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Über den Autor / die Autorin
Ewald Iljenkow,1924 geboren, war ein sowjetischer Philosoph. Er lehrte am Institut für Philosophie der Akademie der Wissenschaften der UdSSR und entwickelte bedeutende Arbeiten zur marxistischen Erkenntnistheorie. Sein Hauptwerk Die Dialektik des Abstrakten und Konkreten im Kapital von Karl Marx beeinflusste die internationale Marx-Rezeption nachhaltig. Er starb 1979 in Moskau.
Isabel Jacobs studierte Philosophie und Slawistik und promovierte an der Queen Mary University of London, wo sie vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft unterrichtete. Sie arbeitet zur sowjetischen und französischen Philosophie, insbesondere dem Werk Alexandre Kojèves. Sie ist die Herausgeberin von Kojèves frühem Buch zur Physik (Merve, 2023) und Autorin zahlreicher Artikel zur osteuropäischen Kultur, Literatur und Philosophie. Derzeit arbeitet sie an einer Monografie über Kojèves Ästhetik und einem Buch zur politischen Theologie. Sie lebt in London.
Martin Küpper studierte Philosophie und Geschichte und promoviert an der Universität Kiel über wissenschaftliche Ästhetik in der DDR. Nach dem Studium absolvierte er ein Lektoratsvolontariat beim Jovis Verlag. Derzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Babeș-Bolyai-Universität in Cluj (Rumänien), wo er an einem interdisziplinären Projekt zur Philosophie im historischen Sozialismus beteiligt ist. Er ist Autor einer Einführung in den Materialismus (PapyRossa, 2021) sowie zahlreicher Artikel zur Geschichte des Materialismus, der Dialektik und des philosophischen Marxismus. Momentan arbeitet er an einer Biographie des Philosophen, Kunsttheoretikers und Politikers Hans Heinz Holz. Er lebt in Berlin.
Sascha Freyberg lebt in Berlin und studierte Kulturwissenschaften und Philosophie in Hagen und daselbst. Er promovierte zur kritischen Dialektik in der Kulturphilosophie und unterrichtete an Universitäten in Berlin, Kiel, Hamburg, Bergamo und Venedig. Er arbeitete am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und derzeit an der Universität Hamburg. Darüber hinaus ist er Mitherausgeber der Online-Zeitschrift Marxism & Sciences, sowie der Buchserie Political Epistemology (Springer-Nature), sowie Gründungsmitglied der Forschungskollektive Verum Factum und Former East und gehört dem Leitungskomitee der Max-Planck-Partnergruppe »The Water City: The Political Epistemology of Hydrogeological Praxis« an. Er ist u. a. Mitherausgeber des Bandes Ilyenkov: Cosmos and Praxis (2025).
Zusammenfassung
Die Kosmologie des Geistes des sowjetischen Philosophen Ewald Iljenkow untersucht die Rolle des Denkens im Universum und geht davon aus, dass Denken und Materie, Geist und Natur in einer universellen, notwendigen Wechselwirkung stehen – das Denken als notwendige Eigenschaft der Materie und die Menschheit als Agentin des Denkens, in der Lage, den entropischen Kollaps des Universums durch Selbstauslöschung zu verhindern. Es ist eine spekulative Phantasmagorie, die Wissenschaft und Philosophie wortwörtlich zu Ende denkt – bis zum Ende aller Dinge, das sich als Anfang eines neuen kosmischen Zyklus entpuppt. Der Text entstand in einer Zeit des technologischen Aufbruchs in der Sowjetunion in den 1950er-Jahren, wurde aber erst Ende der 1980er-Jahre posthum veröffentlicht. Er liegt nun erstmals vollständig in deutscher Übersetzung vor, mit einer ausführlichen Einleitung, die Leben und Werk Iljenkows sowie den philosophie- und wissenschaftsgeschichtlichen Hintergrund beleuchtet.