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Customer reviews
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Leider enttäuschend
Der Roman „Aus ihrer Sicht“ von Alba de Céspedes behandelt ausführlich die Geschichte einer Frau, die unter den patriarchalischen Strukturen des faschistischen Italiens während des Zweiten Weltkriegs zu kämpfen hat. Das Buch spielt 1939 in Rom und erzählt die Geschichte von Alessandra, von Kindheit bis Erwachsenenleben und wie Sie für die Gleichberechtigung von Mann und Frau kämpft. Leider hat das Buch deutliche Längen, wodurch sich schnelle Ermüdung beim Lesen einstellt. Der Schreibstil wirkt nicht mehr zeitgemäß, wodurch kein richtiger Lesefluss aufgekommen ist. Mich konnte der Roman gar nicht überzeugen, vor allem, weil ich mich aufgrund des Klappentextes sehr auf eine spannende Geschichte über die Emanzipation einer Frau vor dem politischen Hintergrund zu der Zeit des Zweiten Weltkriegs in Italien gefreut hatte.
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Zähe Lektüre
Mit großer Ausführlichkeit erzählt der Roman von einer Frau, die unter den patriarchalen Strukturen des faschistischen Italiens zur Zeit des zweiten Weltkriegs zu kämpfen hat. Der Klappentext verspricht eine Politisierung der Erzählerin, deutet ein Verbrechen an, zu dem sie aus Verzweiflung getrieben wird. Daraus zieht die Geschichte seine Spannung. Leider trägt das nicht über die deutlichen Längen des Buches hinweg. Nach einem guten ersten Teil, der sich um die Mutter der Erzählerin dreht, verliert es sich in minutiösen Beschreibungen, kratzt mitunter am Kitsch. Den Kampf der Frauen mit ihrer gesellschaftlichen Rolle hat Céspedes selbst in ihrem Vorgänger "Das verbotene Notizbuch" prägnanter beschrieben, literarischer, erschütternder. Das - durchaus subversive - Ende vermag die zähe Reise dorthin nicht auszubügeln. Auch trotz einem klugen Nachwort bleibt der Eindruck: Eine ermüdende Lektüre, und ein Rückschritt im Vergleich zum Vorgänger.
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Zeitlos und kraftvoll
Für ein Buch, das zuerst 1949 in Italien veröffentlicht worden ist, bietet "Aus ihrer Sicht" eine absolut aktuelle, zeitlose und unmittelbar emotional nachvollziehbare Geschichte einer jungen Frau. In einer Gesellschaft, in der ihr von allen Seiten vermittelt wird, dass man als Mensch, aber besonders als Frau, gar nicht darauf zu hoffen braucht, im Leben zufrieden und glücklich zu sein, möchte sich die Protagonistin Alessandra damit nicht abfinden. Auch die von einer patriarchalisch bestimmten Welt vorangenommene Rolle einer (Ehe-)Frau und die vorbestimmten Einschränkungen, die sie selbst in der Ehe mit ihrem eigentlich modern eingestellten Mann erfährt, kann und will sie nicht akzeptieren. Ihre starken Überzeugungen bringen sie schließlich dazu, aktiv im antifaschistischen Widerstand zu kämpfen. Der Roman ist eine recht anspruchsvolle Lektüre, denn die Erzählung ist sehr detailreich und lang - "Sie ist tatsächlich sehr lang, denn auch das kurze Leben einer Frau ist, Tag für Tag und Stunde um Stunde, unendlich lang, und selten gibt es nur einen einzigen Grund, der sie zu einem plötzlichen Aufbegehren zwingt." - und nicht in Kapitel oder deutliche Abschnitte aufgeteilt, und der Spannungsbogen der Handlung und Ereignisse nimmt erst in der zweiten Hälfte des Buches zunehmend Geschwindigkeit auf, aber auf jeden Fall eine sehr bewegende und lohnende Lektüre: Ein kraftvolles Portrait einer Frau und einer Zeit, mit sehr viel umfassenderen und universellen Botschaften.
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