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Mit der "Last des Schweigens" ist ein Basiswerk der politischen wie psychologischen Verständigungs-Literatur wieder zugänglich. Als Dan Bar-On Mitte der achtziger Jahre als erster israelischer Wissenschaftler begann, die moralischen und psychologischen Nachwirkungen des Holocaust auf die Kinder von NS-Tätern zu erforschen, stieß er in Deutschland auf ein Vakuum. Die im Buch präsentierten Lebensgeschichten dokumentieren aufschlussreich nationalsozialistisch geprägtes Familienleben und das Ringen der Folgegenerationen, mit der belasteten Erbschaft umzugehen. Bar-Ons Arbeit ist weiterhin aktuell und beispielgebend für die zahlreichen Konfliktgruppen und Gesellschaften, die sich nach (Bürger-) Kriegen um den Aufbau von Verständigung und zivilgesellschaftlichen Werten bemühen. In einem neu verfassten Kapitel liefert der Autor Einblicke in seine Dialog-Arbeit im Kontext heutiger politischer Konflikte.
Über den Autor / die Autorin
Dan Bar-On ist Professor für Psychologie an der Ben-Gurion-Universität in Beer-Sheva und Co-Direktor von "PRIME", dem 1998 gegründeten "Peace Research Institute in the Middle East" in Beit Jala. Für sein Engagement für Frieden und Verständigung wurde ihm u.a. das Bundesverdienstkreuz (2001), der Alexander-Langer-Preis (2001) sowie der Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis (2003) verliehen.
Bericht
"Dan Bar-On versucht, das Schweigen zu brechen." (Der Tagesspiegel)
"Es gibt Bücher, die sich dem Leser einprägen, die ihn aufwühlen. So erging es mir mit 'Die Last des Schweigens'." (Leipzigs Neue)
"Dan Bar-On legt Widersprüche in seinen Gesprächen mit NS-Täter-Kindern vorbehaltlos, aber ohne zu moralisieren, offen." (Zeitschrift für Geschichtswissenschaft)