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Die Meinung von CeDe: Mark O. Everett, der Sänger von "The Eels" erzählt uns von seinem Leben
Für alle Musiker und Musikliebhaber, für Fans von "The Eels" - von welchen ich selber einer bin -, für alle Freunde des guten Buches.
Selten wurde so offen und klar darüber geschrieben, wie Musik entsteht, was Musik bedeutet und wie durch Musik Erlebtes ausgedrückt und verarbeitet werden kann. Mark Everett hat viel durchgemacht. Er hat es aufgeschrieben und lässt uns an seinem verrückten Leben teilhaben. Seitdem ich dieses Buch gelesen habe, höre ich die Musik von The Eels "mit anderen Ohren".
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»Autobiographien von Popmusikern sind eigentlich überflüssig. Nur die von Mark Oliver Everett von den Eels nicht.« Süddeutsche Zeitung
Der Mann füllt mühelos große Hallen, seine Konzerte ziehen Tausende Fans in ihren Bann. Trotzdem ist Mark Oliver Everett alles andere als ein Selbstdarsteller. Er spricht nicht gern, am wenigsten über sich selbst. Wenn er es nun doch tut, dann liegt das daran, dass er schier Unglaubliches zu erzählen hat.
Wenn jemand mit Fug und Recht behaupten kann, dass die Musik sein Leben gerettet hat, dann ist es Mark Oliver Everett von den Eels. Er ist ein Davongekommener. Seine Kindheit und Jugend in Virginia sind überschattet von Ereignissen, die andere zerbrechen lassen. Die Eltern sterben früh, die begabte ältere Schwester nimmt sich das Leben. Und dann ist da noch die Cousine, die ihm eine Postkarte schickte, »Ist das Leben nicht schön?« stand darauf, bevor sie in das Flugzeug stieg, das am 11. September 2001 ins Pentagon stürzte.
Mark Oliver Everett überlebt, indem er Musik macht, indem er von seinem Verlust, von seiner Trauer singt. Novocaine for the Soul, Schmerzmittel für die Seele, wird sein erster Hit. Schon als Kind hatte er sich das Schlagzeugspielen beigebracht, er experimentiert und bastelt obsessiv an seinen Songs, die er allein in seinem Zimmer auf einem Kassettenrecorder aufnimmt. Ende der Achtzigerjahre geht er nach Los Angeles, und nach drei Jahren voller Kämpfe und Rückschläge erscheint dort sein erstes Album. Mit seinen berückenden, schwermütigen Songs hat er sich inzwischen eine immer größer werdende Fangemeinde erobert.
Everett schreibt seine Autobiographie, als würde er einem guten Freund sein Leben erzählen: ohne jedes Pathos, aber mit einer Intensität, die einen nicht mehr loslässt. Dass er trotz aller Schicksalsschläge nie die Hoffnung und nie den Humor verliert, macht ihn für den Leser zu einem Helden der ganz besonderen Art. Und in der Musikwelt zu einem einzigartigen Künstler.
Über den Autor / die Autorin
Mark Oliver Everett, geboren 1963 in Virginia, ist der Frontmann der Rockband Eels. Schon in seiner Kindheit hat er eine Vorliebe für Spielzeug-Instrumente entwickelt, was seine spätere musikalische Arbeit entscheidend prägte. In den 1980er-Jahren zog er nach Los Angeles, wo er unter dem Pseudonym E seine ersten beiden Soloalben A Man Called E und Broken Toy Shop veröffentlichte. Mit seiner Band Eels hat er inzwischen elf von der Kritik gefeierte Alben herausgebracht. 2003 komponierte er den Soundtrack zum Film Levity mit Billy Bob Thornton und Morgan Freeman.
Bericht
»Eine ergreifende Autobiografie.« stern