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1.1 Zum Ursprung der Hauptfragen Die Teilnahme am wissenschaftlichen Diskurs verlangt eine starke Abstraktion von der eigenen Person. Persönliche Erlebnisse und Erfahrungen haben kaum Platz, und wenn sie doch einbezogen werden, ergibt sich bald der Eindruck, ein fleissiger, aber doch weit- hend dilettantischer Schüler habe die Regeln der Kunst nicht begriffen. Sinn der Wissenschaft sollte jedoch immer die Suche nach Erkenntnis sein. Wirkliche Erkenntnis stellt sich aber oft gerade dann ein, wenn praktische Erfahrungen zu drängenden Fragen führen, die im Laufe der Zeit durch einschlägige Auseinandersetzungen beantwortet oder mindestens erhellt werden können. So ist es im Fall dieser Arbeit geschehen: Aus- 1 gangspunkt waren meine Erfahrungen als Mittelstufenlehrerin im Kanton Zürich. Während acht Jahren unterrichtete ich in zwei sehr unterschiedlichen Gemeinden bzw. Quartieren, die sich im Hinblick auf die Bevölkerungszusammensetzung und den Ruf nicht deutlicher hätten voneinander abheben können. Das Engagement an diesen zwei Schulorten wurde für mich prägend. Die eine Gemeinde ein Zürcher Vorort erhält in dieser Studi - Familien tiefer sozioökonomischer und -kultureller Lagen stark v- treten, der Ausländeranteil ist sehr hoch und nimmt ständig zu, ansässige Schweizer Fa- lien ziehen weg. Ein grosser Teil der Gemeinde ist Industriegebiet. Bendten leidet in der Bevölkerung unter einem schlechten Ruf, gegen den in den letzten Jahren mediale Aktionen 2 eingeleitet worden sind .
Inhaltsverzeichnis
Das Problem der Abhängigkeit des schulischen Erfolgs von der sozialen Herkunft.- Erklärungsansätze aus Erziehungswissenschaft und Soziologie zum Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und sozioökonomischer und -kultureller Herkunft-und die bestehenden Lücken.- Vorhaben und Fragestellungen.- Theoretische Grundlagen der vorliegenden Studie.- Wissenschaftstheoretische Grundlagen.- Methoden der Datenerhebung.- Methoden der Datenauswertung.- Empirische Ergebnisse: Ressourcenspezifische schulische Logiken.- Theoretische und reflexive Ergebnisse.- Rückblick und Ausblick.- Literatur.
Über den Autor / die Autorin
Lic.phil. Rahel Jünger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Pädagogischen Institut der Universität Zürich und Dozentin an der interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik in Zürich mit den Schwerpunkten soziale Herkunft und Bildungserwerb, Gewaltprävention und Schulentwicklung.
Vorwort
Zum Zusammenhang von Bildungsungleichheit und Ressourcenprivilegien
Bericht
"Insgesamt leistet die Studie einen bedeutsamen Beitrag zur Beschreibung und zum Verständnis ungleicher Bildungschancen." ZSE - Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, 3-2010
"Mit dieser Studie wird ein beachtlicher Beitrag zum Verständnis der Ursachen und Folgen sozialer Ungleichheit in der Schule geleistet." www.socialnet.de, 06.07.2009