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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Alter, Note: 2,0, Universität Augsburg, Veranstaltung: Einführung in die Soziologie der Lebensalter, 9 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Den Begriff "Jugend" verbinden wir nicht nur mit einer Altersphase, den jeder Einzelne durchläuft, sondern er steht v. a. für ein Ideal, das wohl fast jeder für erstrebenswert hält. Die Lebensphase der Jugend ist etwa von 13-25 Jahren einzugrenzen, wobei jedoch gerade das Ende dieser Altersphase schwer zu definieren ist, da Erwachsensein heute nicht mehr zwangsläufig durch die ökonomische Selbstständigkeit der Jugendlichen bestimmbar ist, sondern in erster Linie durch eine persönliche und soziale Identität. Weiterhin ist ein wichtiges Merkmal der Jugend die Bildung von Subkulturen.
Nach Robert R. Bell versteht man darunter Teilkulturen, also "relativ kohärente Systeme, die innerhalb des Gesamtsystems unserer nationalen Kultur eine Welt für sich darstellen. Solche Subkulturen entwickeln strukturelle und funktionale Einheiten, die ihre Mitglieder in einem gewissen Grade von der übrigen Gesellschaft unterscheiden." Diese Jugendgruppen sind offen und nicht von Erwachsenen pädagogisch betreut oder kontrolliert. Sie sind eine Konsequenz, die sich aus unzureichend gewordenen Gesellschafts- und Erziehungsstrukturen erklären lässt und durch die Sozialisierungsdefizite von Familie, Schule und Ausbildung orientieren sich die Jugendlichen in altershomogenen Gruppen. Die Jugendlichen bleiben jedoch in Bezug auf die Ausbildung in die Gesamtgesellschaft eingegliedert, im Rahmen ihrer Freizeit unternehmen sie etwas mit Freunden und schaffen eigene Symbole (z. B. Musik und Kleidung). Die subkulturellen Ausprägungen betreffen jedoch nicht die gesamte Existenz der Mitglieder der "peer-group", sondern nur bestimmte Verhaltensweisen. Die jugendlichen Teilkulturen erfahren immer wieder Einbrüche von gesamtgesellschaftlichen Institutionen (z. B. Schule) und äußere Einflüsse durch andere Personen (z. B. Eltern, Vorgesetzte), so dass sie als nicht raumzeitlich geschlossen angesehen werden können. Insgesamt kann man sagen, dass Subkulturen einer Entwicklungsphase entsprechen, die zeitlich beschränkt ist und nach deren Durchlaufen die Jugendlichen im Idealfall in die Erwachsenenwelt hineinreifen.