Triangulation

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• Höhenflüge eines fabelhaften Trios

  Am 08. April 2007 von Herbert Federsel/jazzdimensions geschrieben.

  Triangulationspyramiden dienen in den Schweizer Alpen Bergsteigern ab bestimmten Höhenlagen zur Positionsbestimmung. Das Dreigestirn aus der Schweiz bzw. Frankreich, Christy Doran, John Wolf Brennan und Patrice Héral, hat ganz eigene Parameter für seine improvisatorischen Höhenflüge abgesteckt.
  Abwechselnd pendeln sie zwischen Freier Improvisation und Interaktion, hingetupften Miniaturen, losen Entwürfen, die einfach nur für sich dastehen, und entwickelten Strukturen. Nur allzu gern lässt man sich auf diese erfrischend freigeistigen Erkundungsgänge durch das musikalische Material ein. Gleichsam intuitiv folgt die Musik dem Pendelschlag eines großen, verdichteten Atems, folgt den Gesetzen von Spannung und Lösung.
  Diese Verdichtung des Atems führt zu einem veränderten Zeitgefühl. Entscheidend ist nicht so sehr eine objektive, lineare Zeit, als vielmehr eine subjektive. Die nur dann vergeht, wenn etwas geschieht. Doran-Brennan-Héral haben sich Rahmenbedingungen geschaffen, in denen viel an Geschehen möglich ist. Dabei gibt es keine in Stein gemeißelte Rollenverteilung. Gleichberechtigt steuert jeder seinen Teil zum musikalischen Prozess bei - rhythmisch, klanglich, dynamisch oder melodisch/harmonisch.
  Brennan spielt neben Piano und Orgel eine ganze Reihe weiterer Keyboardinstrumente sowie Melodica. Mit hellwacher Präsenz kann sich Christy Doran auf diversen Gitarren ganz einem freien Spielideal hingeben. Eine besondere Rolle kommt dem Percussionisten Héral zu, der auf Cajon, div. Kleininstrumenten, Elektronik und mit seiner Stimme für einen stetig subtilen Puls sorgt. Gleichzeitig erdet er die improvisatorischen Höheflüge dieses fabelhaften Trios.
  Herbert Federsel