Mehr lesen
Im Sommersemester 1988 hatte Peter Sloterdijk die Stiftungsdozentur für Poetik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt inne. Wie selbstverständlich ging er dabei aus von den Charakteristika dieser Poetik-Vorlesungen - und gelangte damit zugleich ins Zentrum seiner Reflexionen. »Wer von diesem Frankfurter Podium aus spricht, setzt sich in der Regel nicht aus, sondern blickt auf seine Aussetzungsgeschichte zurück. Man hat hier das Wort, weil man es anderswo schon einmal hatte. Man hatte es anderswo und früher, weil man es nicht unterlassen konnte, sich auszusetzen, und weil man eigensinnig darauf bestand, sich hörbar und lesbar zu machen. Wir stoßen hier auf das Leitmotiv dieser Vorlesungen: wenn es in ihnen einen roten Faden gibt, dann entrollt er sich aus der Idee, daß die Poetik des Sichaussetzens als eine Poetik des Anfangens entwickelt werden muß. Ich will die Frage, wie man es anfängt, anzufangen, so darlegen, daß sie zugleich eine persönliche und allgemeine Antwort erlaubt.«
Über den Autor / die Autorin
Peter Sloterdijk, 1947 in Karlsruhe geboren, ist dort seit 1992 Professor für Philosophie und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung und seit 2001 deren Direktor. Seit 2002 leitet er zusammen mit Rüdiger Safranski die ZDF-Sendung "Im Glashaus - Das Philosophische Quartett". 2005 erhielt er den Sigmund-Freud-Preis, 2001 den Christian-Kellerer-Preis für die Zukunft philosophischer Gedanken und 1993 den Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik. 2008 wurde Peter Sloterdijk mit dem Cicero Rednerpreis und dem Lessing-Preis für Kritik ausgezeichnet. 2013 erhielt er den Ludwig-Börne-Preis.
Zusammenfassung
Im Sommersemester 1988 hatte Peter Sloterdijk die Stiftungsdozentur für Poetik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt inne. Wie selbstverständlich ging er dabei aus von den Charakteristika dieser Poetik-Vorlesungen - und gelangte damit zugleich ins Zentrum seiner Reflexionen. »Wer von diesem Frankfurter Podium aus spricht, setzt sich in der Regel nicht aus, sondern blickt auf seine Aussetzungsgeschichte zurück. Man hat hier das Wort, weil man es anderswo schon einmal hatte. Man hatte es anderswo und früher, weil man es nicht unterlassen konnte, sich auszusetzen, und weil man eigensinnig darauf bestand, sich hörbar und lesbar zu machen. Wir stoßen hier auf das Leitmotiv dieser Vorlesungen: wenn es in ihnen einen roten Faden gibt, dann entrollt er sich aus der Idee, daß die Poetik des Sichaussetzens als eine Poetik des Anfangens entwickelt werden muß. Ich will die Frage, wie man es anfängt, anzufangen, so darlegen, daß sie zugleich eine persönliche und allgemeine Antwort erlaubt.«