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Rudolf Pichlmayr baute an der Medizinischen Hochschule Hannover eines der größten und bedeutendsten chirurgischen Zentren Deutschlands auf und entwickelte Operationsmethoden, die heute als weltweiter Standard gelten. Der Patient stand für Rudolf Pichlmayr immer im Mittelpunkt. Dafür setzte er sich nicht nur am Krankenbett ein, er initiierte auch die 1996 verabschiedeten "Leitlinien zur Therapiebegrenzung und ärztlichen Sterbebegleitung" der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Das deutsche Transplantationsgesetz trägt ebenfalls seine Handschrift.
Über den Autor / die Autorin
Univ.-Prof. Dr. med. Dr. phil. Eckhard Nagel, Studium der Humanmedizin und der Philosophie in Hannover, Vermont (USA), Dumfries (GB), und Grenoble (F). 1986-2000 Assistenz- und Oberarzt bei Prof. Dr. med. Pichlmayr in der Klinik für Abdominal- und Transplantationschirurgie Hannover, Seit 2000 ärztlicher Direktor der Sonderkrankenanstalt für transplantierte Kinder und Jugendliche "Ederhof". Seit 2001 Geschäftsführender Direktor des Instituts für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften sowie der Forschungsstelle für Gesundheitsökonomie und Sozialrecht der Universität Bayreuth, Leiter des Transplantationszentrums im Klinikum Augsburg, Stellv. Vorsitzender des Nationalen Ethikrates, Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages 2003 und Mitglied der ("Rürup-")Kommission für die Nachhaltigkeit in der Finanzierung der Sozialen Sicherungssysteme.
Zusammenfassung
Geprägt durch seinen Lehrer Rudolf Zenker baute Rudolf Pichlmayr an der Medizinischen Hochschule Hannover von 1968-1997 eines der größten und bedeutendsten chirurgischen Zentren Deutschlands, die heutige Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, auf und entwickelte Operationsmethoden, die heute als weltweiter Standard gelten.
Das 2004 eingeweihte "Rudolf-Pichlmayr-Forschungszentrum für Transplantation" beruht auf Rudolf Pichlmayrs Konzept eines interdisziplinären Transplantationszentrums, welches immunologische Grundlagenforschung und wissenschaftlich fundierte Krankenversorgung klinikübergreifend vereint.
Der ihm anvertraute Patient stand für Rudolf Pichlmayr immer im Mittelpunkt. Neben dem direkten Kontakt am Krankenbett initiierte Rudolf Pichlmayr entsprechend seiner ethischen und moralischen Überzeugung die 1996 verabschiedeten „Leitlinien zur Therapiebegrenzung und ärztlichen Sterbebegleitung" der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Auch das 1997 verabschiedete deutsche Transplantationsgesetz trägt seine Handschrift.
Rudolf Pichlmayr führte als erster Transplantationsmediziner in Europa die Transplantation bei Kindern durch. Um die sich daraus ergebende Nachsorge gewährleisten zu können, gründete Rudolf Pichlmayr 1988 gemeinsam mit seiner Frau, der Anästhesiologin Ina Pichlmayr, die heutige Rudolf-Pichlmayr-Stiftung und schuf mit dem Ederhof ein einzigartiges Rehabilitationszentrum für Kinder und Jugendliche vor und nach Organtransplantation.