Mehr lesen
Die innerdeutsche Grenze hat über Jahrzehnte Landschaften, Dörfer und Familien zerschnitten. Über 1.393 Kilometer zog sich ein teilweise verminter Sperrstreifen von der Ostseeküste bis nach Bayern. Zehntausende Menschen waren in ihrem täglichen Leben unmittelbar davon betroffen.
Jürgen Ritter (Fotos) und Peter Joachim Lapp (Text) legen eine präzise recherchierte Dokumentation dieser erschreckend perfekten Sperranlage vor. Sie informieren nicht nur über die technischen Einzelheiten und die militärischen Konzepte, sondern berichten auch von jenen Menschen, denen diese Grenze zum tödlichen Verhängnis wurde. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer politischen Geschichte, die vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zu den Versuchen einer juristischen Aufarbeitung nach der deutschen Vereinigung reicht.
Der Band dokumentiert die Veränderungen der letzten Jahre und behandelt zugleich Möglichkeiten einer angemessenen historischen Aufarbeitung.
Über den Autor / die Autorin
Jürgen Ritter, Jahrgang 1949, ist seit 1980 als Fotograf tätig. Er baute eine Fotodokumentation zur innerdeutschen Grenze mit über 40. 000 Motiven auf.
Peter Joachim Lapp, geboren 1941 in Elbing/Ostpreußen, war von 1960 - 1964 in politischer Haft in der DDR, 1964 - 1966 kaufmännischer Angestellter, 1966 - 1969 Studium an der Hochschule für Wirtschaft und Politik, 1969 - 1974 Studium an der Universität Hamburg zum Dipl.-Sozialwirt/Dipl.-Politologen/Dr. rer. pol.; 1974 - 1976 Leiter einer Volkshochschule; 20 Jahre Redakteur im Deutschlandfunk und 10 Jahre Lehrbeauftragter an der Universität Köln. Seit 1997 im (Vor)Ruhestand, freier Autor und Journalist
Ulrich Schacht wurde 1951 im Frauengefängnis Hoheneck geboren und wuchs in Wismar auf. 1973 in der DDR wegen staatsfeindlicher Hetze zu sieben Jahren Freiheitsentzug verurteilt, wurde er 1976 in die Bundesrepublik entlassen. Dort arbeitete er als Feuilletonredakteur und Chefreporter Kultur für Die Welt und Welt am Sonntag. Ulrich Schacht gilt als ein streitbarer Publizist, der sich nicht Konventionen, sondern einer humanistischen Tradition verpflichtet fühlt. Er erhielt verschiedene Preise, Auszeichnungen und Literaturstipendien, u. a. den Theodor-Wolff-Preis für herausragenden Journalismus und im Jahr 2013 den vom Wangener Kreis - Gesellschaft für Literatur "Der Osten" e. V. gestifteten Eichendorff-Preis. Seit 1998 lebt Ulrich Schacht als freier Autor in Schweden.
Zusammenfassung
Die innerdeutsche Grenze hat über Jahrzehnte Landschaften, Dörfer und Familien zerschnitten. Über 1.393 Kilometer zog sich ein teilweise verminter Sperrstreifen von der Ostseeküste bis nach Bayern. Zehntausende Menschen waren in ihrem täglichen Leben unmittelbar davon betroffen.
Jürgen Ritter (Fotos) und Peter Joachim Lapp (Text) legen eine präzise recherchierte Dokumentation dieser erschreckend perfekten Sperranlage vor. Sie informieren nicht nur über die technischen Einzelheiten und die militärischen Konzepte, sondern berichten auch von jenen Menschen, denen diese Grenze zum tödlichen Verhängnis wurde. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer politischen Geschichte, die vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zu den Versuchen einer juristischen Aufarbeitung nach der deutschen Vereinigung reicht.
Der Band dokumentiert die Veränderungen der letzten Jahre und behandelt zugleich Möglichkeiten einer angemessenen historischen Aufarbeitung.
Bericht
"Dieses Buch stellt mit seinem umfangreichen Bildmaterial, den detaillierten Recherchen und vor allem mit seiner unparteiischen Nachdenklichkeit eine überzeugende Aufforderung dar, sich ehrlich mit der jüngsten deutschen Geschichte auseinanderzusetzen und die verbleibenden Zeugnisse der DDR-Diktatur zu bewahren." (Das Parlament, 10.10.1997)
"Die Anatomie eines "deutschen Bauwerks", die gerade in ihrer sachlichen Bestandsaufnahme zu erschüttern vermag." (Die Welt, 22.11.1997)
"Es ist schwer zu sagen, was an dem Band eindrucksvoller ist: die Ausdrucksfähigkeit der Fotos oder die sprachlichen Feinheiten des Textes." (Hessischer Rundfunk, 19.10.1997)
"Die Autoren wollen eine erste rückwirkende Bestandsaufnahme liefern, und diese ist ihnen auch eindrucksvoll gelungen. Der Band enthält Photos, die noch einmal zeigen, wie ganze Landschaften von Sperranlagen zerschnitten wurden, und bringt eine Fülle von Fakten, Daten und Beschreibungen dieser einmaligen Grenze." (Die Zeit, 5.12.1997)
"Gegen verblassende Erinnerungen enthält "Die Grenze" rund 170 eindringliche Fotos von Jürgen Ritter. Dazu faßt Peter Joachim Lapp die Geschichte "eines deutschen Bauwerks" von der alliierten und DDR-Grenzpolitik bis zur juristischen Aufarbeitung heute übersichtlich zusammen." (Mitteldeutsche Zeitung, 4.3.1998)
"Den Autoren ist ein eindrucksvoller Band gelungen, der die vergangene Wirklichkeit sprechen läßt, der ohne Pathos anklagt. Es ist ein Buch gegen das Verblassen einer notwendigen Erinnerung." (Hamburger Abendblatt, 12.1.1999)