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Reagieren und Gestalten - Der Regierungsstil des spätrömischen Kaisers am Beispiel der Gesetzgebung Valentinians I

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Der römische Kaiser regierte nicht, er reagierte: Für das heute dominante Modell von Staatlichkeit und Regierungshandeln im römischen Reich entfaltete das römische Kaisertum keinen agierenden, längerfristigen Gestaltungswillen, sondern beschränkte sich auf einfallsbezogenes Reagieren in konkreten Entscheidungssituationen.

Dieser Band untersucht erstmals systematisch die Frage, inwieweit dieses Modell des kaiserlichen "Regierungsstils" auch auf die spätrömische Zeit anwendbar ist. Quellengrundlage dafür sind die Kaiserkonstitutionen, für deren historische Auswertung im Zuge der Untersuchung die bislang fehlende methodische Grundlage entwickelt wird. Als exemplarischer Ausschnitt aus der Überlieferung wird die Gesetzgebung Kaiser Valentins I. (364-375 n. Chr.) zur Disziplinierung und Strukturierung des Staatsapparates, zum Steuer- und Münzwesens, zur Agrarpolitik und zur Lebensmittelversorgung der Stadt Rom analysiert. Ergebnis ist ein neues Modell zur Charakterisierung des spätrömischen Regierungshandelns, das auch für die Prinzipatszeit Geltung beanspruchen könnte.


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

I. Einleitung: Kaiser, Kodex, Konstitution

1. Der "Regierungsstil" des römischen Kaisers

2. Das Beispiel Valentinians I.

3. Die Kaiserkonstitutionen und der Codex Th eodosianus

4. Normativer Charakter der Kaiserkonstitutionen und Regierungsstil

II. Kaiserdienst

1. Staatsmacht und Untertan

1.1 Sporteln

1.2 Qui possunt esse terribiles

1.3 Cursus publicus

1.4 Die Inschrift von Trinitapoli

1.5 Korruption und Antikorruptionspolitik

2. Kaiserdienst und Standesbindung

2.1 Soldatensöhne

2.2 Kohortale und Kuriale

2.3 Kurialen im Klerikerstand

2.4 Dekurionen und der konstantinopolitanische Senat

2.5 Kaiserliches Regieren im Spannungsfeld von Kaiserdienst

und Kurienpflicht

3. Militia armata und ziviler Kaiserdienst

III. Steuerwesen

1. Die Reform der städtischen Steuererhebung

1.1 Die Reformmaßnahmen

1.2 Die Umsetzung der Reform

1.3 Honorati
1.4 Steuerwesen und munizipale Selbstverwaltung

2. Die Freigabe der Steuerentrichtungsraten

3. Transport der Steuerguter

4. Die Edelmetallsteuern

IV. Münzreform

1. Obryza und pusulatum

2. Goldsand, materia, Münzdelikte: der normative Nachhall der Reform

3. Das "Goldene Zeitalter" Kontext und Intention der Münzreform

3.1 Metallarii

3.2 Exportverbote

3.3 Aestimatio solidi

V. Agrarpolitik
1. Kaiserliche Domänen

1.1 Das Erbe Julians

1.2 Ius dominii

1.3 Agri deserti
1.4 Konsens und Kontrolle

2. Veteranenversorgung

3. Agrarpolitik und Kolonat

3.1 Standesbindung, origo und das Recht des Bodens

3.2 Statusfolge und persönliche Freiheit

4. Gesetzgebung und Agrarpolitik

VI. Commoda urbis Romae
1. Die corpora der Lebensmittelversorgung

1.1 Navicularii
1.2 Pistores

2. Die Organisation der annona urbis.

3. Krankenfürsorge

4. Spielewesen und kaiserlicher Euergetismus

VII. Ergebnis: Regierungshandeln im spätrömischen Reich

1. Routine und Gestaltung:

Der Regierungsstil des (spät)römischen Kaisers

2. Spätrömische Staatlichkeit:

Intentionen und Handlungsfelder kaiserlichen Regierens

VIII. Anhang: Gesetzgebung zwischen Ost und West

IX. Literaturverzeichnis

X. Register

 

Zusammenfassung

Der römische Kaiser regierte nicht, er reagierte: Für das heute dominante Modell von Staatlichkeit und Regierungshandeln im römischen Reich entfaltete das römische Kaisertum keinen agierenden, längerfristigen Gestaltungswillen, sondern beschränkte sich auf einfallsbezogenes Reagieren in konkreten Entscheidungssituationen.

Dieser Band untersucht erstmals systematisch die Frage, inwieweit dieses Modell des kaiserlichen "Regierungsstils" auch auf die spätrömische Zeit anwendbar ist. Quellengrundlage dafür sind die Kaiserkonstitutionen, für deren historische Auswertung im Zuge der Untersuchung die bislang fehlende methodische Grundlage entwickelt wird. Als exemplarischer Ausschnitt aus der Überlieferung wird die Gesetzgebung Kaiser Valentins I. (364-375 n. Chr.) zur Disziplinierung und Strukturierung des Staatsapparates, zum Steuer- und Münzwesens, zur Agrarpolitik und zur Lebensmittelversorgung der Stadt Rom analysiert. Ergebnis ist ein neues Modell zur Charakterisierung des spätrömischen Regierungshandelns, das auch für die Prinzipatszeit Geltung beanspruchen könnte.

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