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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Kinder und Jugend, Note: 1,7, Universität Augsburg, Veranstaltung: Soziologie der Lebensalter und Lebensphasen, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Zur Einschränkung der Lebensphase Jugend können heutzutage bestimmte Alterswerte oder aber auch Definitionen anhand von qualitativen Eigenschaften vorgenommen werden. Entsprechend dieser Möglichkeiten wird z.B. als Beginn der Jugendphase vorwiegend die körperliche Geschlechtsreife gewählt, welche die biologische Voraussetzung der individuellen Entwicklung ist und als Ende soziale, psychologische, ökonomische und kulturelle Kategorien, wie zum Beispiel dem Erreichen von finanzieller Eigenständigkeit. Jedoch ist es am Ende nahezu unmöglich, einen eindeutigen Zeitpunkt festzulegen. Nichtsdestoweniger kann man die Jugend als einen Lebensabschnitt betrachten und somit Konstanten herausarbeiten. Durch die in der vormodernen, agrarisch strukturierten Gesellschaft wenig ausgeprägten Arbeitsteilung wurden die damalig notwendigen Fähigkeiten und Sachverständigkeiten durch das Elternhaus vermittelt. Durch die zunehmende Industrialisierung, und vor allem auch Technisierung reichte dies aber nicht mehr aus und die Fähigkeiten sowie Fertigkeiten sollten vielmehr in der Schule erworben werden. Mit der weiteren Entwicklung verloren traditionelle Erziehungsinstitutionen zunehmend an Bedeutung für die Sozialisation der Jugendlichen, denn in der Informationsgesellschaft waren auch Erwachsene Lernende und die Generationengrenzen wurden neu gezogen. Als Folge der neuen Bildungsexpansion, dem dadurch veränderten elterlichen Erziehungsverhalten, einer entstehenden kulturellen Eigenständigkeit und dem großen Einfluss einer sich neu entwickelten jugendlich-orientierten Konsum- und Unterhaltungsindustrie kam es zu einer relativ eigenständigen Lebensphase, die sich bis in die Gegenwart zieht. Der Autor Quirin J. Bauer beschäftigt sich dem Phänomen Jugend, von seiner "Entdeckung" in der vorindustriellen Zeit, über die Industrialisierung hin zu Bewegungen im 20. Jahrhundert. Ein weiterer Blickpunkt sind die aus der Entwicklungsgeschichte resultierenden Jugendbiographien und Jugendgenerationen mit ihren Eigenschaften sowie Merkmalen. Besonderes Interesse schenkt der Autor hierbei - neben den strukturellen Eigenschaften - sowohl die Motivationen der sich organisierenden Jugendlichen, als auch die Umsetzung ihrer ideologischen Ziele in den Vereinigungen der aktuellen Generation. Abschließend wird ein kurzer Ausblick auf die weitere Entwicklung von Jugendgenerationen und Jugendbiographien gewagt, inwieweit sich solche Konstruktionen überhaupt noch entwickeln, oder sich zunehmend auflösen.