anderen Leser, die keine Verbindung nach Schlesien haben, werden das Buch lieben! Es geht in erster Linie darum, wo komme ich her, von wem stamme ich ab, was haben meine Vorfahren erlebt, also Ahnenforschung.

    Ein super spannendes und fesselndes Buch, eins meiner Lesehighlights dieses Jahr. Ich kann es nur wärmstens empfehlen und es wird nicht das letzte Buch der Autorin gewesen sein, was ich lese. Ich bin restlos begeistert von diesem tollen Buch.

  • Dramatische, bewegende Familiengeschichte um zwei Zwillingsschwestern aus Oberschlesien

    Written on 11. August 2025 by Kerstin1975.

    Buchinhalt:

    Nach dem Tod ihrer Großmutter Änne fallen Laura und ihrer Mutter Ellen Ungereimtheiten in Ännes Vergangenheit auf. Änne stammte von einem Gut in Schlesien und hatte zu Lebzeiten so gut wie nie über das, was im Krieg vorgefallen ist gesprochen. Kurzerhand fährt Laura in die alte Heimat und sucht den Hof der Familie, sollte es diesen überhaupt noch geben. In Schlesien, im heutigen Polen, rollt sie nach und nach die Familiengeschichte ihrer Großmutter auf und kommt hinter das große, immer verschwiegene Geheimnis....

    Persönlicher Eindruck:

    Was für eine dramatische, vielschichtige Familiengeschichte! Auf zwei getrennten Zeitlinien erzählt Autorin Georg von Schlesien, der Kindheit der Zwillingsschwestern Änne und Luise, vom Krieg, der Vertreibung und dem Leben auf dem Gut Pappelhof, auf dem Änne einst aufwuchs. Bildgewaltig und mitreißend breitet sich vor dem Leser die Welt um 1945 aus, mit allen Schrecken aber auch einer behüteten Kindheit und Jugend.

    Änne und Luise sind Zwillingsschwestern uns sehr aufeinander geprägt. Keine kann ohne die andere – doch bezogen auf Änne ist deren Beziehung zu ihrer Schwestern schon fast wahnhaft und vereinnahmend. Änne gönnt keinem die gute Luft, der sich länger mit Luise beschäftigt und geht dabei sprichwörtlich über Leichen, um ihre Schwester immer wieder ganz für sich zu haben. Als rauskommt, dass Änne an Epilepsie leidet und immer wieder Anfälle hat, versteckt sie die Familie in einer Dachkammer vor den Nazis. Als letztendlich Zwangsarbeiter auf den Pappelhof gebracht werden, die die in den Krieg gezogenen Männer des Guts ersetzen sollen, lernt Luise Karl kennen – und lieben. Was dann geschieht, verrate ich nicht – versucht Änne doch alles, um zu verhindern, dass Luise sie verlässt.

    Einmal mit Lesen angefangen wird man diesen Roman schwerlich wieder beiseite legen können. Beide Zeitlinien, die Gegenwart und die Vergangenheit, lassen den Leser förmlich an der Geschichte kleben. Auch wenn ich mir recht früh denken konnte, was das eigentliche Geheimnis der Frau ist, die Laura als ihre Großmutter Änne kannte, waren genug Wendungen im Plot vorhanden, um den Spannungsbogen hoch zu halten.

    Zwei Dinge haben mir weniger gefallen. Zum einen der Beginn: es scheint in letzter Zeit üblich, dass der Tod naher Familienangehöriger als Aufhänger für einen Roman genutzt wird und das mag ich nicht. Klar, so fällt der Einstieg in die Handlung leicht, aber wenn ich einen Roman lese, möchte ich nicht auf der ersten Seite schon Leid und Tod als ständigen Begleiter. Zum anderen ein Ereignis am Ende der Geschichte, das ich nicht konkret nennen möchte, um anderen die Spannung nicht zu nehmen. So viel kann ich aber sagen: jedem – auch Laura – müsste es auffallen, ob man mit einem Mann oder einer Frau spricht und ob das Gegenüber nun das eine ist oder das andere. So, wie im Buch dargestellt, fand ich das relativ unglaubwürdig, auch wenn das Ganze als bitterböse Pointe gedacht ist und letztendlich der Auflösung vieler Fragen dient.

    Alles in allem kann ich aber sagen: dieser historische Roman über die Kriegszeit und das Schicksal der Menschen in den ehemaligen Ostgebieten hat mich begeistert, wie schon lange keiner mehr.

    Eine Leseempfehlung und ein Highlight, das auch kleine Schwächen nicht sonderlich trüben können!

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