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Das neue Werk der Luzerner Band Mothers Pride zeugt von unendlich viel instrumentaler Spielfreude, analog wie eh und je, mit Melodien, die in den Ohren hängen bleiben und ins Herz wachsen.
«Wasted Years» ist ein Rock-Album. Ein Rock-Album, ja, aber eines, das belegt, wie viel Pop in der Band steckt. Mothers Pride mochten schon immer die 1960er- und die 1990er-Jahre und bleiben deren musikalischen Vermächtnissen auch auf ihrem 7. Album treu. Für die einen macht sie das zu Anachronisten, für die anderen zu unermüdlichen und überzeugten Chronisten, die die Geschichte des analogen Rocks weiterschreiben, neu interpretieren, bereichern, die mit ihren Idolen vor Augen bereit sind, für die Rockmusik bis zum Schluss zu kämpfen.
Gewiss hätten sie mit all ihren Jahren weniger verschwenderisch umgehen können, weniger Umwege nehmen und dem Rock n Roll weniger unterordnen können. Sichere Häfen sind verlockend, aber nichts für diese Band. Mothers Pride haben über all die Jahre gewinnen können, was kaum jemand sonst hat: Als Band zu reifen, zu erleben, wie die Erfahrung greift und die Entspanntheit steigt. Und doch dafür zu sorgen, dass es immer etwas gefährlich bleibt im Leben und in der Musik.
Die Energie als Band zeichnet auch diese Aufnahme aus. Die elf Songs wurden 2023 live in den Soundfarm Studios eingespielt. Denn Mothers Pride sind nur live Mothers Pride. Die Gitarre herrscht vor und trägt die Melodie des meist mehrstimmigen Gesangs Bass und Drums betten die Performance der Frontmänner ein. Mal mit Tempo, mal mit viel Atem reflektieren die Lyrics die Erfahrungen des Alltags, erzählen von Liebe, Hoffnung und dem Leben.
Blick zurück: 2007 beglückte Mothers Pride sechs Jahre nach der Band-Auflösung mit ihrem 5. Album «Mothers Pride» und mit Songs wie «Not Worth the Fame» alte und neue Fans. 2009 folgte der 6. Streich mit «Love Comes Knocking». Zwei Alben, die in nichts hinter jene fielen, die die Luzerner Indie-Rocker um die Jahrtausendwende beim Major Label Sony Music herausgaben («Halfpastheartache» 1999, «Tommy Drives Me Home» 2001). Dann gingen die beiden Bandleader Tobi Gmür und Sämi Gallati getrennte musikalische Wege, haben aber stets betont, dass die Mutter-Band nur auf Eis gelegt sei. Sie hielten Wort und fanden 2019 den Weg zurück zur Bühne. Und nun auch jenen ins Studio. Ihren roten Faden haben Tobi Gmür, Sämi Gallati, Kuno Studer und Domi Meyer bei allen Pausen nicht verloren. Sie bleiben ihrem unverkennbaren MP-Sound treu, der von Brit-Pop, Rock, Garage bis hin zu Country und Lo-Fi reicht.
Mothers Pride