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Die Ehe - Analyse einer Institution. Mit einem Vorowrt von Philippe Ariès. Übersetzt von Max Looser. Vorw. v. Philippe Aries

Deutsch · Taschenbuch

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»Das Glück der Ehe liegt in ihrer Bedeutung, nicht in ihrer Realität« - dieser Satz, die Quersumme des ersten Teils des Buchs, der der Untersuchung der Ehe in der christlichen Lehre des Mittelalters gewidmet ist, könnte leicht als Motto auch über den späteren Kapiteln stehen. Die Frau, die ihr Leben vom Manne hat (aus der Rippe Adams), lebt nur durch den Mann. Er liebt sie, sie unterwirft sich; er ist Kopf, sie ist Körper. Die Ehe impliziert Gemeinsamkeit, Einheit, aber nicht Gleichheit. - Die ambivalente Einstellung der Kirche zur Ehe - als Sakrament gefeiert, bleibt sie gleichwohl suspekt, weil sie de facto gegen das christliche Ideal der Virginität und der Askese verstößt; sie ist nicht christlich, sie kann allenfalls christlich geführt werden - hält sich in der Gesellschaftsgeschichte des Nachmittelalters und der Neuzeit durch. Bereits die erste gravierende Abweichung vom vorgeschriebenen Kodex, für welche die höfische Liebe, das »Paar«, als Beispiel steht, wird alsbald von der Kirche unterbunden - erfolgreich unterbunden bis ins 19. Jahrhundert hinein, denn erst das Bürgertum verschafft der »amour-passion« einen Platz in der Ehe. Freilich ist auch dies nur eine Episode: nun übernimmt das Patriarchat die determinierende Rolle in der »natürlichen« Institution Ehe, an den Lebensbedingungen der Frauen ändert sich so gut wie nichts.
Die Studie von Marie-Odile Métral interpretiert Struktur und Praxis der Ehe im Abendland aus ihrem Entstehungskontext: der christlichen Doktrin. Eines ihrer Ergebnisse ist der Nachweis, daß das Mittelalter, jedenfalls im Verständnis der Ehe, noch nicht beendet ist, obwohl die Geschichte dieser Institution vor allem ihre Geschichtlichkeit aufdeckt.

Zusammenfassung

»Das Glück der Ehe liegt in ihrer Bedeutung, nicht in ihrer Realität« - dieser Satz, die Quersumme des ersten Teils des Buchs, der der Untersuchung der Ehe in der christlichen Lehre des Mittelalters gewidmet ist, könnte leicht als Motto auch über den späteren Kapiteln stehen. Die Frau, die ihr Leben vom Manne hat (aus der Rippe Adams), lebt nur durch den Mann. Er liebt sie, sie unterwirft sich; er ist Kopf, sie ist Körper. Die Ehe impliziert Gemeinsamkeit, Einheit, aber nicht Gleichheit. - Die ambivalente Einstellung der Kirche zur Ehe - als Sakrament gefeiert, bleibt sie gleichwohl suspekt, weil sie de facto gegen das christliche Ideal der Virginität und der Askese verstößt; sie ist nicht christlich, sie kann allenfalls christlich geführt werden - hält sich in der Gesellschaftsgeschichte des Nachmittelalters und der Neuzeit durch. Bereits die erste gravierende Abweichung vom vorgeschriebenen Kodex, für welche die höfische Liebe, das »Paar«, als Beispiel steht, wird alsbald von der Kirche unterbunden - erfolgreich unterbunden bis ins 19. Jahrhundert hinein, denn erst das Bürgertum verschafft der »amour-passion« einen Platz in der Ehe. Freilich ist auch dies nur eine Episode: nun übernimmt das Patriarchat die determinierende Rolle in der »natürlichen« Institution Ehe, an den Lebensbedingungen der Frauen ändert sich so gut wie nichts.
Die Studie von Marie-Odile Métral interpretiert Struktur und Praxis der Ehe im Abendland aus ihrem Entstehungskontext: der christlichen Doktrin. Eines ihrer Ergebnisse ist der Nachweis, daß das Mittelalter, jedenfalls im Verständnis der Ehe, noch nicht beendet ist, obwohl die Geschichte dieser Institution vor allem ihre Geschichtlichkeit aufdeckt.

Produktdetails

Autoren Marie-Odile Metral, Marie-Odile Métral
Mitarbeit Philippe Ariès (Vorwort), Max Looser (Übersetzung)
Verlag Suhrkamp
 
Originaltitel Le mariage
Sprache Deutsch
Produktform Taschenbuch
Erschienen 01.01.1981
 
EAN 9783518279571
ISBN 978-3-518-27957-1
Seiten 345
Abmessung 108 mm x 20 mm x 177 mm
Gewicht 300 g
Serien suhrkamp taschenbuch wissenschaft
Suhrkamp Taschenbücher Wissenschaft
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Themen Geisteswissenschaften, Kunst, Musik > Geschichte > Kulturgeschichte
Sozialwissenschaften, Recht,Wirtschaft > Soziologie

Sexualität, Ehe, Erotik, Verstehen, Frankreich, Sexualethik, auseinandersetzen

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