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In "Aminas Briefe" erzählt Jonas T. Bengtsson, der erfolgreichste dänische Autor seiner Generation, die ergreifende Geschichte einer außerordentlichen Liebe zwischen den Welten. Mit seiner präzisen und eindringlichen Prosa gelingt es Bengtsson, dem Leser ungewöhnliche Figuren nahezubringen, als wären es gute Freunde.
Viele Jahre waren für den schizophrenen Janus, der zu Beginn des Romans aus einer psychiatrischen Anstalt entlassen wird, die Briefe seiner kurdischen Klassenkameradin Amina die einzige Verbindung zur Außenwelt. Doch eines Tages bricht der Kontakt ab. Er erfährt, dass seine Freundin mit einem gewalttätigen Kurden verheiratet ist. Und so macht sich Janus auf den Weg. Die Reise führt ihn an die Grenzen seiner Kultur, seines Verstehens und seiner seelischen Möglichkeiten, konfrontiert ihn mit Konflikten und Gewalt.
Über den Autor / die Autorin
Jonas T. Bengtsson, geboren 1976, lebt in Kopenhagen.
Bericht
"In seinem furiosen Debüt erzählt uns der junge dänische Autor Jonas T. Bengtsson eine kurze Zeitspanne aus dem Leben seines 24-jährigen Protagonisten. ... Männerwelt. Frauenleid. Die Psychiatrie. Die Normalwelt. Die Unterwelt. Obsessionen. Zärtlichkeit und Gewalt. Alkohol in XXL-Gebinden. Sehnsüchte. Und die lautlose Stille nach dem Sturm. Das sind die Zutaten für ein Erstlingswerk aus Dänemark, bei dessen Lektüre man sich anschnallen sollte. ... Bengtssons Sprache ist lebendig, sorgfältig, präzise und von großer Eleganz. Seine Sätze vibrieren nahezu von der Dynamik starker Verben, dabei geht es selten um spektakuläre Aktionen, eher um alltägliche Dinge und um das Gefühlsleben seiner Figuren. Und gewiss ist die starke Authentizität der Dialoge auch der hervorragenden Arbeit des Übersetzers Günther Frauenlob zu danken." Imogen Reisner (Deutschlandfunk, 19.3.2009) "Dieser junge dänische Autor hat sich viel vorgenommen, so gleich beim ersten Mal. Elementare Themen, die wohl alle Großstädte der Welt beschäftigen, hat er in sein dabei ganz ungekünsteltes Debüt gesteckt ... Er hat einen souveränen Roman in Gestalt einer modernen Odyssee geschrieben." Peter Urban-Halle (FAZ, 1.12.2008) "Jonas T. Bengtsson erzählt schonungslos und unter Rückgriff auf realistische Traditionen, aber auch mit Witz. Literatur sei keine Sache des Kopfes, meinte der Autor unlängst in einem Interview. Nein, aggressiv und leidenschaftlich müsse sie sein. Immer wieder lässt Bengtsson die Fäuste sprechen." Aldo Keel (Neue Zürcher Zeitung, 9.10.08)