Marcus Barsch
Rätselgeschichten - Was geschah mit Herrn Pasulke? - 197 spannende, witzige, merkwürdige und unheimliche Fälle. Mit Spielanleitung
Deutsch · Taschenbuch
Beschreibung
Der Rätselklassiker mit Kultcharakter
Grübeln, raten, kombinieren: das kommunikative Gehirnjogging.
Auf einer Blumenwiese liegen ein Schal und eine Mohrrübe. Was ist hier passiert? Da heißt es grübeln und clever kombinieren, um die fehlenden Teile des Geschehens zu rekonstruieren! 178 Rätselgeschichten bringen die grauen Zellen tüchtig in Schwung und macht vor allem mächtig viel Spaß! Mohrrübe und Schal sind übrigens die Reste eines inzwischen geschmolzenen Schneemanns.
Für alle hellen Köpfe zwischen 10 und 90 und für jede gesellige Runde.
Über den Autor / die Autorin
Marcus Barsch, Jahrgang 1967, ist Radiomoderator sowie Autor, Stimme und Produzent zahlreicher Radiocomedy-Serien. Kultstatus genießt seit über sechs Jahren die Nachtsendung LUNA auf SWR3, in der er an Wochenenden seine interaktiven Rätselgeschichten präsentiert. Über 20.000 Fans erhalten regelmäßig den zur Sendung gehörenden Newsletter. Marcus Barsch lebt in Köln und Baden-Baden.
EXCERPT: Willkommen, Rätselfreund!
"Zwei Männer liegen tot in einem Raum. Außerdem liegen da: eine Pistole und ein Schachspiel. Was war da los?!"
Etwa so muss sie mir erzählt worden sein, die erste Rätselgeschichte meines Lebens, irgendwann mit zehn, zwölf Jahren. Und seitdem liebe ich es, mir über diese vertrackten Storys den Kopf zu zerbrechen oder mir gelegentlich auch auf dem Kopf die Haare zu raufen, wenn ich partout nicht auf die Lösung komme. Im Laufe vieler Jahre habe ich Hunderte rätselhafter Geschichten gehört und so manche selbst ersonnen. Unzählige Stunden verbrachte ich in fröhlicher Runde in gastronomischen Betrieben mit dem Knacken dieser Dinger. Nicht selten war eine Gesellschaft auch schon in Auflösung begriffen, als zu vorgerückter Stunde jemand am Tisch plötzlich mit einer noch nie gehörten Rätselgeschichte herausrückte - und schon saß man ein weiteres Stündchen beisammen. Längst bin ich einer im gesamten Freundeskreis bekannten Sammelleidenschaft verfallen, wodurch ich merkte, dass mir manche Geschichten immer wieder begegnen. "Aha, da scheint es wohl so etwas wie >Klassiker< zu geben", dachte ich und fing an, die Geschichten aufzuschreiben. Bei den Klassikern war das einfach: Man kann jede Menge Freunde anrufen und zum Beispiel "Wie war das noch mal mit den zwei Typen und dem U-Boot?" fragen. Ganz anders die Situation bei einmal und nie wieder gehörten Exemplaren dieser Denkpuzzles. Hier hatte ich gelegentlich Mühe, wieder einen Sinn in irgendwelche Stichwörter zu bekommen, die ich Jahre zuvor auf abgerissene Zettel gekritzelt hatte. So manches Blatt wanderte in den Papierkorb, doch meine Sammlung wuchs -und eine Auswahl der besten Rätselgeschichten hat nun den Weg in dieses Buch gefunden.
Viel Spaß beim Haareraufen wünscht Marcus Barsch
Einführung
Rätselgeschichten haben viele Namen: Manchmal spricht man von Ratekrimis oder Ja-Nein-Geschichten, manchmal von Großstadtlegenden oder Wandersagen, die erst später zu Rätselgeschichten um- oder weitergedichtet wurden. Im englischsprachigen Raum trifft man oft auf FOAFs (Geschichten vom "friend of a friend"), langsam ins Deutsche eingesickert sind meines Wissens bisher erst die englischen Bezeichnungen mysteries oder urban legends. Auch von Lateralen ist hier und da zu lesen.
Im Prinzip ist in all diesen Schubladen Ähnliches drin: nämlich die mehr oder weniger vollständige Beschreibung eines Handlungsverlaufs, der irgendwann eine unerwartete Wendung nimmt, was einer oder mehrerer der beteiligten Personen letztlich zum Nachteil gereicht - um es einmal vorsichtig auszudrücken.
Im Klartext: Am Ende ist meistens jemand tot, verrückt geworden oder pleite! Oder alles zusammen.
Grundsätzlich kann man in der Überlieferung zwischen den "klassischen" Rätselgeschichten und den so genannten Großstadtlegenden unterscheiden.
Rätselgeschichten sind oftmals köstlich und knifflig konstruierte Mord- oder Todesfälle oder sonstige mysteriöse Begebenheiten. Jede dieser Geschichten lebt seit ihrer Erfindung durch Weitererzählen oder besser Weiterrate" in zahlreichen Rätselrunden und damit verbundenem Weitertragen in neue, andere Rätselrunden fort. Ein Urheber einer bestimmten Rätselgeschichte ist allein deswegen kaum zu ermitteln, weil die meisten Geschichten schon lange, teilweise seit Jahrzehnten, durch die Kulturkreise wandern.
Die so genannten Großstadtlegenden hingegen zeichnen sich dadurch aus, dass ihnen stets zu Beginn der Nimbus des "Stell dir vor, das ist wirklich mal passiert!" anhaftet. An dieser Stelle bietet sich die Gelegenheit, auf die Veröffentlichungen von Rolf Wilhelm Brednich (zum Beispiel "Die Maus im Jumbo-Jet") zu verweisen, der sich seit vielen Jahren um die Sammlung und Erhaltung dieser Mythen verdient gemacht hat. Die sagenhafte Geschichte von der Frau, die einst im Urlaub in südlichen Gefilden von etwas am Kopf gestochen wurde, die Beule dort immer größer wurde, bis sie eines Tages aufplatzt und die Frau entsetzt mit ansehen muss, wie Dutzende kleiner Spinnen aus ihrem Kopf gekrabbelt kommen, hat der eine oder andere Leser bestimmt schon einmal gehört. Oft gibt es bei den ebenfalls meist mündlich überlieferten Wandersagen im Gegensatz zu den Rätselgeschichten erstaunlich präzise Quellenangaben a la "Ich schwör's: Einer Schwester der Frau meines Arbeitskollegen ist das mit den Spinnen wirklich passiert." In den allermeisten Fällen verlaufen Recherchen in die angesprochene Richtung dann jedoch erfolglos.
Eine andere Eigenart der Großstadtlegenden ist, dass sie mit gewisser Regelmäßigkeit in den Medien auftauchen. Man kann beinahe darauf wetten, dass in irgendeiner Zeitung auf der Welt morgen unter "Vermischtes" mal wieder die Geschichte von der Spinnenbeule zu lesen ist. Natürlich stets in einem fernen Land geschehen und somit für den Leser schwer zu verifizieren - doch durchaus geeignet, um ihn zu unterhalten.
Immer öfter begegnen einem in diesen digitalen Zeiten die Legenden mittlerweile als E-Mail-Kettenbrief mit der Bitte um breite Weiterleitung. So habe ich im Lauf der Zeit bestimmt einige Dutzend Mal per E-Mail die Geschichte erhalten, in der eine junge Frau auf einem Parkplatz in ihrem Auto erwacht und sich nur noch daran erinnert, dass sie hier in der Nacht zuvor auf dem Heimweg von der Disco kurz die Toilette aufsuchte. Erst zu Hause unter der Dusche entdeckt sie eine lange, frische Narbe an ihrer Seite, und es stellt sich heraus, dass ihr von offenbar mafiösen Organhändlern eine Niere entfernt wurde.
Worin liegt der Reiz dieser Geschichten? Sicherlich ist er zu einem guten Teil sowohl bei Rätselgeschichten als auch bei Großstadtlegenden im Spiel mit den menschlichen Urängsten vor Tod, Verletzung, Verlust etc. zu suchen. Entsprechend darf auch die Befriedigung eines eher niederen, und doch unter den Lebewesen nur dem Menschen eigenen Bedürfnisses nach Schadenfreude vermutet werden. Durch diese Faktoren kann die verhältnismäßig lange Haltbarkeit der Geschichten im Kulturgut erklärt werden. Mit Schlagzeilen dieser Couleur erreichen auch beispielsweise Boulevardzeitungen stets die höchsten Verkaufszahlen.
Zugegeben: Die abrupten bis absurden Formen des Ablebens von Lebewesen in zahlreichen Rätselgeschichten sind nicht immer etwas für Zartbesaitete. Auch braucht man oft einen guten Schuss Fantasie, um die Lösung zu finden. Darüber sollte man sich übrigens im Klaren sein: Viele Geschichten würden in der Realität sicher nicht funktionieren. Sie haben logische Haken, rationale Schwachstellen oder manchmal auch schlicht faktische Unzulänglichkeiten - bloß: Wen interessiert das!? Wenn ihnen stattdessen eine gute Portion Witz mit einer überraschenden Pointe innewohnt oder man am Ende Erkenntnisse gewinnt wie "Ach! So hab ich das ja noch nie gesehen!" - dann darf man über Kleinkariertes doch hinwegblicken. Solche oft erlebten Aha-Erlebnisse bringen mich zurück zu einem Ausdruck, der zu Beginn dieser Einführung fiel: Laterale.
Dieses Wort taucht in der "Rätselszene" seit einiger Zeit in Zusammenhang mit einer Entwicklung auf, die sich wegbewegt von der klassischen, ursprünglichen Rätselgeschichte mit kriminellem Hintergrund und mysteriösen Todesfällen hin zu wesentlich alltäglicheren Szenen bis hin zur Komik: Tatsächlich habe ich schon die eine oder andere Rätselgeschichte oder Wandersage als Witz erzählt bekommen, wobei man hier als Rätselfan wohlgemerkt irgendwann eine Grenze ziehen kann. Sicherlich haben beide Formen oft die Gemeinsamkeit der unerwarteten Wendung im Handlungsverlauf oder eines plötzlichen Wechsels der Betrachtungsweise, die eine gewisse (und beim Witz ja beabsichtigte) Heiterkeit hervorruft, dennoch verwahren sich die meisten Rätselfans vor einer solchen "Verwässerung" des Genres.
Produktdetails
Autoren | Marcus Barsch |
Verlag | Goldmann |
Sprache | Deutsch |
Produktform | Taschenbuch |
Erschienen | 01.01.2009 |
EAN | 9783442170432 |
ISBN | 978-3-442-17043-2 |
Seiten | 222 |
Gewicht | 215 g |
Illustration | m. Abb. |
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